Neue Nachbarn im Visier: „Guck mal, wer da guckt!“

Eine Eulenfamilie hat sich in den Gärten der Antoniusstraße einquartiert und sorgt für Aufmerksamkeit

XANTEN. Die neuen Nachbarn in der Antoniusstraße Xanten erwecken bei den Familien Wolfertz, Brors und Neerincx Neugierde. In den Abendstunden schleichen sich die Xantener in ihre Gärten, ausgerüstet mit Ferngläsern und Fotoapparaten und spähen nach den neuen Mitbewohnern.

Eulen beäugen ist momentan das abendliche Freizeitvergnügen von einigen Nachbarn der Antoniusstraße in Xanten.
Foto: Klaus Wolfertz

Dann flüstern sie sich leise etwas zu, zeigen in eine Richtung und alle Blicke wenden sich ins Grün, um etwas zu erhaschen. Das geht nun schon seit Mitte Mai so und immer noch nicht lässt die Neugierde nach. Es ist aber auch zu interessant, die Eulenfamilie mit ihren vier Eulenkindern zu beobachten, die in den Stadtgärten vorübergehend ihr Zuhause eingerichtet hat. Klaus Wolfertz erinnert sich: „Unsere Nachbarn bemerkten die neuen Mitbewohner als Erste und zwar am auffälligen „Fiepen“, dem Bettelruf der jungen Eulen, insbesondere in den Abendstunden.“ Und er vermutet: „Wahrscheinlich war das Eulennest ein verlassenes Krähennest in einer großen Kiefer im nachbarschaftlichen Dreiländereck, ideal als Tarnung und mit darunter liegendem ausgiebigem Holundergehölz, Brombeerhecken und anderem Grün.“
Nach einigen wenigen Wochen verließen die Jungeulen das Nest und halten sich seither im umliegenden Geäst auf. Wolfertz beboachtet: „Sie klettern dort herum und machen leichte Flugübungen. Beim Bettelruf nach Nahrung entsteht dann das markante und über Stunden andauernde Fiepen.“
Mit Glück konnte man die Eulenkinder beobachten. „Sie machen rasante Fortschritte, werden immer beweglicher und hüpfen durchs Geäst“ – Wolfertz ist begeistert von den neuen Gästen, die erstmals so nah an seinem Haus wohnen. „Der Archäologische Park ist in der Nähe, dort sollen auch schon mal Eulen gebrütet haben“, so wurde ihm berichtet. Er ist fasziniert von dem markanten kräftigen „flaumigen Fell“ der Kleinen, das sich zunehmend zum späteren Gefieder verändert.
Die Abende werden inzwischen gerne auf der Terrasse verbracht, denn die Xantener wissen, dieser Aufenthalt ist nur eine Zwischenstation, bis die Kleinen „auswandern“. Bereits jetzt fliegen sie bei einsetzender Dämmerung ein Stück weiter weg, um Beute zu fangen. -vorwiegend Mäuse oder Wühmäuse., „Da sind die weiten Wiesen im unmittelbar an der anderen Straßenseite der Antoniusstraße liegenden APX wahrscheinlich ein tolles Revier!“, vermutet Wolfertz, zumal er von dort das vertraute Fiepen deutlich hört.
Und er staunt: „Für unsere Nachbarn und uns ist es jedes Mal eine große Freude, wenn wir abends die Tiere beobachten können. Und dabei sind die Eulen gar nicht scheu, sondern eher neugierig, natürlich besonders die Kleinen. Am Freitag noch saß eine kleine Eule direkt bei uns im Apfelbaum vor unserer Terrasse während wir uns dort unterhielten; später setzte sie sich auf die Stange über der Schaukel.“
Und er nutzte die Gunst der Stunde, um die kleinen neugierigen Eulen zu fotografieren, als sie sich auf den Komposthaufenzaun setzten. Nicht mal zwei Meter lagen zwischen ihm und den Eulen. „Sie haben sich nicht mal erschreckt“, freut sich Klaus Wolfertz und lässt die NN-Leser teilhaben an seinem einzigartigen Naturerlebnis.

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