KEVELAER. „Ich will eigentlich gar nicht abtreten“, bekannte Heinrich van Bühren, Kevelaerer Festkettenträger (FKT) des Jahres 2018, beim Heimatabend der Geselligen Vereine Kevelaer. Doch wo ein Anfang, sei auch ein Ende. Und das nahte an diesem Abend unerbittlich, denn die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft (Seb) 1635 Kevelaer stand bereits in den Startlöchern, um ihren neunten Festkettenträger zu proklamieren. Heinrich van Bühren schwärmte von „unvergesslichen Momenten voller Harmonie“, die er gemeinsam mit seinem Adjutanten Werner van Gisteren und seiner Wache erlebt habe. Zudem habe er ein Versprechen an seine Frau Maria einhalten können. „Dank Bürgermeister Dr. Pichler bin ich von den Veranstaltungen nicht als Letzter nach Hause gekommen.“

Bei seiner Proklamation im Januar 2018 hatte van Bühren, Präsident der St. Petrus Schützen-Gilde, versprochen „wir werden ein tolles Festjahr erleben“ und Wort gehalten. „Die gemeinsame Kirmesfeier lebt. Lasst uns dafür sorgen, dass das auch in Zukunft so bleibt.“ Großes Lob zollte Peter Tenhaef, Präsident der Geselligen Vereine Kevelaer, der „Peterei“. „Bei der Kirmes herrschte Harmonie pur. Trotz großer Hitze waren die Veranstaltungen sehr gut besucht. Festkettenträger und Adjutant haben zum Gelingen beigetragen.“ Peter Tenhaef hatte bis kurz vor dem Heimatabend noch im Marienhospital gelegen und dort den früheren Kevelaerer Wallfahrtsrektor Pastor Richard Schulte Staade getroffen, der zu seinem eigenen Bedauern nicht aus dem Krankenhaus entlassen wurde und somit nicht am Heimatabend teilnehmen konnte. Auch der amtierende Wallfahrtsrektor Gregor Kauling war krankheitsbedingt verhindert. Nach einer Operation nimmt er derzeit an einer Reha-Maßnahme teil. Dennoch fand der Heimatabend mit geistlichen Beistand statt. Gleich zwei frühere Rektoren der Kevelaerer Wallfahrt begrüßte Peter Tenhaef im Bühnenhaus: Weihbischof Dr. Stefan Zekorn aus Münster und Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten. „Zwei Bischöfe hatten wir noch nie“, so der Präsident der Geselligen. Auch Pfarrerin Karin Dembek und Kaplan Christoph Schwerhoff ließen sich die Proklamation des neuen Festkettenträgers nicht entgehen. Der Name des „Neuen“ war bis zu diesem Abend das wohl am besten gehütete Geheimnis der Wallfahrtsstadt. Durch Kevelaer ging sogar das Gerücht, in diesem Jahr könnte es die erste Festkettenträgerin geben. Doch auch 2019 wurde es wieder ein „Junge“. In Filmbeiträgen hatten sich zuvor alle in Frage kommenden Festkettenträger der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft persönlich vorgestellt, bevor ein Briefumschlag geöffnet und ein Name unter lautem Jubel der „Seb“ verlesen wurde: Hans Gerd (Tutti) Rütten, Präsident der „Seb“, trägt zur Kevelaerer Kirmes 2019 die Festkette. „Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, so der neue KFT. Hans Gerd Rütten, gebürtiger Kevelaerer, und seine Frau Marion sind Eltern der Töchter Verena und Alina. Rütten, gelernter Elektroinstallateur mit Schwerpunkt Kleinspannungstechnik, trat 2003 in die Bruderschaft ein und bekleidete verschiedene Ämter. So wurde er 2007 König und 2010 Adjutant. Sein Adjutant und Freund Ralf Trepmann, gebürtig aus Kleve, wohnt seit 34 Jahren in Kevelaer. Zu seiner Familie gehören seine Frau Ulrike und die erwachsenen Kinder Nadine und Steffen.Ralf Trepmann ist im Signaldienst der Deutschen Bahn (DB) beschäftigt und dort zuständig für die hiesigen Bahnübergänge. Seit 2007 gehört er der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft an und bekleidete seitdem verschiedene Ämter. Im zweiten Teil des Heimatabends zeigten die Mitglieder der „Seb“ unter der Leitung von Günther Thomas ein launiges Programm mit musikalischen Medleys, Tanzeinlagen, Zwiegesprächen und zwei Gastauftritten von Karl Timmermann. Der Sänger sei ihnen eine große Hilfe gewesen, so die Mitwirkenden.

-Anzeige-
Vorheriger ArtikelHarry Potter und der Gefangene von Askaban
kommt nach Oberhausen
Nächster ArtikelUnfallbilanz der Polizei nach den ersten Schneefällen des Winters