Goch. Um kurz vor 22 Uhr war es endlich soweit: Der Karnevals-Club-Concordia Goch (KCC) lüftete das streng gehütete Geheimnis und präsentierte der gespannten Narrenschar das Prinzenpaar in spe.

Mit Christian II. (Rothgang) und Lisa II. (Hinkelmanns) stellt die grün-weiße KCC-Familie zum dritten Mal die jecken Regenten für die Weberstadt. Unterstützt werden sie von Adjutant „Nöppi“ Ströher, der allerersten Adjutantin im Gocher Karneval Annika Veldkamp, dem Reisemarschall Peter Toenders und ihrer schmucken Garde.
Bis die Crew die Bühne betrat, galt es aber, sich noch ein wenig in Geduld zu üben. Doch der KCC wusste seinen Gästen in Gochs guter Stube die Wartezeit zu versüßen. Getreu dem Motto „Narren, Jahrmarkt, Gaukelei – ganz Goch mit Herz dabei!“ hatte sich das Kastell in einen bunten Kirmesplatz verwandelt. Schon am Eingang empfingen die Klänge der historischen Drehorgel von Stefan Beer die zahlreich herbei strömenden Jecken. Und das Thema setzte sich drinnen natürlich fort. Junge Damen verkauften aus dem Bauchladen heraus „Schnupp“, Popcorn und fröhlich blinkende Ringe; die Tische waren mit wunderschönen kleinen grün-weißen Karussels dekoriert und unter der Decke schwebten Luftballons an Schnüren aus bunt funkelnden Lichterketten. Eine Atmosphäre, der sich kaum jemand entziehen konnte – auch Theo Brauer, der ehemalige Klever Bürgermeister, wurde unter den Ehrengästen gesichtet.

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Bürgermeister Ulrich Knickrehm durfte den närrischen Jahrmarkt mit dem Fassanstich eröffnen. Unterstützt wurde er dabei von der KCC-Vorsitzenden Heidi Meesters.NN-Foto: Gomolla

Zunächst sorgte die KCC-Vorsitzende Heidi Meesters allerdings für eine gut platzierte „Schrecksekunde“, als sie bei der Begrüßung verkündete: „Karneval kann jeder, Karneval fällt aus – wir können in Goch viel mehr: Wir feiern einen närrischen Jahrmarkt, wie er seinesgleichen sucht!“ Doch kurz darauf kam die Entwarnung: Natürlich werde Karneval gefeiert, der gehöre doch zu Goch wie das Steintor und die Niers!

Das Moderatoren-Zepter übernahmen dann zwei Bühnenprofis: Christian Peters und Daniela Toenders. Sie waren 2010 das KCC-Prinzenpaar und freuten sich über die „volle Hütte“. Denn das Kastell platzte wieder einmal fast aus allen Nähten. Sie präsentierten den Gästen die Essener Sängerin Dana Pelizaeus, die mit Schlager und 80er-Jahre-Medleys bei zwei Auftritten für Party-Stimmung sorgte. Was darf bei keinem Jahrmarkt fehlen? Richtig, der Fassanstich! Den durfte Bürgermeister Ulrich Knickrehm gemeinsam mit Heidi Meesters vornehmen. Der freute sich: „Es ist wunderbar, wenn man als Bürgermeister gleich dreimal im Jahr ein Fass anschlagen darf.“ Mit einer Runde Freibier erklärte er den „närrischen Jahrmarkt“ offiziell für eröffnet.

Ihre hellseherischen Fähigkeiten offenbarte Hilla Heien, die als Geige spielende „Wahrsagerin“ die Prinzengarde 2019 vorstellte: Da gibt es das L-Team, die Reiterinnen, die Händlerinnen, die Küken, die alten Tanzhasen, die aus der „verbotenen Stadt“, die Hebe-Maries, die Ü-50-Abteilung und noch viele mehr; insgesamt 35 Gardisten, sieben Gardistinnen und 26 Funken! Nicht zu vergessen der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Goch, mit seinem Leiter Martin Lagarden. Die Musiker werden die Prinzengarde durch die gesamte Session begleiten.

Der große Augenblick: Das Prinzenpaar in spe betritt die Bühne!NN-Foto: Gerhard Seybert

Da fehlten nur noch zwei ganz wichtige Personen. Hinter einem weißen Vorhang, nur als Schatten zu sehen, machten sie einen Bummel über den Jahrmarkt, um schließlich auf dem Karussell Platz zu nehmen. Dann ertönten zwei Fanfaren, der Vorhang fiel und das Prinzenpaar stand vor seinem jecken Volk! Beide waren überwältigt vom herzlichen Empfang und versprachen, die Narren „mitzureißen in eine tolle Zeit“.

Zu den ersten Gratulanten gehörte Bürgermeister Knickrehm, der sich sogleich Sorgen machte, ob er der geballten jecken Übermacht beim Rathaussturm widerstehen könne. „Der KCC hat das Beste aufgeboten, was er zu bieten hat“, stellte er charmant fest. Von Frank Bömler, dem 1. Vorsitzenden des Festkomitees Gocher Karneval e.V. (RZK) gab es neben Gratulation und Blumenstrauß („größer als der des Bürgermeisters“ – ein bisschen Spaß muss sein) die traditionellen 111,11 Euro für die Reisekasse. Bis zum 4. Januar 2019 sind noch Carsten I. und Christine I. vom Karnevalsverein der Freiwilligen Feuerwehr Goch (KFG) in Amt und Würden. Sie schenkten ihren Nachfolgern und baldigen „Spielführern“ Fußbälle und eine warme Decke für die Fahrten im Bus von Termin zu Termin. Mit diesem gelungenen Startschuss in die Session 2018/2019 endete der offizielle Teil des Abends. Die Narren feierten aber noch weiter und freuen sich schon jetzt auf die Prinzenkür und die Session mit den KCC-Regenten.

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