Ein Ort der Ruhe und des Friedens

Seit fast 30 Jahren besuchen Menschen aus aller Welt den Pauenhof, das Buddhistische Zentrum, zum Medititieren und Besinnen

SONSBECK. Das Anwesen liegt inmitten der Natur, gehört noch zur Gemeinde Sonsbeck auf dem Weg Richtung Issum: Der Pauenhof (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Traktorenmuseum in Sonsbeck). Auf dem 30 Hektar großen Gelände liegt das Buddhistische Zentrum, ein Ort, der alljährlich Menschen aus der ganzen Welt anlockt. Bunte Gebetsfahnen wehen von Leinen, die durch den großzügigen Park gespannt sind. Der Buddha-Garten lädt auf 8.000 Quadratmetern zum Verweilen ein.

Der Buddha-Park am Pauenhof in Sonsbeck erstreckt sich über 8.000 Quadratmeter und ist offen für Besucher, die Ruhe in der Natur suchen.
NN-Foto: Lorelies Christian

„Die Gäste suchen Ruhe und Frieden“, weiß Michael Hellbach, der seit über 27 Jahren auf dem Hof lebt und gemeinsam mit Ilka Müller-Mennrich Seminare organisiert und sich um die Unterbringung der Besucher kümmert. Auf diesem Hof, der schon 1480 erbaut wurde, hat Khempo Dorje Gyaltsen die erste Sakya Gemeinschaft in Deutschland unter dem Namen Sakya Ling gegründet. Der Mönch aus Ost-Tibet schuf ein Meditationszentrum, das offen ist für alle Schulen des Buddhismus. Und so hat sich der Pauenhof entwickelt und die Spiritualität dieses besonderen Ortes bewahrt. Sein Vermächtnis wird nach wie vor gelehrt „Unter spirituellen Freunden ist das wichtigste die Harmonie, gegenseitige Hilfe im Dharma (Lehre vom Buddhismus)…. Das Dharma und der Alltag müssen zusammen gelebt werden.“ Und er fordert auf: „Fühlt mit Verstand und versteht mit Gefühl!“
Michael Hellbach erklärt: „Buddhismus ist keine Religion, sondern ein Weg um sich selbst zu erkennen. Jeder Mensch hegt den Wunsch nach Vollkommenheit, zu lieben und gut zu sein. Du bist verpflichtet, mit dem Leben etwas Positives anzufangen. Es kommt niemand, um dich zu erlösen, sondern du musst alles alleine machen und die spirituelle Gemeinschaft hilft dir dabei.“

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Michael Hellbach und Ilka Müller-Mennrich sind für die Organisation des Pauenhofs verantwortlich, die Kurse werden von ausgebildeten buddhistischen Lehrern durchgeführt. Der Meditationsraum (Foto) und die Bibliothek stehen jedem jederzeit offen.
NN- Foto: Lorelies Christian

Sich auf das Wesentliche zu besinnen erlernt man durch Meditation. Zwei mal täglich (von 7 bis 8 Uhr und von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr) meditieren die Bewohner und Gäste gemeinsam. Michael Hellbach beschreibt, wie er die Meditation erlebt: „Das Schwierigste ist das Stillsitzen. Die Gedanken kommen und gehen, du hast keine Ambitionen etwas Bestimmtes zu erreichen. Du konzentrierst dich und betrittst einen Raum, der völlig anders ist als die normale Gedankenwelt. Das ist unbeschreiblich.“ Und er weiß durch viele Jahre Erfahrung: „Durchs Meditieren wird der Umgang mit dem Alltag anders. Alte Gewohnheiten werden anders gesehen. Es ist nicht das Schwarz-Weiß-Sehen. Man gewinnt mehr Kreativität, Geduld, auch mit sich selbst und stärkt die Liebe zu sich selbst. Die Veränderungen gehen langsam vor sich.“ Und dann fallen die Wörter, die in der modernen Welt Hochkonjunktur haben: „Achtsamkeit und Selbstverwirklichung“.
Michael Hellbach schmunzelt: „Im Buddhismus finden sich viele Begriffe unserer westlichen Psychologie wieder. Doch Buddhismus hat nichts mit Esoterik zu tun, sondern ist sehr bodenständig. Das Ziel von Achtsamkeit im buddhistischen Verständnis ist die grundlegende Transformation unserer Sicht von der Beziehung zu uns selbst, zu anderen Wesen und der Einsicht in die Natur der Welt, in der wir leben.“
Übungen wie Yoga und Chi Gong unterstützen diese Ziele durch die Schulung der Körperwahrnehmung. Kurse dazu werden ebenso wie buddhistische Kurse auf dem Pauenhof angeboten (Infos unter www.pauenhof.de)

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