Renovierungsbedürftig wie dieses Denkmal sind zahlreiche Denkmäler auf dem Friedhof in Kevelaer.Foto: privat

KEVELAER. Mit den Denkmälern auf den Kevelaerer Friedhöfen beschäftigen sich seit einiger Zeit die „DenkMal-Freunde“. Und was sie dort sehen, bereitet ihnen Kopfzerbrechen. Viele der steinernen Zeitzeugen sind in einem desolaten Zustand und vom endgültigen Zerfall bedroht. Das wollen die „DenkMal-Freunde“ (so ihr Arbeitstitel) nicht weiter hinnehmen und werden aktiv. Sie planen Restaurierungsmaßnahmen und zuvor die Gründung des „Fördervereins DenkMal“. Dafür gibt es bereits einen Termin: Mittwoch, 27. März, 19.30 Uhr, im Hotel „Goldener Löwe“, Amsterdamer Straße.

Renovierungsbedürftig wie dieses Denkmal sind zahlreiche Denkmäler auf dem Friedhof in Kevelaer.Foto: privat

Das Vorhaben stellten jetzt Kevelaers Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Armin Zocher (Denkmalamt), Ursula Renard, Ulrich Hünerbein-Ahlers und Ernst Koppers der Öffentlichkeit vor. Vor einigen Monaten hatte die Kevelaerer Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen die Pfarrei St. Marien Kevelaer um eine Führung auf dem kirchlichen Friedhof gebeten. Mit der Aufgabe wurde Ernst Koppers, Mitglied im Friedhofsausschuss an St. Marien, betraut. Bei der Führung sprach er auch das Thema „ungepflegte Gräber“ und „aufgegebene Grabstellen und Denkmäler“ an. „Besonders die aufgegebene Grabstätte des Kevelaerer Künstlers Heinrich Moors bedarf einer dringenden Restaurierung“, sagt er. Der Bildhauer wurde 1873 geboren und starb 1940. In der Marienstadt gründete er ein Atelier für kirchliche und profane Kunst. Eine von ihm geschaffene Antoniusfigur ist noch in der Antonius-Kirche an der Kroatenstraße in Kevelaer zu sehen. Die Kosten für die Restaurierung der Grabstätte des Künstlers dürfen jedoch nicht aus dem laufenden Friedhofshaushalt finanziert werden, so Ernst Koppers, der ebenso wie Ulrich Hünerbein-Ahlers zu den Initiatoren der Vereinsgründung zählt.
In Gesprächen mit Vertretern des Denkmalamts der Stadt Kevelaer habe sich heraus gestellt, dass es durchaus möglich sei, aus verschiedenen öffentlichen „Töpfen“, Mittel für die Restaurierung der aufgegebene Grabstellen und Denkmäler zu erhalten, berichtet Ernst Koppers. Der noch zu gründende Verein könnte zur Erlangung öffentlicher Mittel als Antragsteller fungieren. Ein Satzungsentwurf für den Verein ist bereits an das Finanzamt geschickt worden, um Gemeinnützigkeit zu beantragen. Vereinszweck ist die Bewahrung und Pflege der kulturgeschichtlichen Werte der Friedhöfe in der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Zudem die Förderung und Unterstützung der Erhaltung und Pflege historischer Grabstätten, an denen kein Nutzungsrecht mehr besteht. Vor allem Grabmalen, die aus kunst-, oder stadtgeschichtlichen Gründen von Bedeutung sind, sollen erhalten werden. Gefördert werden sollen alle Maßnahmen, die den Friedhof als wertvollen Grünraum, als Begräbnisstätte, als Ort des Totengedenkens und der stillen Erholung und als wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna bewahren.
Der Vereinszweck soll insbesondere durch die Förderung denkmalpflegerischer Maßnahmen zur Instandsetzung, die Restaurierung und Pflege von Grabdenkmalen, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die besonderen Werte und die Schönheit des Friedhofs, durch Führungen oder andere geeignete Veranstaltungen erreicht werden. Zu den weiteren Vereinszwecken zählt die Werbung für die Übernahme von Grabmalpatenschaften zur Erhaltung und Pflege historischer Grabstätten, an denen kein Nutzungsrecht mehr besteht. Die Arbeit des Vereins soll mit allen Institutionen erfolgen, die mit gleicher Zielsetzung arbeiten, insbesondere in engem Austausch mit den zuständigen Ämtern der Wallfahrtsstadt Kevelaer und den Trägern der Friedhöfe. Der Verein ist gemeinnützig. Der Verein ist politisch, konfessionell und weltanschaulich neutral. Mitglied kann jede natürliche oder juristische Person werden. Gelegenheit dazu besteht bei der Vereinsgründung am Mittwoch, 27. März, 19.30 Uhr, im Hotel „Goldener Löwe“, Amsterdamer Straße.

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