ALPEN. Sonja Böhm strahlt vor Energie und man nimmt ihr sofort ab, wenn sie sagt: „Die Beschäftigung als Nachbarschaftskoordinatorin bei der Gemeinde Alpen ist genau das Richtige für mich.“ Mit ihren Kompetenzen und ihrer Ausstrahlung ist sie eine Netzwerkerin, die man sich idealerweise vorstellt.
Seit 20 Jahren wohnt sie mit ihrer Familie (zwei Kinder im Alter von 15 und 18 Jahren) in Menzelen. Zunächst hatte sie eine Ausbildung als Restaurantfachfrau absolviert und im Eventmanagement gearbeit, doch dann mit ihrer vierjährigem Ausbildung zur Ehe-, Familien- und Lebensberaterin eine komplett andere berufliche Entwicklung genommen. Zusätzlich bildete sie sich fort als Heilpraktikerin für Psychotherapie. Als Hausfrau und Mutter übernahm sie auch die Betreuung und Pflege ihrer an Krebs erkrankten Eltern bis zu deren Tod. Sie arbeitete im Offenen Ganztag der Grundschulen in Veen (2015 bis 2016) und Menzelen (2016 bis 2019), engagierte sich ehrenamtlich vier Jahre lang als Präsidentin der Karnevalsgesellschaft Hand in Hand Menzelen und ist seit einigen Jahren ehrenamtlich als Sterbebegleiterin bei der ambulanten Kinder-Hospiz-Initiative Wesel.
Mit diesem Erfahrungsschatz begann sie voller Elan als Halbtagskraft in der neu geschaffenen Stelle als Nachbarschaftskoordinatorin (Die NN stellten dieses Leader-Projekt bereits vor).Im Rathaus hat sie im Erdgeschoss Zimmer 113 einen Arbeitsplatz, direkt gegenüber von der Flüchtlingskoordinatorin Astrid Kummer. Ebenso in direkter räumlicher Nähe ist Beatrix Kluck, die die Pflegeberatung durchführt.
Ein herzliches Willkommen am neuen Arbeitsplatz machte der 49-Jährigen den Einstieg leicht. „Ich habe schon viele erfüllende und hilfreiche Gespräche geführt. Für mich geht‘s ja nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern vorhandene Angebote zu verknüpfen, sie publik zu machen und das Miteinander zu stärken.“
Theoretisch klingt das sehr gut, aber wie genau setzt Sonja Böhm das in die Praxis um? „Wir vermitteln Menschen in schwierigen Lebenssituationen die passende Hilfe. Das können Senioren sein (in Alpen leben 2.974 über 65 Jahre) oder auch Alleinerziehende oder notleidende Bürger, die Unterstützung brauchen. Natürlich kann ich diese Aufgabe nicht alleine bewältigen, daher suche ich mir wiederum ehrenamtliche Nachbarschaftsberater und bin stolz darauf, schon drei gefunden zu haben. Das sind Menschen, die auf nachbarschaftlicher Ebene Sorgen und Nöte erkennen und Hilfe vermitteln. Das kann eventuell eine Begleitung zu Behörden sein, aber auch das Kümmern bei Problemen in alltäglichen Situationen.“
Geht‘s noch konkreter? „Ja, viele kennen gar nicht bestehende Hilfsangebote, wie zum Beispiel die Wohnraum- oder Pflegeberatung. Wir können zu den richtigen Ansprechpartnern vermitteln zu einer individuellen Beratung. Andererseits geht‘s auch darum, der Vereinsamung entgegen zu wirken. Wir machen auf soziale Angebote aufmerksam, wie Seniorentreffs, Demenzcafés oder versuchen Menschen zu gewinnen, die sich einfach mal Zeit nehmen für ihre Mitmenschen, ein offenes Ohr haben, eine helfende Hand reichen“, führt Sonja Böhm aus.
In den letzten sechs Wochen hat die neue Nachbarschaftskoordinatorin bereits zahlreiche Gespräche geführt mit Leuten aus den Dorfwerkstätten, mit Vereinsvertretern und den Ortsvorstehern. Sie ist überwältigt von dem großartigen Angebot, das es bereits in Alpen gibt und fest davon überzeugt: „Wir werden es schaffen, die Nachbarschaftshilfe im ursprünglichen Sinne zu stärken und zu aktivieren, um Angehörige zu entlasten und füreinander da zu sein dank vieler Unterstützer.
Infos zu Sonja Böhm
Die Nachbarschaftskoordinatorin ist zu erreichen im
Rathaus Alpen, Zimmer 113, EG, Telefon 02802 912 580 oder per Handy 0151 6782 5054 oder per mail an sonja.boehm@alpen.de
Sprechzeiten: Dienstag und Freitag von 9 bis 12 Uhr, Montag und Mittwoch 16 bis 18 Uhr sowie jederzeit nach persönlicher Terminabsprache .
Sie ist Ansprechpartnerin für Alpener Bürger, die Hilfe brauchen
und für Ehrenamtler, die ihre Arbeit als Nachbarschaftsberater unterstützen möchten
