REES. Erste Maßnahmen mit „vorbereitendem Charakter“, wie es Bürgermeister Christoph Gerwers formuliert, sind bereits umgesetzt worden. Dazu gehören der Umzug des Verteilzentrums der Post ins Gewerbegebiet „Zur Jasba“ sowie die Arbeiten an den 72 neuen Stellplätzen am Westring. „Jetzt aber können wir auch nach außen hin zeigen: Es geht los“, sagt Gerwers anlässlich der Aufstellung eines Baustellen- und Werbeschildes zum Projekt „Stadtgarten-Quartier am Delltor“ auf dem ehemaligen Post- und Niag-Gelände.

Ein Werbeschild als Startschuss für das neue Quartiersprojekt: (v. l.) Heinz Streuff, Hermann-Josef Kranz, Paul Lütkenhaus und Christoph Gerwers.
NN-Foto: MB

Seit nunmehr elfeinhalb Jahren beschäftigt das Thema inzwischen die Reeser Verwaltung. 2014 werden erste Planungen vorgestellt, und die Stadt erwirbt das Niag-Gelände. Investor ist die Firma Hüls Baukonzepte aus Bocholt, beim Post-Areal das Immobilien-Unternehmen von Paul Lütkenhaus aus Gescher. Nach einem langen Planungsprozess steht nun der Baustart endlich bevor, freut sich auch Investor Lütkenhaus: „Wir gehen davon aus, dass wir im Herbst loslegen können.“

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In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses wurde das zu entwickelnde Areal bauplanungsrechtlich noch um eine weitere Parzelle, das Jedwill-Gebäude, erweitert. Die Erweiterung um diese Fläche ist städtebaulich außerordentlich förderlich. Die detaillierten Ausarbeitungen des Bebauungsplans werden in Kürze offengelegt.

Postgebäude weicht einem Vorplatz

Das ehemalige Post-Gebäude wird abgerissen, hier entsteht ein gestalteter Vorplatz.
NN-Foto: MB

Auf dem ehemaligen Postgelände entsteht ein Gebäude mit drei Voll- sowie einem Dachgeschoss, mit 1.000 Quadratmetern Wohnfläche, 500 Quadratmetern Gewerbefläche sowie eine Praxis mit ebenfalls 500 Quadratmetern Fläche. Das bestehende Postgebäude am Delltor wird abgerissen, an seiner Stelle wird ein 400 bis 500 Quadratmeter großer Vorplatz angelegt. „Er wird gestaltet und lädt zum Verweilen ein“, sagt Architekt Hermann-Josef Kranz. Die Front des L-förmigen Gebäudes, das in Verbindung mit dem Vorplatz wie ein Trichter wirkt, erhält eine zwölf Meter breite und etwa 20 Meter lange Passage, die eine Verbindung zum Neubau auf dem Niag-Gelände schafft.

Die Abrissarbeiten auf dem Post-Areal sollen beginnen, sobald die Baugenehmigung vorliegt, „damit hier keine Brachlandschaft entsteht“, erläutert Kranz. Stadt und Investor sind zuversichtlich, dass sie in Kürze Planungsrecht bekommen und bis Herbst auch der Kreis Kleve die Baugenehmigung erteilt.

Rund 3,5 Millionen Euro investiert Paul Lütkenhaus in seinen Teil des Projektes „Stadtgarten-Quartier am Delltor“. Als Bauzeit „streben wir zwölf Monate an“, sagt er. Kranz versichert: „Das ist ein realistischer Zeitrahmen.“ Die Vermarktung des Neubaus auf dem Postgelände ist gestartet, die Flächen werden alle vermietet. „Interessenten gibt es bereits“, verrät Lütkenhaus.

Neubau auf dem Niag-Gelände

Am Stadtgarten entsteht ein neues Gebäude mit einer vermarktbaren Fläche von 7.000 Quadratmetern.
Grafik: Hüls Baukonzepte

Auch der zweite Investor, Andreas Hüls, hat bereits mit der Vermarktung des Niag-Areals begonnen. Auf insgesamt 7.000 Quadratmetern entstehen hier Wohn- und Geschäftsräume (3.400 Quadratmeter) und ein Vollversorger (2.400 Quadratmeter, inklusive Nebenräumen); außerdem zieht das Jobcenter der Stadt Rees, das sich aktuell noch im Gewerbegebiet befindet, hier ein (1.200 Quadratmeter). Das Besondere an diesem Gebäude: Über der Gewerbefläche im Erdgeschoss sollen Wohneinheiten entstehen mit einer begrünten Dachfläche davor. Diese soll parkähnlich gestaltet sein.

Die Arbeiten sollen hier möglichst parallel zum Postgelände laufen. Bereits 2014 hatten Andreas Hüls gesagt: „Wir gehen davon aus, dass beide Projekte parallel laufen können, nicht zuletzt durch die gute An- und Abfahrtssituation zur Baustelle.“ Mehr dazu gibt es hier.

Bürger-Information
Am Montag, 3. Juni, findet um 19 Uhr im großen Saal des Reeser Bürgerhauses eine Bürgerversammlung statt. Die Veranstaltung ist der Auftakt der 30 Tage andauernden Offenlage. Außerdem stellen die Investoren gemeinsam mit der Stadt Rees die Inhalte des Bebauungsplanes „R 8 A“ vor.

Die Gestaltung der neuen Gebäude „soll sich dem Ortsbild anpassen“, erläutert Architekt Kranz; sie werden voraussichtlich verklinkert, ein roter Farbton wohl dominieren. Ähnlich sahen es schon die ersten Entwürfe vor fünf Jahren vor. Auch ist es weiterhin ein Ziel, mit der Bebauung den Kettenbergswall anzubinden und aufzuwerten. „Er ist der letzte Gürtel der alten Stadtumwehrung, wir wollen ihn hervorheben und erlebbar machen“, sagt Wirtschaftsförderer Heinz Streuff. Außerdem legen die Planer viel Wert darauf, Plätze zu öffnen, attraktive Grünflächen und neue Wegeverbindungen zu schaffen. Zudem betont Bürgermeister Gerwers: „Wir haben hier einen guten Mix aus Wohnen und Gewerbe – mit viel Wohnraum.“

Mehr zum Projekt auf der Homepage der Stadt Rees unter www.stadt-rees.de.

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