Jungpflanzenmarkt auf Berkhöfel

Der Verein für Landschaftspflege im Kreis Kleve bietet alte Gemüsesorten und Raritäten an

KREIS KLEVE. In Bedburg-Hau findet am Wochenende wieder der Jungpflanzenmarkt statt. Andrea Kanter spricht von Vielfalt. „Vielfalt ist Trumpf“, sagt Kanter. Eingrenzung tut Not. Andrea Kanter gehört zu Likk. Das steht für ‚Landschaftspflege im Kreis Kleve‘.

Seit über 15 Jahren veranstaltet likk einen Jungpflanzenmarkt. Heuer findet er am Samstag und Sonntag, 27. und 28. April, jeweils zwischen 10 und 16 Uhr statt. Austragungsort: Berkhöfel, Uedemer Straße 196, in Bedburg-Hau.

-Anzeige-

Eigenes Saatgut

Was macht den Jungpflanzenmarkt von likk so besonders? Wieder taucht der Begriff ‚Vielfalt‘ auf. „Wir bieten hier keine Hybridpflanzen an“, sagt Kanter und erklärt: „Früher haben Bauern 1/3 ihres Ernteertrages zur Rücklage von Saatgut benutzt.“ Und heute? „Heute wird häufig das sogenannte F1 Saatgut verwendet. Wenn Sie daraus Pflanzen ziehen, ist es nicht möglich, damit eigenes Saatgut herzustellen.“ Die Idee hinter F1: Die Kunden werden an den Handel gebunden. Darunter leidet im schlimmsten Fall … man ahnt es schon: die Vielfalt. Wenn Kanter und die Leute von likk von Tomaten sprechen, reden sie schnell mal von zehn verschiedenen Sorten. (Es gibt natürlich noch jede Menge mehr.) Natürlich werden beim Jungpflanzenmarkt Tomatenpflanzen angeboten. Zehn Sorten stehen zur Auswahl. Der Preis pro Pflanze ist bei allen Sorten gleich: 2,50 Euro.

Speisechrysanthemen gefällig?

Oder wie wär‘s mit Speisechrysanthemen? Kannte man Chrysanthemen nicht eher aus der Vase? Da ist was dran. Aber: man isst auch, was dran ist. Verwendet werden die 10 bis 20 Zentimeter langen Triebspitzen sowie die Knospen und Blüten.
Das Angebot beim Jungpflanzenmarkt ist reichlich. Andrea Kanter: „Bei 50 verschiedenen alten Gemüsesorten und Raritäten ist für jeden Fan der Vielfalt etwas dabei. Bei Kaffee und Kuchen verbleibt in schöner Atmosphäre genügend Zeit zum Verweilen und Fachsimpeln.“

Natürlich gibt es jede Menge Stammpublikum, aber „wir freuen uns natürlich auch über Neulinge“, sagt das likk-Team. Gibt‘s denn Pflanzentipps für – sagen wir mal – Gartenamateure. Andrea Kanter empfiehlt Kürbisse. Fünf Sorten – alle essbar – gibt‘s auf der likk-Palette. Zu den Exoten des Angebotes gehört der Malabar-Spinat. Das Besondere am Malabar: Die Pflanze erreicht eine Länge von mehreren Metern.

Kein Grünzeug von der Stange

Für alles, was beim Jungpflanzenmarkt angeboten wird, gilt übrigens: Man kann sein eigenes Saatgut herstellen. Andrea Kanter: „Das machen allerdings nur wenige.“ Denn die eigene Nachzucht ist natürlich mit viel Kümmern verbunden. Das Wichtigste aber ist: Was beim Jungpflanzenmarkt angeboten wird, ist kein Grünzeug von der Stange. Es geht – längst hat es sich im Hirn abgesetzt – um: Vielfalt.

Vorheriger ArtikelLandFrauen mit Buch zum Jubiläum
Nächster ArtikelEin ganzes Wochenende steht im Zeichen der Entspannung