Seniorenscouts: Schüler verbringen Zeit mit Senioren

Regelmäßig besuchen Jugendliche beim Projekt "Seniorenscouts" Senioren im Altenheim

XANTEN. Der 85-jährige Helga Schmithuisen ist froh über die regelmäßige Abwechslung. Jede Woche kommen zwei Schüler des Xantener Berufskollegs Placidahaus die Bewohnerin im Seniorenzentrum St. Elisabeth besuchen. „Dann gehen wir zusammen in die Stadt, reden oder spielen etwas”, erzählt Schmithuisen glückselig. Der Rotary Club Xanten macht dies dank des Projekts „Seniorenscouts” gemeinsam mit dem Placidahaus möglich.

Zufriedene Gesichter: Die Schüler mit zwei der am Projekt teilnehmenden Senioren und Vertretern des Rotary Clubs. NN-Foto: SP

Die Idee dazu brachte Elisabeth Kohl, Frau des ehemaligen Rotarier-Präsidenten Dr. Markus Kohl, aus ihrer französischen Heimat mit. Dort gab es bereits eine Kooperation, die junge und ältere Menschen zusammenbrachte. „Für mich war es wichtig, dass auch hier junge und ältere Menschen zusammenkommen”, sagt Elisabeth Kohl. Da ihr Mann Mitglied bei den Rotariern ist, lag es nahe, ein ähnliches Projekt mit Hilfe des Rotary Clubs Xanten auf dem Weg zu bringen.

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Vor knapp zwei Jahren ist das Projekt mit einer Pilot-Phase in der Domstadt gestartet. Schüler des Placidahauses besuchen seither regelmäßig Bewohner des Seniorenzentrums St. Elisabeth und des Evangelischen Altenzentrums am Startpartk. In Gruppen- und Einzelbetreuung gehen die Schüler dabei mit den Bewohnern spazieren oder verbringen auf eine andere, vielfältige Art und Weise ihre Freizeit mit ihnen. Zurzeit engagieren sich elf Oberstufenschüler des Placidahauses bei den „Seniorenscouts”.

Traumberuf gefunden

Von dem Projekt profitieren allerdings nicht nur die Heimbewohner, sondern auch die Jugendliche. „Ich habe durch das Projekt meinen Traumberuf gefunden. Ich weiß jetzt, dass ich auf jeden Fall Altenpflegerin werden möchte”, sagt Gina Lehmkuhl. Sie habe zwar schon vorher gewusst, dass sie gerne in einem sozialen Beruf arbeiten möchte, das Projekt habe ihr die letzte Unentschlossenheit genommen. Daran hätten vor allem die Senioren selbst einen großen Anteil. „Es ist einfach schön zu sehen, wie viel Dankbarkeit einem die Senioren entgegenbringen”, begründet Lehmkuhl.

In den ersten zwei Jahren des Projekts fand das Placidahaus bisher immer genügend Jugendliche, die sich an den „Seniorenscouts” beteiligen wollten – obwohl sie dafür wöchentlich einen Teil ihrer Freizeit opfern. Die Jugendlichen berichten jedoch unisono, dass es die Dankbarkeit, die sie dafür zurückbekommen, wert sei.

Der Rotary Club Xanten fördert das Projekt jährlich mit 4.000 Euro. Das Gleiche legt der Dachverband, Rotary International, noch einmal drauf. Die 8.000 Euro dienen hauptsächlich als kleine Aufwandsentschädigung für die Schüler. Auch im kommenden Jahr seien die Finanzierung der „Seniorenscouts” gesichert.

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