Modernes Pflegeheim auf dem Union-Gelände öffnet

„Clever Stolz“ kann am Sonntag besichtigt werden / Bewohner ziehen am 2. Januar ein

KLEVE. Noch wird an der Van-den-Bergh-Straße 15 hinter den verschlossenen Türen am Feinschliff gearbeitet. Bereits am kommenden Sonntag kann das neue Betreuungszentrum „Clever Stolz” seine Pforten aber öffnen. Von 11.30 bis 17 Uhr kann es von interessierten Bürgern besucht werden. „Bis dahin ist alles komplett fertig”, verspricht Christian Nitsch, Inhaber der Clivia-Gruppe, zu der die neue Pflegeeinrichtung gehört.

Ein Zimmer im Pflegeheim „Clever Stolz“. NN-Foto: SP

Auf dem ehemaligen Gelände der Margarine-Union ist ein Pflegeheim entstanden, das hochmodern ist, zugleich aber auch den Bewohnern viel Platz zum gemütlichen Wohnen bietet. Im neuen Pflegeheim stehen 80 Einzelzimmer zur Verfügung, die jeweils zwischen 16 und 19 Quadratmetern groß sind. Jedes Zimmer verfügt außerdem über ein behindertengerechtes Bad, das eine Raumgröße zwischen 5,5 und sechs Quadratmetern besitzt. Am 2. Januar können die 50 Bewohner des jetzigen Haus Maternus an der Henri-Dunant-Straße 15 in Kleve ins neue Domizil einziehen.

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Rund sieben Millionen Euro hat Clivia in das Projekt „Clever Stolz” investiert. Weitere 750.000 Euro wurden für das Inventar aufgewendet. Architekt war Dr. Klaus Völling aus Goch. „Wir haben hier nach den neuesten energetischen Standards im Jahr 2018 gearbeitet. Ein höherer technischer Standard ist kaum noch finanzierbar”, sagt Völling stolz. Dieses energiesparende Bauen reduziere gleichzeitig aber die Nebenkosten.

Bauherr Christian Nitsch und Architekt Völling haben bei der Planung die strengen Richtlinien beim Bau eines neuen Pflegeheimes berücksichtigt, zusätzlich aber auch weitere Extras eingebaut. Zum Beispiel haben Bewohner der untersten Etage in ihren Zimmern einen eigenen Zugang zur Terrasse. Ein etwa 300 Quadratmeter großer Mehrzweckraum, der eine Empore im nächsthöher gelegenem Stock beinhaltet, kann von den Bewohnern vielseitig genutzt werden. Er dient etwa als Räumlichkeit für Advents- oder Karnevalsfeiern. „Für die gab es im Haus Maternus bislang zu wenig Platz”, sagt Nitsch. Er freue sich, dass den Bewohnern nun endlich ein Raum dafür zur Verfügung stünde. Ebenso gibt es eine Cafeteria.

Das Pflegeheim hat Völling mit einem für viele Pflegeheime typischen Wohngruppen-Konzept konzipiert. Auf baugleichen drei Etagen befinden sich insgesamt sechs Wohngruppen. „So hat jeder nur ein paar Nachbarn und nicht gleich alle Bewohner des Pflegeheimes”, meint Nitsch. Jede Wohngruppe hat einen eigenen Aufenthaltsraum. „Sie sind nur für die Bewohner vorgesehen, damit sie sich dort auch treffen können”, sagt Nitsch. Am 2. Januar werden zunächst aber nur die 50 Bewohner des dann ehemaligen Haus Maternus einziehen, obwohl das neue Gebäude noch 30 Einzelzimmer mehr bereithält. Um eine Voll-Auslastung haben zu können, benötigt Clivia aber noch mehr qualifiziertes Fachpersonal. „Es gibt da ja auch zum Glück genaue Vorschriften, wie viel Personal man braucht. Leider ist qualifiziertes Pflegepersonal aber nicht leicht zu bekommen”, sagt Nitsch. Deshalb habe er sich dazu entschieden, trotz Warteliste für einen Platz im Pflegeheim keine sofortige vollständige Auslastung anzustreben. „Erstmal müssen sich alle einleben und dann schauen wir Schritt für Schritt”, sagt Nitsch. Für 34 Pflegekräfte und sechs Auszubildende, die vorher allesamt im Haus Maternus tätig waren, wird nun der „Clever Stolz” ihr neuer Arbeitsplatz.

Clivia-Inhaber Christian Nitsch führte durch die Räume. NN-Foto: SP

An der Namensgebung war das Clivia-Personal übrigens mitbeteiligt. 82 Mitarbeiter haben insgesamt 140 Namensvorschläge eingereicht. „Sieben Mal wurde „Clever Stolz” vorgeschlagen”, verrät Nitsch. In Anlehnung an die ehemalige Margarine-Fabrik, die an diesem Standort früher beheimatet war, habe dieser ehrwürdige Klever Namen schlussendlich auch das Rennen gemacht.

Neben dem Pflegeheim entsteht auf dem Union-Gelände auch noch das Wohngruppenhaus „Op de Botter”. Auf drei Etagen gibt es dort je einen vollausgestatteten Gemeinschaftsraum mit Küche sowie je acht barrierefreie Einzel-Appartements mit einer Wohnfläche von rund 40 Quadratmetern für ein betreutes Wohnen. „Dabei können die Bewohner dieses Hauses ihren eigenen Pflegedienst behalten. Dieser muss nicht aus der Clivia-Gruppe stammen”, betont Nitsch.

Weitere 151 Wohneinheiten, die durch weitere Investoren finanziert wurden, machen das zukünftige Quartier bald komplett. Sie sollen für einen bunten Mix aus Jung und Alt sorgen. Ab Frühjahr entsteht zudem ein Gemeinschaftsgarten, der mit Grünflächen, Gewässern und zentral auf dem Gelände angelegt wird.

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