„Auf Spuren“ am Niederrhein

    Kulturgeschichte ab sofort per App „Auf Spuren: Biografie einer Landschaft“ digital erleben

    NIEDERRHEIN. „Kaldenkirchen kennen die Meisten noch, aber darüber hinaus, wird‘s schon eng”, erklärt Sef Derkx, zuständig für die inhaltliche Umsetzung der neuen App „Auf Spuren”. Da es aber auf beiden Seiten der Grenze wahre „Schätze” zu entdecken gebe, sei es gut, dass es nun die App „Auf Spuren: Biografie einer Landschaft” gebe: „Jetzt haben wir ein tragbares Museum und die Leute können die grenznahen Schätze entdecken”, so Derkx.

    Die Idee zu der App entstand vor circa zweieinhalb Jahren: „Wir haben uns gefragt, welche Schätze es hier eigentlich alles gibt und wie wir diese in der heutigen Zeit am besten vermarkten können”, erläutert Silke Weich, zuständig für das Projektmanagement beim Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Daraufhin wurden Arbeitsgemeinschaften gegründet, die sich dann mit den verschiedenen Punkten beschäftigten. „Insgesamt haben wir 2.000 sogenannte ‚Points of Interests‘ gefunden. Diese Anzahl musste dann natürlich minimiert werden. Am Ende haben wir jetzt 360 Punkte, die in der App eingetragen sind”, so Weich.

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    Stellten die neue App vor: (v.l.n.r.) Marcel Hectors, Projektleiter und Regisseur, Erwin Bouius, technische Umsetzung, Maria Mertens, Gemeinde Wachtendonk, Silke Weich, Projektmanagement im Naturpark Maas-Schwalm-Nette, Leo Reyrink, Geschäftsführer im Naturpark Maas-Schwalm-Nette, Sef Derkx, inhaltliche Umsetzung und Michael Puschmann, Geschäftsführer Naturpark Schwalm-Nette. NN-Foto: Dickel

    Die 360 Punkte sind unterteilt in sechs verschiedene Kategorien: Bürger und Freiheit, Bauer und Dorf, Dampf und Strom, Geschichten und Religion, Grenzen und Macht und Landschaft und Natur. Zu allen Punkten wurden Einträge erstellt: „Insgesamt haben wir alleine für die Außenaufnahmen 1,1 Millionen Euro ausgegeben”, so Leo Reyrink, Geschäftsführer des Naturparks Maas-Schwalm-Nette. Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf 2,6 Millionen Euro: Die App wurde in drei Sprachen programmiert: in Deutsch, Niederländisch und Englisch. „Eigentlich waren wir bei den Inhalten auf der Suche nach Geschichten und nicht nur nach Fakten”, erklärt Marcel Hectors, Projektleiter und Regisseur. Die Aufgabe der Akteure war es, die kleinen Geschichten und Anekdoten zu notieren, die am Rande der „Points of Interests” passiert sind. Genau deshalb hat das Team auch viele Ortskundige mit ins Boot geholt.

    „Das Produkt ist jetzt für uns ein Alleinstellungsmerkmal unter den Naturparks”, Michael Puschmann

    Mit der Veröffentlichung der App ist diese aber noch lange nicht fertig: „Es können immer noch Punkte hinzugefügt werden. Es werden so zum Beispiel auch noch drei Kinderrouten hinzukommen”, so Reyrink. Die Besonderheit der App liege vor allem auch in der Qualität: „Es sollte nicht nur eine Datensammlung sein, sondern auch wirklich qualitative Inhalte bieten”, erklärt Michael Puschmann, Geschäftsführer des Naturparks Schwalm-Nette. „Das Produkt ist jetzt für uns ein Alleinstellungsmerkmal unter den Naturparks”, so Puschmann weiter.

    Der Clou an der App: Die Inhalte können zwar bereits zu Hause heruntergeladen werden, sodass kein mobiles Internet notwendig ist. Die multimedialen Punkte sind jedoch erst vor Ort einsehbar: „Wir wollen die Menschen ja heraus in die Natur locken und deshalb können sie mittels GPS erst an den verschiedenen „Points of Interests” entdecken, was multimedial dort in der App hinterlegt wurde”, so Weich. Wer sich eine Route zusammenstellen möchte, kann dies sowohl in der App als auch auf der Internetseite www.aufspuren.de machen. Auch für die beteiligten Gemeinden und Städte ist die App interessant: „Durch die App können wir neue Gäste gewinnen und dadurch den Tourismus und die Gastronomie ankurbeln”, so Maria Mertens von der Gemeinde Wachtendonk.

     

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