Bahnhof Emmerich wird
nun erst 2021 modernisiert

EMMERICH. Er ist und bleibt ein viel diskutiertes Objekt: der Bahnhof Emmerich. Vor allem die fehlenden Rampen und Aufzüge zum Mittelbahnsteig mit den Gleisen 3 und 4, an denen der RE19 seit zwei Jahren hält, sorgt regelmäßig für Unmut und Kritik bei Bahnreisenden. Besserung ist in Sicht – doch nicht in naher Zukunft. Vielmehr wird sich die Modernisierung noch weiter verzögern.

Schon im November 2017 hatte die Bahn auf Anfrage der NN mitgeteilt: „Der Bahnhof Emmerich ist Bestandteil der Modernisierungsoffensive 2 (Mof2). Aus diesem Finanzierungstopf werden die Bahnhöfe in NRW barrierefrei ausgebaut und modernisiert. […] In einem zweiten Bauabschnitt werden dann ab 2020 der Mittelbahnsteig und die Personenunterführung modernisiert. Auch zwei Aufzüge werden gebaut.“

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Schon zum damaligen Zeitpunkt hatte die Stadt Emmerich deutliche Kritik geäußert. „Die fehlende Barrierefreiheit ist ein echter Missstand. Wir können nicht verstehen, dass sich die Bahn nicht stärker engagiert“, sagte Stadtpressesprecher Tim Terhorst. Bürgermeister Peter Hinze bezeichnete den Zustand als „nicht akzeptabel“ (zum Artikel).

Bahnhof im Rat
Der Haupt- und Finanzausschuss beschäftigt sich in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 12. Februar, mit dem CDU-Antrag zum Ankauf des Bahnhofgebäudes durch die Stadt. Die Bahn habe bereits signalisiert, das Gebäude verkaufen zu wollen, heißt es von Seiten der Verwaltung, die den Erwerb grundsätzlich befürwortet.

Nun scheint es so, als seien alle Bemühungen vergebens gewesen. Denn wie die Deutsche Bahn am Donnerstag auf Anfrage der NN mitteilt, ist der Zeitpunkt 2020 auch schon wieder hinfällig: „Die Bauarbeiten an den Bahnsteigen finden unter dem ‚rollenden Rad‘ (also bei laufendem Betrieb) oder – aus Sicherheitsgründen – in sogenannten Sperrpausen ohne Zugverkehr statt. Die Sperrpausen für die Baumaßnahmen am Bahnhof Emmerich sind von DB Station & Service AG für das Jahr 2021 beantragt worden.“

Die erneute Verzögerung hängt offenbar mit besagter „Sperrpause“ zusammen, die in Emmerich aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens notwendig ist und bei der DB Netz AG beantragt werden muss – und das mit mehreren Monaten oder sogar Jahren Vorlaufzeit. „Zu weiteren Details und Terminen können wir derzeit noch keine Angaben machen“, teilt die Bahn abschließend mit.

Die Stadt Emmerich wiederum hatte die DB bis gestern noch nicht informiert. „Über 2021 sind wir sehr verwundert, da wir bereits vor zwei Jahren zur Bahn gesagt hatten, dass wir auch mit 2020 nicht glücklich sind“, sagt Pressesprecher Tim Terhorst am Donnerstag gegenüber den NN. Er kündigte an, dass Bürgermeister Hinze bei der Bahn noch einmal seinen Unmut kundtun werde, denn „der Zustand ist schon jetzt sehr unschön“, sagt Terhorst.

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