Starker Besucherzuwachs im neuen Sternbuschbad

31.000 Gäste zählt das Klever Kombi-Bad seit Eröffnung Ende Oktober 2018 / Vereine sind gut im neuen Zuhause angekommen und schätzen die Trainingsstätte

KLEVE. Wenn man mit Rolf Hoffmann über das Sternbuschbad spricht, hört man die Erleichterung beim Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve heraus. Denn rund drei Monate nach der Eröffnung des neuen Klever Sport- und Freizeitbades fällt seine Bilanz sehr positiv aus. „Wir können sehr zufrieden sein und haben fast ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten”, sagt Hoffmann auf NN-Anfrage.

In den Abendstunden wird es fast immer voll im Sportbereich des Klever Sternbuschbades. Dann trainieren nämlich Vereine, wie hier die DLRG, Ortsgruppe Kleve. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Dass das neue Sternbuschbad von der Bevölkerung gut angenommen wird, kann der Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve sogar anhand von Zahlen belegen: In den ersten drei Monaten besuchten rund 31.000 Menschen das Kombi-Bad. „Zum Vergleich: Im alten Klever Hallenbad hatten wir im gesamten Jahr rund 40.000 Besucher. 2017/18 hatten wir im gleichen Zeitraum sogar nur 9.000 Besucher”, sagt Hoffmann. Das macht einen Zuwachs von mehr als zwei Drittel. Dabei steht die eigentliche Schwimm- und Bade-Saison erst noch bevor. „Dass das Bad so gut angenommen wird, freut mich vor allem für mein Team. Denn, was manchmal vergessen wird, wir sind eigentlich ein Energieversorger und haben ganz nebenbei ein Hallenbad gebaut und ein Betriebskonzept entwickelt”, sagt Hoffmann.

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Verbesserungen umgesetzt

In den vergangenen Wochen habe es zwar sehr viele positive Rückmeldungen gegeben, aber Badegäste äußerten auch einige Verbesserungswünsche, für die Hoffmann sehr dankbar war. „Wir haben die Gäste ja ganz offensiv darum gebeten, uns Rückmeldungen zu geben und davon haben viele Gebrauch gemacht”, berichtet Hoffmann. Einige Wünsche konnten die Stadtwerke sogar bereits umsetzen. So wurden zum Beispiel die Intervalle an den Wasserhähnen in den Duschräumen angepasst und die Wassertemperatur im Familienbecken von 28 auf 30 Grad sowie in den Kinder- und Kursbecken von 30 auf 32 Grad erhöht. Bei anderen Wünschen musste der Stadtwerke-Chef hingegen abwägen, was wichtiger ist. „Es gab die Bitte, eine Schwimm-Bahn für schnellere Schwimmer im Familienbecken einzurichten. Dies würde sicherlich ein paar Gäste freuen, aber es würde auch zulasten vieler Familien gehen. Deshalb haben wir uns dagegen entschieden und belassen es bei einer Bahn”, sagt Hoffmann und ergänzt: „Das Sportbecken steht der Öffentlichkeit ja abseits der Vereins-Belegungen in jeder freien Minute zur Verfügung. Da können Schwimmer so schnell schwimmen, wie sie möchten, müssen dabei eben nur den Belegungsplan im Auge behalten.” Dieser ist im Eingangsbereich auf Monitoren oder auf der Homepage des Bades einzusehen.

CSV Kleve zufrieden mit neuem Hallenbad

Die Eröffnung des neuen Schwimmbades stellte im Oktober aber nicht nur die Stadtwerke vor Herausforderungen, sondern auch zahlreiche Vereine, die bereits das alte Hallenbad am Kermisdahl nutzten. Sie haben im Sternbuschbad zwar die gleichen Nutzungszeiten zugeteilt bekommen, wie bisher, aber den Umzug mussten sie dennoch bewerkstelligen. „Obwohl alles plötzlich sehr schnell ging, hat aber alles gut geklappt”, sagt Hans-Georg Kersjes, Vorsitzender vom Schwimmverein CSV Kleve. Seine anfänglichen Sorgen seien sogar unbegründet gewesen. „Ich dachte zunächst, dass uns vielleicht das ein oder andere Kind abspringen könnte, weil viele von ihnen in der Nähe des alten Hallenbades in der Klever Unterstadt wohnen. Aber keiner hat sich über den veränderten Anfahrtsweg beschwert oder sein Kind abgemeldet. Das Hallenbad wurde von den Eltern und auch unseren jugendlichen und erwachsenen Schwimmern gut angenommen”, berichtet Kersjes.

Außenbereich im Zeitplan / Kurse starten

Auch der Außenbereich im Klever Kombi-Bad nimmt langsam Formen an. „Wir sind im Zeitplan und optimistisch, dass wir ihn pünktlich zum 1. Mai öffnen können”, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Rolf Hoffmann allerdings mit der Einschränkung, dass die Arbeiten natürlich von der Witterung abhängig seien.

Jetzt schon steht sportlich Interessierten ein attraktives Kursangebot zur Verfügung. Neben den beliebten, kostenlosen Wassergymnastik-Kursen bietet das Team des Sternbuschbades ab Februar Aqua-Fitness, Aqua-Power und Seepferdchen-Schwimmkurse für Kinder ab sechs Jahren an. Die Anfänger-Schwimmkurse erfreuen sich bereits jetzt einer starken Nachfrage. In Kooperation mit Partnern wird das Angebot für Jung und Alt weiter abgerundet. Es reicht von der Wassergewöhnung für Babys bis zum Schwimmkurs für Erwachsene. Weitere Informationen und Einzelheiten zum Kursangebot gibt es auf der Homepage www.sternbuschbad.de. Die Anmeldung ist ab sofort möglich; zunächst nur im Sternbuschbad und bald auch über ein online-Reservierungsportal.

Eine Veränderung sei auch dringend notwendig gewesen. „Das alte Hallenbad zu verlassen, war zwar auch mit viel Herzschmerz verbunden, weil es über viele Jahre hinweg unsere Wirkungsstätte war, aber es war zuletzt in einem schlechten Zustand. Das neue Sternbuschbad verfügt dagegen über moderne, helle und saubere Anlagen”, sagt Kersjes. Gerade in der heutigen Zeit, wo mehr Schwimmbäder geschlossen, als neu gebaut werden, sei dies ein wahrer Luxus.

Mit den Aufteilungen – dem fünf-Bahn-Sportbecken mit zwei Sprungtürmen und dem Kursbecken mit höhenverstellbarem Hubboden – sei der CSV Kleve insgesamt ebenfalls gut zufrieden. „Wir können durch die Sprungtürme – wie bisher auch – alle Abzeichen bei uns im Bad abnehmen. Das zusätzliche Kursbecken ermöglicht es uns zudem nun mehr Schwimmkurse anzubieten, die sogar parallel laufen können”, sagt Kersjes. Denn während im alten Hallenbad etwa die Aqua-Fit-Gruppe warten musste, bis die Sport-Schwimmer das Becken verlassen hatten, können nun beide im Sport- beziehungsweise Kursbecken parallel zueinander trainieren. Gleiches gelte auch für bis zu zehn Kinder, die das Schwimmen im Kursbecken in Ruhe erlernen können.

An dieser Stelle sei Kersjes glücklich über den regen Austausch mit den Stadtwerken bei der Planung des Bades gewesen. „Es war ja kurzzeitig für unsere Vereinszwecke mal nur das Sportbecken vorgesehen, das mit einer Wassertiefe von 2,49 bis 3,79 Meter weder fürs Lehrschwimmen noch für Kurse wie Aqua-Fitness geeignet ist. Deshalb sind wir froh, dass wir noch das Kursbecken bekommen haben, in dem wir beides anbieten können”, sagt Kersjes.

Kein Ärger über das „nur” fünf-Bahnen-Sportbecken

Bei der Eröffnung des Sternbuschbades hatte Klaus Steinbach, ehemaliger Klever Profi-Schwimmer und heutiger Sportfunktionär, für Verwirrungen gesorgt, weil er kritisierte, dass das Sportbecken nur über fünf und keine sechs Bahnen verfüge. Damit können zum Beispiel keine Deutschen Meisterschaften in der Schwanenstadt ausgerichtet werden. Den CSV ärgert das aber weniger. „Natürlich wäre das schön gewesen, aber man muss auch ehrlich sein, dass es für uns in Kleve ohnehin schon schwer ist, eine Bezirksmeisterschaft hierher zu holen, weil die Vereine aus dem Ruhrgebiet nicht so weit fahren wollen. Wir sind das ja gewohnt, zu Turnieren eine weite Anreise zu haben, aber die aus Mühlheim oder Essen eben nicht”, sagt Kersjes und fügt hinzu: „Das Sportbecken ist ja baugleich zu dem, das wir im alten Hallenbad hatten. Wir können unsere Vereinsmeisterschaften und auch andere Turniere auf Bezirksebene dort ausführen und damit ist das Sportbecken für unsere Zwecke vollkommen ausreichend.”

Rolf Hoffmann gibt zu, dass in diesem Punkt der finanzielle Aspekt den Ausschlag gegeben habe: „Wir standen ja immer im engen Austausch zu den Vereinen und zum CSV Kleve. Da gab es natürlich die Überlegung eines sechs-Bahnen-Sportbeckens. Für die Ausrichtung einer deutschen Meisterschaft hätte das alleine aber nicht gereicht. Da hätten wir unter anderem auch noch große Zuschauer-Tribünen und elektronische Anzeigentafeln gebraucht. Hätten wir das geplant, wären wir mit unseren knapp über 20 Millionen Euro, die das Schwimmbad jetzt gekostet hat, bei weitem nicht ausgekommen. Und da muss man eben auch abwägen. Da wir die Mehr-Ausgaben nur für eine sehr geringe Anzahl an Veranstaltungen gehabt hätten, hat letztendlich die Ökonomie gesiegt.”

DLRG lobt kurze Wege

Für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, besser bekannt als DLRG, war der Wettkampf-Aspekt ohnehin unbedeutend. „Für uns ist das Sportbecken wichtig, um unsere Schwimmer in der Rettung auszubilden und unseren Grundsatz, dass aus jedem Nicht-Schwimmer ein Schwimmer werden soll, zu verfolgen”, sagt Herbert Boot, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der DLRG, Ortsgruppe Kleve. Und dies erfülle das neue Sternbuschbad zweifelsfrei. „Für uns ist angenehm, dass die Wege jetzt kürzer sind. Wir haben die Gerätschaften direkt am Wasser und direkt in der Nähe des Sportbeckens einen Besprechungs-Raum für die Theorie”, sagt Boot.

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