Hier ist ein Platz für mich, in der Gesellschaft, im Buch!

Andrea Emde und Armin Fischer stellen 50 Menschen vor zum 50-jährigen Jubiläum der Caritas Wohn- und Werkstätten

RHEINBERG. „Ein Platz für mich“ heißt eine Festschrift mit dem Untertitel „50 Jahre – 50 Menschen“. Sie entstand zum 50-jährigen Jubiläum der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN). Dem Titel hauchten Andrea Emde von der CWWN und Fotograf Armin Fischer auf 116 Seiten Leben ein.

Andrea Emde und Armin Fischer haben gemeinsam die Festschrift „Ein Platz für mich“ gestaltet.
NN-Foto: Lorelies Christian

Dabei gelang es ihnen, das Leben, den Augenblick so reichhaltig und bunt wiederzugeben, wie die dargestellten Menschen auch sind. Und damit machten sie dem bisherigen CWWN Geschäftsführer Bernhard Wippermann, der jetzt in den Ruhestand ging, eine Riesenfreude. „Die CWWN stehen für eine Gesellschaft, die den Nächsten achtet und Vielfalt als Bereicherung versteht“, erklärt Wippermann und ergänzt: „Jeder Mensch findet seinen Platz in dieser Gesellschaft. Unser Buch zeigt wie wichtig es ist, dass Jeder respektiert – unterstützt und getragen von der Gesellschaft – spürt: Hier ist ,Ein Platz für mich“.
Das fertige Werk überzeugt nicht nur Bernhard Wippermann, sondern auch alle 1.200 beschäftigten Mitarbeiter und 700 Angestellten der Werkstätten, die als Jubiläumsgabe ein Buch erhielten.
Doch die Entstehungszeit hat seine eigene Geschichte. Andrea Emde berichtet: „Acht Monate lang war ich mit der Gestaltung beschäftigt, bevor es pünktlich zu unserem Jubiläumsfest erschien. Wir suchten 50 Menschen aus, die bereit waren sich mit ihrem Hobby oder ihrer Leidenschaft fotografieren zu lassen und wollten dabei eine große Vielfalt darstellen.“
Die Turnhalle in den Rheinberger Werkstätten wurde zum „Fotostudio“ umfunktioniert – immer mittwochs sollten die Aufnahmen entstehen. „Jeden Mittwoch kam ich drei Monate lang hierher, um die Aufnahmen zu machen“, blickt Fotograf Armin Fischer zurück. „Die Halle ist einladend, großzügig, hell und hat viele Möglichkeiten, den Blick nach draußen schweifen zu lassen“, begründet Fischer die Wahl. Denn jeder, der ein Portraitfoto von sich machen lässt, weiß wie positiv sich eine natürliche Umgebung auf das Bild auswirkt.

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Das herzerfrischende Lachen wirkt ansteckend.
Foto: Armin Fischer

Selbstverständlich waren die Fotomodelle nervös, kamen sie doch auch von Hamb, Moers, Rheinhausen angereist – für viele ein nicht alltäglicher Ausflug. Der erfahrene Fotograf schaffte schnell eine Wohlfühlatmosphäre: „Man erfährt viel von den Menschen, wenn man in ihren Gesichtern liest und sieht, womit sie sich umgeben, woran ihr Herz hängt.“ Und während er einen der (extra zu diesem Zweck angeschafften) bunten Stühle aufstellte und die mitgebrachten Requisiten anordnete, erfuhr Andrea Emde im lockeren Gespräch die Geschichte zu dem mitgebrachten Teil, das als Ausdruck des Hobbys dienen sollte.
Das klingt professionell, doch für die beiden war die Arbeit „so nah am Menschen“ kein Alltag. „Manchmal kam die Bildidee spontan, manchmal mussten wir die Modelle ermutigen das Ungewöhnliche zu tun oder zu wagen. Gelegentlich war es auch für beide Seiten richtig harte Arbeit“, beschreibt Fischer seinen „Mittwochsjob“ und stimmt mit Andrea Emde überein: „Nicht zu vergessen diese sagenhaften Momente, in denen etwas ganz Besonderes geschah.“
Dabei sein und so zu empfinden ist das eine, diese „sagenhaften Momente“ im Bild einzufangen, dass der Betrachter sie nachempfinden kann, eine hervorragende Leistung.
50 Menschen, mit und ohne Handicap, sitzen auf einem Stuhl ihrer Wahl, ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt ihr Portrait, auf einer Farbaufnahme sind sie in ihrem Hobby vertieft zu sehen. Neben dem Portrait stellt Andrea Emde die dargestellte Person und die Leidenschaft kurz vor.
Dabei ist es nicht nur gelungen, die Menschen sehr authentisch darzustellen, sondern sie zeigen auch eine Lebensfreude, die ansteckend wirkt.
Bernhard Wippermann zieht das Fazit: „Genau so wird eine offene Gesellschaft bereichert und lebt von der Idee, dem Hobby, der Leidenschaft des anderen, bietet damit Lebensqualität für alle.“

“Ein Platz für mich”

Das Buch ist als Jubiläumsgabe zum 50-jährien Bestehen der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein herausgegeben worden und nicht käuflich zu erwerben
Die Finanzierung wurde möglich durch Sponsoring, unter anderem durch die Volksbank Niederrhein
Einige Fotos werden in Ausstellungen gezeigt. Die erste wird am 25. November in der Volksbank Niederrhein, Geschäftsstelle Alpen, eröffnet.

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