Heimatvereine wollen digitalen Dorfplatz initiieren

Am Montag gibt es eine Info-Veranstaltung im Pfarrheim in Kellen

KLEVE. Hilfe beim Rasenmähen, das nächste Schützenfest finden oder Informationen zu den Vereinen im Ort: Bei all dem kann ein digitaler Dorfplatz hilfreich sein. Der Rinderner Heimatverein Arenacum, der Kellener Heimat- und Kulturverein Cellina und die Kirchengemeinde St. Willibrord möchte einen solchen gerne für die Niederung zwischen Donsbrüggen, Rindern, Keeken, Griethausen, Kellen und Warbeyen initiieren, ist dabei aber auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Am Montag, 18. März, stellen sie gemeinsam das Projekt ab 18.30 Uhr im Pfarrheim in Kellen vor.

Wolfgang Dahms, Josef Gietemann, Iris Haarland und Dechant Stefan Notz von der Kirchengemeinde St. Willibrord wollen den digitalen Dorfplatz in ihrer Niederung ins Leben rufen. NN-Foto: SP

Die Idee eines digitalen Dorfplatzes kommt aus den Niederlanden. „Dort entwickelt sich der digitale Dorfplatz bereits seit 15 Jahren”, sagt Iris Haarland, die gebürtig aus Deutschland kommt, aber in den Niederlanden lebt und dort Projektkoordinatorin für Nachbarschaftsprojekte ist. Ein digitaler Dorfplatz sei letztendlich eine Website im Internet, die alle Informationen über Veranstaltungen, Vereine oder auch zum Beispiel zu niedergelassenen Ärzten in einer bestimmten Region beinhaltet. „Ziel ist es, die Menschen miteinander zu verbinden”, sagt Haarland. Dazu melden sich die Bürger einer Region auf der Website an und treten zu anderen Mitgliedern in Kontakt. Dabei können sie einerseits um Hilfe bitten oder diese anbieten, sich andererseits aber auch über das Geschehen vor Ort informieren, etwa wann und wo das nächste Schützenfest oder andere Veranstaltungen stattfinden. „In den Niederlanden werden zum Beispiel auch Fotos und Videos als Nachberichterstattung über Veranstaltungen gezeigt”, sagt Josef Gietemann, Vorsitzender des Heimatvereins Arenacum.

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Wie die Plattform letztendlich bestückt wird, soll den Vereinen und Nutzern freigestellt werden. Die beiden Heimatvereine, die auch die Idee eines digitalen Dorfplatzes für die Niederung um Donsbrüggen, Rindern, Düffelward, Keeken, Bimmen, Schenkenschanz, Salmorth, Wardhausen, Brienen, Griethausen, Kellen und Warbeyen angestoßen haben, können die Umsetzung alleine allerdings nicht stemmen, sehen aber enormes Potenzial. „Es gibt in dieser Niederung mehr als 150 Vereine. Die wollen wir dadurch auch vernetzen und ihnen die Möglichkeit geben, sich selbst darzustellen, auch wenn sie keine eigene Website haben. Nutzer sollen zudem sehen können, was nicht nur in ihrem Dorf, sondern auch im Nachbardorf los ist”, sagt Gietemann.

Eine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten sei der digitale Dorfplatz nicht. Er beinhalte später zum Beispiel weiterführende Links zu den bestehenden Websiten der Vereine. Auch zu Facebook sei es eine ideale Ergänzung. „Facebook zeigt mir durch einen bestimmten Algorithmus nur bestimmte Inhalte an und sammelt Daten. Beim digitalen Dorfplatz gibt es das alles nicht”, sagt Haarland.

Für die Umsetzung benötigen die Initiatoren sogenannte „Buurverbinder”, welche sich um die Plattform kümmern und auch als Administratoren dienen. Sie sollten aus der Niederung kommen. „Diese Arbeit sollten sich mehrere Zeilen. Vier Buurverbinder sollten es schon sein”, sagt Wolfgang Dahms von Cellina. Ohne diese Buurverbinder geht es allerdings nicht. Sie werden bei der Info-Veranstaltung am kommenden Montag gesucht. „Die Idee steht und fällt mit der Resonanz auf diese Idee”, sagt Dahms.

In Kranenburg ist ein digitaler Dorfplatz bereits am Start. „Er wächst in Kranenburg langsam, aber er wächst”, sagt Haarland. Dies sei aber auch nur dem Engagement der Vereine zu verdanken. Anders als in den Niederlanden, wo der digitale Dorfplatz sehr beliebt sei, seien die Deutschen in Bezug auf eine freiwillige Mitarbeit viel verhaltener, hat Haarland beobachtet.

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