Als Bereicherung für Uedem betrachten Andreas Becker, Susanne Heinrichs, Regina Schüren und Investor Markus Coenen (v.l.) das geplante Wohnquartier.Foto: Caritas/Tobias Kleinebrahm

UEDEM. Seit rund anderthalb Jahren rätseln die Uedemer, wann endlich die große Baugrube, die nach dem Abriss des alten Laurentius-Hauses entstanden war, verschwindet und was neben dem neuen Laurentius-Haus gebaut wird? Der Investor, die Coenen Projekt GmbH aus Goch, und der Caritasverband Geldern-Kevelaer machen der Ungewissheit ein Ende und stellen ihr Projekt Mehrgenerationen-Wohnquartier rund um das Seniorenheim Laurentius-Haus vor.

Im Dezember 2018 hatte der Uedemer Gemeinderat dem Verkauf des Grundstücks an den Investor zugestimmt. Zur Erschließung des Geländes wird dieser eine Stichstraße angelegen. „Wir bauen drei zweigeschossige Gebäude mit 25 barrierearmen Mietwohnungen für jeweils ein bis drei Personen“, erklärt Markus Coenen. Jede Wohnung verfügt entweder über einen eigenen Balkon oder einen kleinen Garten. Die gesamte Wohnanlage wird durch Grünflächen ergänzt. Jeder, der sich mit der Idee des neuen Projekts, das unterschiedliche Wohnformen vereint, anfreunden kann, ist als Mieter willkommen. Die Mieter können durch die direkte Nähe zum Laurentius-Haus und zur ambulanten Pflege dort weitere Hilfs- und Betreuungsangebote in Anspruch nehmen.

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Die Caritas wird hier eine Tagespflege mit Platz für die Betreuung von bis zu 40 Senioren bieten, berichten Andreas Becker, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, und Regina Schüren, Caritas-Bereichsleiterin Pflege und Hilfe zu Hause. Die Tagespflege wird in das Erdgeschoss eines der zweigeschossigen Gebäude ziehen. „Wir gehen davon aus, dass die Betreuung meistens nicht für die ganze Woche sondern nur tages- oder stundenweise gebucht wird.“ Darum könne man bei 15 Betreuungsplätzen bis zu 40 Senioren aufnehmen. Die Betreuungszeit richte sich nach den Bedürfnissen des Tagesgastes. „Was ist für ihn sinnvoll? Kann er sich auf die Betreuung in einer anderen Umgebung einlassen?“ so Regina Schüren.

Für pflegende Angehörige könne die Tagespflege eine große Entlas­tung bedeuten. Vor allem dann, wenn der zu Pflegende dementiell erkrankt sei. Die Tagesgäste können die Gesellschaft anderer Senioren genießen, gemeinsam kochen, backen oder Therapien in Anspruch nehmen. Ein Teil der Kosten der Tagespflege ist über die Pflegekasse refinanzierbar. Doch je mehr Leistungen in Anspruch genommen werden, desto teurer wird es. Susanne Heinrichs, Leiterin des Laurentius-Hauses, freut sich auf das neue Angebot: „Schon heute bekommen wir im Laurentius-Haus immer wieder Anfragen von Senioren, die sich eine Tagesbetreuung wünschen. Deshalb bin ich froh, dass wir diesem Wunsch der Uedemer Bürger nun bald entsprechen können“, sagt sie. Die Tagespflege soll im Januar 2021 starten können, sobald das erste Gebäude des neuen Wohnquartiers bezugsfertig ist. „Wir gehen davon aus, dass wir ausgelastet sind“, so Andreas Beckers, denn der Bedarf innerhalb der Gesellschaft steigt ständig, da inzwischen in Familien meist beide Partner berufstätig sind und keine Zeit zur Pflege haben.

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