Ehrenamtliche Laien für
Trauer- und Begräbnisdienst

Unterstützung für Pastoralteam von St. Christopherus/St. Johannes der Täufer

Vorstellung der „Neuen“ im Team: (v. l.) Pastor Bernd de Baey, Stephanie Ess, Elisabeth Boßmann, Josef Bram und Pastoralreferent Matthias Lattek. NN-Foto: MB

EMMERICH. „Ich sehe es auch als einen Akt der Nächstenliebe.“ Josef Bram muss nicht lange überlegen, was ihn dazu bewegt hat, sich als Ehrenamtlicher für den Trauer- und Begräbnisdienst in der Emmericher Gemeinde St. Christopherus/St. Johannes der Täufer zu melden. „Außerdem ist es die logische Konsequenz dessen, was ich bisher getan habe“, ergänzt Bram.

Gemeinsam mit Stephanie Ess und Elisabeth Boßmann hat er einen Ausbildungskursus für den Trauer- und Begräbnisdienst durch Freiwillige absolviert. Eine wichtige Aufgabe in der Gemeinde, betont Pfarrer Bernd de Baey: „Es geht nicht nur um die Gestaltung der Liturgie, sondern auch um die Begleitung der Trauernden.“ Daher sei es nicht nur ein Dienst an den Verstorbenen, sondern auch an den Lebenden, sprich den Angehörigen. „Und es ist ein Dienst der Verkündigung“, sagt de Baey.

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Bislang lagen diese Aufgaben in den Händen eines hauptamtlichen Teams. „Seit 2015 können auch ehrenamtliche Gemeindemitglieder diesen Dienst übernehmen“, erläutert de Baey – und so die Hauptamtlichen entlasten.

Unterstützung fürs Team

Daher habe man im Pastoralteam überlegt, wen man dafür ansprechen könnte. Die Wahl fiel auf Boßmann, Ess und Bram. „Wir sind sehr froh, dass jetzt drei ehrenamtliche Gemeindemitglieder unser Team im Trauer- und Begräbnisdienst unterstützen“, sagt de Baey. Am vergangenen Sonntag wurden sie im Gottesdienst der Gemeinde vorgestellt und erhielten auch eine Urkunde mit der Beauftragung durch den Bischof.

Die Aufgaben der Ehrenamtler erläutert Pastoralreferent Matthias Lattek: „Sie dürfen die Bestattungen mit Trauergespräch, Gestaltung des Wortgottesdienstes und Trauerrede eigenständig durchführen.“ Sollten die Angehörigen einen Gottesdienst wünschen, übernehmen dies allerdings die Priester. „Daher sehen wir uns auch als Ergänzung zu den hauptamtlich Tätigen“, sagt Josef Bram.

Voller Überzeugung zugesagt

Er selbst war bereits Messdiener, Kreuzträger und Küster, hat zahlreichen Beerdigungen beigewohnt. Daher habe er, als die Anfrage kam, „voller Überzeugung zugesagt“. Ähnlich war es bei Stephanie Ess: „Als Messdienerin habe ich den Begräbnisdienst immer als schön und wertvoll empfunden. Es ist ein Dienst der Barmherzigkeit.“ Elisabeth Boßmann wiederum hat durch ihr Engagement im Reeser Hospizverein bereits viele Gespräche mit trauernden Angehörigen geführt, auch Gebete mit ihnen gesprochen. „Es war für mich ein fließender Übergang“, sagt sie.

Doch wie sehr berührt – oder auch belastet – ihre neue Aufgabe die drei Ehrenamtlichen? „Man kann sich nicht davon freisprechen, dass es einem nahegeht“, sagt Ess. Dennoch müsse man es schaffen, eine gewisse Distanz zu wahren. „Wir sollen den Angehörigen schließlich auch Halt und Stärke geben“, ergänzt Boßmann. „Darauf wurden wir in der Ausbildung vorbereitet.“

Balance aus Nähe und Professionalität

Dazu sagt Pfarrer de Baey: „Wer beerdigt, muss eine gewisse Stabilität in eine schwierige Phase bringen.“ Es gehe darum zu zeigen: „Der Tod eines Angehörigen ist ein Bruch, eine schlimme Situation, aber das Leben geht weiter. Es gibt auch Hoffnung nach dem Tod.“ Dies erfordere eine Balance aus Nähe und Professionalität.

Pastoralteam
Rund 160 Beerdigungen finden jährlich in Emmerich und den Ortschaften statt.
Das hauptamtliche Team der Gemeinde St. Christopherus/St. Johannes der Täufer in Emmerich sind: die Pfarrer Bernd de Baey, Thaddeus Eze, Ewald Brammen und Jan Heiner Schneider, die Pastoralreferenten Matthias Lattek, Ludger Dahmen und Iris Hannen sowie die Diakone Max Puttkammer und Kurt Reintjes.

Die Ausbildung für Ess, Boßmann und Bram dauerte insgesamt sechs Monate. In dieser Zeit absolvierten sie vier Kursmodule von je drei Tagen im Getruden-Stift in Rheine-Bentlage, hinzu kamen Tagesveranstaltungen in Münster. „Die Referenten haben es sehr gut verstanden, die für uns teils neue Materie – etwa die theologischen Grundlagen – anschaulich nahezubringen“, erzählt Bram. „Ein breiter Rahmen war aber die Ansprache der Trauernden“, sagt Boßmann.

Josef Bram steht übrigens vor seinem ersten Einsatz. „Das Trauergespräch habe ich bereits geführt. Jetzt bereite ich die Beerdigung und die Ansprache vor.“

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