Christoph Schuffels und Heinz Mertens setzten sich für die Nachbarschaft ein. NN-Foto: Dickel

WALBECK. Zahlreiche Felder umgeben die Anwohnerhäuser der Kokermühle. Idylle pur, bestätigt auch Anwohner Heinz Mertens. Damit diese Idylle jedoch auch weiterhin bestehen bleibt, hat die Nachbarschaft „Walbeck Süd” jetzt eine WhatsApp-Gruppe gegründet.

An das Gefühl, wie es ist, wenn jemand bei einem eingebrochen ist, kann sich Mertens erinnern: „Vor 15 Jahren ist das auch mal bei uns passiert. Kein schönes Gefühl”, so der Walbecker. Die Idee jetzt gemeinsam mit den Nachbarn mittels einer WhatsApp-Gruppe aktiv zu werden, ist jedoch erst im letzten Jahr bei eine Nachbarschaftstreffen entstanden: „Viele von uns haben in den Niederlanden Schilder wahrgenommen, die auf eine Nachbarschaftsgruppe hinweisen”, so Mertens. „Attentie Buurtpreventie”, also Achtung, Nachbarschaftsprävention, steht auf den Schildern, die an vielen Ortseingängen stehen. Zusätzlich dazu ist das WhatsApp-Symbol zu sehen: „Damit weisen die Anwohner daraufhin, dass mittels einer WhatsApp-Gruppe alle Nachbarn in Kontakt stehen und sich melden, wenn etwas Ungewöhnliches passiert”, erklärt Mertens.

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30 Haushalte machen bereits mit

Genau diese Idee haben die Bewohner der Koekermühle nun auch für ihre Nachbarschaft umgesetzt: „30 Haushalte sind in unserer Nachbarschaft mit in der WhatsApp-Gruppe”, so Mertens. Die Teilnahme sei natürlich freiwillig gewesen und diene auch keineswegs dazu, andere Nachbarn auszuspionieren: „Wir machen keine abendlichen Sicherheitsrunden oder sonstige Sachen. Die Gruppe dient nur dazu, einander mitzuteilen, falls man etwas Ungewöhnliches beobachtet”, versichert Christoph Schuffels, der ebenfalls Mitglied der Gruppe ist. Insbesondere jetzt in der Urlauabszeit sei es gut, wenn die Nachbarn wissen, wann man weg ist: „So kann jeder auch ein Auge auf das Grundstück des Nachbarns haben”, erläutert Schuffels. Natürlich hat die Nachbarschaft für ihre Aktion auch die Genehmigung der Stadt Geldern eingeholt, schließlich wurden drei Schilder aufgestellt, die auf den Nachbarschaftsschutz hinwiesen: „Für die Stadt war unsere Idee noch gänzlich unbekannt, wurde aber direkt genehmigt”, so Mertens.

Auch die Sicherheitseinbruchspezialist der Kreispolizeibehörde befürworten das Projekt der Walbecker: „Die Gründung von WhatsApp-Gruppen wird begrüßt, vor allem vor dem Hintergrund des Engagements der Bürger zum Thema Einbruchsschutz”, so ein Zitat aus dem Schreiben der Kreispolizeibehörde. Eindringlich wurde jedoch darauf hingewiesen, dass bei Verdachtsfällen sofort die Polizei eingeschaltet werden muss: „Das ist für unss selbstverständlich, wir sind ja keine Hilfssheriffs”, so Mertens. Die Walbecker sehen in der Gruppe vor allem die Möglichkeit, Einbrecher abzuschrecken: „Wenn die nächsten Jahre alles ruhig bleibt und, außer Urlaubsmitteilungen, keine Nachricht in der Gruppe geschrieben werden muss, haben wir unser Ziel erreicht”, erklären Mertens und Schuffels abschließend.

 

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