Vom Sündenbock zur Ulknudel avanciert

Neues Kabarettprogramm von Ingrid Kühne: „Okay, mein Fehler“

ISSUM/XANTEN. Erwischt – Kabarettistin Ingrid Kühne spricht das aus, was ihr Publikum im Alltag erlebt und berührt. Doch niemand fühlt sich bloß gestellt, sondern merkt bei ihren Anspielungen „Mensch, das geht ja anderen auch so!“ Als „De Frau Kühne“ ist die Xantenerin seit dreieinhalb Jahren auf vielen Bühnen präsent und ihre Fangemeinde reicht weit über die Region hinaus.

Ingrid Kühne erlebt in ihrem Alltag so viele komische Geschichten, dass sie daraus ein unterhaltsames Kabarettprogramm zusammenstellen kann. Hier bei der Premiere in Issum. NN-Foto: L. Christian

Am 2. und 3. Oktober präsentierte sie im ausverkauften Bürgersaal in Issum die Premiere ihres neuen Programms „Okay. Mein Fehler“. Diese besondere Ehre hat Issum Frank Gubela zu verdanken. „Er ist mein langjähriger Freund, wir kennen uns seit über 30 Jahren aus der Lehre bei Schaff­rath“, erläutert Ingrid Kühne die Standortwahl und er ergänzt: „Ich begleite Ingrid oft bei ihren Auftritten und jetzt wollte ich gerne die Premiere nach Issum holen. Ruckzuck war die erste Veranstaltung ausverkauft, so dass wir eine zweite angeboten haben, die ebenfalls wieder ausverkauft ist“, freut sich Frank Gubela.
„Okay. Mein Fehler“ – zu diesem Programmtitel ist es gekommen, weil Ingrid Kühne das Gefühl hat „Ich bin ja eh immer alles schuld!“ und sie fragt in die Runde: „Geht es anderen Ehefrauen und Müttern auch so?“ Wie nicht anders zu erwarten Kopfnicken und breite Zustimmung des weiblichen Publikums. Zur Vedeutlichung führt sie etliche Beispiele an von Schuhen im Schuhschrank, die für ihre Männer nicht wieder auffindbar sind, weil sie nicht mal wussten, dass im Haus auch ein Schuhschrank steht bis zu Denkblockaden beim Sohn, weil sie sich im gleichen Zimmer aufhält, wo der Sohn gerade für den Führerschein übt. „Kannste machen, was de willst“, so das Fazit von Ingrid Kühne „Ich bin immer alles schuld und kann mich nur immer wieder entschuldigen ,Okay, mein Fehler!“
Der Faden zieht‘s sich durchs Programm, vom Lachen und Schmunzeln ihrer Zuhörer begleitet, von vielen Zwischenbeifällen unterbrochen.
Ihre Familie, einschließlich Mann, Sohn und Mutter, liefert ihr viele Vorlagen für Alltags­anekdoten, die nach „Kühn‘sche“ Art auf den Punkt gebracht, oft zum Schreien komisch werden. Und natürlich nimmt sie sich auch selbst auf die Schüppe, macht immer wieder ihren Leibesumfang zum Thema. Würde man ihr Konzept abschreiben, wär‘s nur halb so lustig, erst durch ihre Ausdrucksweise wird‘s zum echten Kaberettprogramm.
Und wenn sie fast zum Schluss die Geschichte von „Mann Wal“ und „Frau Wal“ erzählt, dann gibt‘s kein Halten mehr. Die Lachtränen laufen über die Wangen. Applaus und bitte noch eine Zugabe! Und natürlich hat De Frau Kühne noch was auf Lager, bevor das Publikum sie mit standing ovations verabschiedet.

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