Rheinberger Babys erhalten selbstgestrickte Geschenke

Ehrenamtliche Handarbeiterinnen liefern jährlich bis zu 300 Kleidungsstücke

RHEINBERG. Kleine Geschenke gab es schon immer, wenn eine städtische Mitarbeiterin in Rheinberg eine Familie nach der Geburt eines Kindes besuchte. Jetzt erhalten die kleinen Neubürger im Rahmen der Aktion „Frühe Hilfen“ flauschige Söckchen, Schühchen oder Mützen, die ehrenamtliche Helferinnen in ihrer Freizeit stricken.

Masche für Masche beschenken Franziska Dittmann (vorne links), Margit Giesen (vorne rechts), Monika Giesen (hinten links) und Rosemarie Kaltenbach die Rheinberger Neugeborenen
NN-Foto: Scholten

Die Beigeordnete Rosemarie Kaltenbach, selbst eine leidenschaftliche Strickerin, schätzt den individuellen und nützlichen Charakter der Geschenke. In Margit Janßen, Inhaberin der „Strickleiter“, fand sie eine optimale Komplizin. Sie spricht in ihrem Wolleladen gezielt die Kundinnen auf das Projekt an, versorgt sie mit kostenloser Wolle und Strickanleitungen und ist schließlich Sammelstelle für die daheim gestrickte Babykleidung.

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Bislang machen zwölf ehrenamtliche Strickerinnen mit, angesichts von 250 bis 300 Babys, die pro Jahr in Rheinberg und den Ortsteilen begrüßt werden, hofft Rosemarie Kaltenbach auf viele weitere zusätzliche Hände. „Ich sehe in meinem Kundenkreis noch viel Potenzial“, weiß Margit Janßen zu beruhigen.
Bislang haben sich noch keine Männer für die Aktion gemeldet. „Ich habe ohnehin nur zwei männliche Kunden, die sich offen zum Stricken bekennen“, sagt Margit Janßen und ergänzt lachend: „Die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Denn Stricken liegt wieder im Trend, ist ein gutes Gehirn-Jogging und vergleichbar mit dem Erlernen oder Spielen eines Musikinstruments.“

Die 84-jährige Rheinbergerin Franziska Dittmann strickt seit ihrem zehnten Lebensjahr und war sofort Feuer und Flamme für die Neugeborenen-Aktion: „Ich stricke gern. Und für Babys sowieso“, sagt Franziska Dittmann, die schon seit Jahren die Frühchenstation in Geldern mit gestrickten Geschenken versorgt. Meist verwendet sie dafür eigene Wollreste, die Stadt Rheinberg finanziert den ehrenamtlichen Strickerinnen aber auch Wolle, die sie kostenfrei in der „Strickleiter“ abholen können.
Die Wolle ist weich, waschbar, strapazierfähig und nur selten rosa oder blau: „Die klassischen Farben für Jungen und Mädchen sind längst passé“, weiß Margit Janßen. „Bei jungen Familien sind heute Beige, Anthrazit oder ein fröhliches Grau beliebt.

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