Die sechs Lesekönig-Teilnehmer mit ihrer Urkunde inmitten ihrer Mitschüler. NN-Foto: SP

WISSEL. Ein Thron war für die Lesekönige an der St. Luthard-Grundschule in Wissel schon bereitgestellt: Mit einer roten, zauberhaften Decke war er überzogen, auf dem ein junger Vorleser nach dem anderen Platznahm. Dabei galt auch dieses Mal der Spruch „die Letzten werden die Ersten sein”. Denn die sechste und letzte Vorleserin, Charlotte Kathstede, konnte die Jury mit ihrer lebendigen und flüssigen Leseart am Ende am meisten überzeugen.

Gewinnerin Charlotte beim Vorlesen vor der Klasse und der Jury. NN-Foto: SP

Die Jury um Eckard Erdmann von der Buchhandlung Hintzen, Ingrid Lamers von der Sparkasse und Sabrina Peters von den Niederrhein Nachrichten hatte jedoch auch in diesem Jahr kein leichtes Spiel. „In Ihrer Haut möchte ich jetzt nicht stecken. Die Entscheidung ist ganz schön schwer”, sagte Schulleiterin Sabine Krosse zur Jury nachdem die letzte Vorleserin gelesen hatte. Und tatsächlich entschieden nur Nuancen über den ersten, zweiten, dritten und die drei vierten Plätze, die alle eng beieinander lagen. Die Entscheidung war so knapp, dass selbst die Drittklässler nicht einschätzen konnten, wer siegen würde. „Ich hatte nicht gedacht, dass ich gewinne, bin aber sehr glücklich darüber”, erzählte Gewinnerin Charlotte.

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Sie hatte sich im Vorfeld auch große Gedanken über ihren Beitrag im Finale gemacht. Die Schüler konnten aus fünf Büchern, die sie im Vorfeld in Ruhe Zuhause lesen konnten, eines aussuchen, aus denen sie im Finale vorlesen möchten. Charlotte entschied sich für „Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund” von Paul Maar. „Ich habe mir eine besonders lustige Stelle ausgesucht”, sagte Charlotte später. In ihrem Buch-Ausschnitt war die Rede von einem pinkelnden Hund, was ihre Mitschüler, welche die sechs Vorleser während des Finales als Zuhörer unterstützten, zu einem lauten Lachen bewegte. Auch solche Anekdoten gehören zum Lesekönig dazu. Denn die Jury achtete nicht nur auf ein lebendiges, flüssiges Vorlesen, sondern auch auf die Auswahl des Text-Abschnittes und auf das Textverständnis. All‘ das brachte Charlotte, die in ihrer Freizeit wahnsinnig gerne liest, mit. „Ich habe schon alle Harry Potter-Bände gelesen”, berichtete die Grundschülerin stolz.

Ihre stärkste Konkurrentin, Marla Holtz, bewies sogar schon zum zweiten Mal, dass sie sehr gut vorlesen kann. „Ich bin an meiner alten Schule, der St. Michael Grundschule in Reichswalde, bereits schonmal Zweite beim Vorlese-Wettbewerb geworden”, erzählte Marla, die sich im Finale eine schwierige Text-Stelle aus dem Buch „Flätscher. Mit Spürnase und Stinkkanone” von Antje Szillat aussuchte, diese Herausforderung aber mit Bravour meisterte.

Die Drittplatzierte Mia Overkamp konnte ebenso überzeugen und las ebenfalls aus dem Buch „Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund” vor, das unter den fünf Büchern auch ihr Favorit war. „Hunde sind meine Lieblingstiere”, begründete Mia ihre Wahl. Denn in dem Buch von Paul Maar haben Ole und Niko bevor sie sich kennenlernten jeweils einen Hund als unsichtbaren besten Freund an ihrer Seite.

Verloren hatte beim Lesekönig aber eigentlich niemand. Immerhin konnten sich Janneke Hops, Simon Janßen und Adrian Oenings gegen ihre Mitschüler im Vorfeld durchsetzen und ins Finale des Vorlesewettbewerbs an ihrer Schule einziehen. Zur Belohnung gab es nicht nur eine Urkunde, sie teilten sich alle auch einen verdienten vierten Platz.

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