„Die Senioren sollen Teil des Gemeinwesens werden!“

Der Neubau des Elisabeth-Hauses beginnt im kommenden Frühjahr

NIEUKERK. Einst war das Elisabeth-Haus in Nieukerk ein modernes Seniorenhaus. Damit das auch bald wieder der Fall sein wird, investiert die Caritas bis 2022 10,8 Millionen Euro in einen Neu- und Umbau.

Freuen sich schon auf das fertige Gesamtkonzept: (v.l.n.r.) Markus Kremer, Leiter des Elisabeth-Hauses und Bereichsleiter stationäre Altenhilfe, Karl Döring, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, Andreas Zeeh, Referent des Vorstands, Anja Müller, stellvertretende Leitung des Elisabeth-Hauses und Lars Schroers, Architekt.
NN-Foto: Dickel

„Das Haus hat einfach den Charme der 70er Jahre”, erklärt Karl Döring, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer. Diese Tatsache gepaart mit dem Wunsch, wesentlich mehr Einzelzimmer und damit insgesamt eine höhere Lebensqualität für die Senioren anbieten zu können, war die Grundlage für die Umbaumaßnahmen, die bereits begonnen haben. Zur Zeit wird im Keller des denkmalgeschützen Altbaus eine neue Haustechnik verlegt. Das Gebäude, das aus dem Jahr 1884 stammt, steht zudem schon leer: „Derzeit wohnen noch 42 von ehemals 70 Senioren im Anbau”, so Döring. Bis April nächsten Jahres soll diese Zahl auf 13 reduziert werden. Diese 13 Senioren werden dann während der gesamten Bauarbeiten im denkmalgeschützen Altbau wohnen, währenddessen die anderen Senioren auf weitere Einrichtungen in der Region aufgeteilt werden.

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3.180 Quadratmeter Neubau

Ab April soll dann der Abriss des aus dem 70er Jahre stammenden Anbaus beginnen. Im Anschluss werden drei neue Etagen entstehen, auf denen in der Zukunft jeweils zwei Wohngemeinschaften mit zwölf Personen pro Etage untergebracht werden. Insgesamt entstehen so auf 3.180 Quadratmetern neue Wohnräume für 72 Senioren. Geplant ist die Fertigstellung dieses Bauabschnittes bis 2021: „Danach beginnen wir mit dem Umbau des Altbaus. Hier sollen ein öffentliches Café, Verwaltungsräume und auf der ersten Etage fünf barrierefreie Wohnungen entstehen”, erläutert Döring. Gerade das Café soll im besten Fall sowohl von den Bewohnern als auch von Anwohner und Gästen genutzt werden: „Wir wollen uns in Quartier öffnen und einen Treffpunkt bieten”, so Döring.

So sollen Altbau und Erweiterung zukünftig aussehen. Foto: privat

Diesen Aspekt kann auch Markus Kremer, Bereichsleiter stationäre Altenhilfe und Leiter des Elisabeth-Hauses, nur hervorheben: „Wir führen deshalb zurzeit auch eine Sozialraumanalyse durch, um zu prüfen, was die Anwohner sich wünschen, um sie so mit einzubeziehen und ein neues Quartierskonzept aufzustellen.” Bewusst möchte man daran arbeiten, die Senioren nicht allein in einem Haus zu lassen, sondern vielmehr durch die Öffnung des Cafés „Leben ins Haus zu bekommen”, so Kremer. Ein weiterer Aspekt ist die Neugestaltung des Bürgerparks: „Auch hier können wir uns gut vorstellen, dass in Zukunft eine Belebung für Bewohner als auch Anwohner möglich ist”, erklärt Kremer und verweist auf den positiven Kontakt, der zur Gemeinde Kerken diesbezüglich bestehe.

Letzten Endes gehe es vor allem darum, den Senioren noch mehr Lebensqualität zu bieten: „Durch die Wohngemeinschaften können die Senioren aktiv an der Tagesgestaltung teilnehmen, wie zum Beispiel beim Kochen oder Waschen, und wir können die Wünsche und die Gewohnheiten der Bewohner berücksichtigen”, so Kremer. Natürlich sei diese Art eines Seniorenheims personalintensiver. „Wir müssen uns jedoch fragen, mit welchem Menschenbild wir hinter solch einem Projekt stehen und da gab es für uns nur diese Lösung mit den Wohngemeinschaften”, so Döring. Mit all diesen Vorhaben möchte die Caritas es vor allem schaffen, dass „die Senioren Teil des Gemeinwesens werden”, so Döring abschließend.

Die Bauarbeiten sollen insgesamt Ende 2022 abgeschlossen werden.

 

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