HOME. Alpenmusik – gelunges Gesamtkunstwerk

HOME.Alpenmusik mit Sängern und Musikern aus Alpen präsentiert ihre CD

ALPEN. Sänger und Musiker aus Alpen sind gekommen zur Vorstellung ihrer CD. Ihre Gesichter drücken Freude und Stolz aus. Patrick Depuhl, Moderator des Vorbereitungsteams, nennt sie ein „Gesamtkunstwerk“. Der Titel „HOME.Alpenmusik“ zeigt, was die Alpener mit ihren Lied- und Instrumentalbeiträgen ausdrücken wollen.

Gänsehaut ist garantiert beim Vortrag „So viel von was ich bin“ von Sina mit Judy Bailey an der Gitarre.
NN-Foto: Lorelies Christian

Die Volksbank Niederrhein hat im wesentlichen den Workshop im April finanziert, mit dem alles begann (die NN berichteten). 253 Menschen aus 14 Ländern im Alter zwischen sieben und 84 Jahren trafen sich im Pädagogischen Zentrum, um gemeinsam zu musizieren. Die allermeisten haben ihr (neues) Zuhause in Alpen und alle verbindet die große Freude an der Musik.
Die Sängerin Judy Bailey, die ebenfalls mit ihrem Mann (und Musiker) Patrick Depuhl in Alpen wohnt, hat sechs Lieder geschrieben, die gemeinsam einstudiert wurden. Es waren anstrengende drei Tage, doch bereits beim „Probekonzert“ zeigte sich, hier sind Menschen zu „einer Stimme“ zusammengewachsen.
Schritt zwei:Aufnahme einer CD. Dank Förderung durch das Bundesministierum für Ernährung und Landwirtschaft wird‘s möglich. Es entsteht das Gesamtkunstwerk unter Mitwirkung der Flüchtlingshilfe Alpen, des Gospelchor Confidence, der Judy Bailey Band, des Kinder- und Jugendchors Menzelen, der Kirchenband der evangelischen Kirche Alpen, des Kirchenchors Cäcilia Bönninghardt sowie des Musikvereins Menzelen. Malte Kolodzy vom Musikverein beschreibt das Werk so: „Obwohl die CD von so unterschiedlichen Gruppen gestaltet ist, ist der musikalische Fluss spürbar.“ Mag sein, weil jede Gruppe auch in ihren eigenen Beiträgen die Wahl auf „Hoffnungslieder“ gelegt hat. Viel Energie ist in dieses Projekt geflossen, doch hört man die Beteiligten, haben sie dafür sehr viel in sich eingesogen. „Es war cool, es hat sich gelohnt“, so die Meinung. Inga Mosters vom Kinder- und Jugendchor bestätigt: „Der Spirit ist noch da“ und ihr Mann, der im Kirchenchor Böninghardt mitsingt, fasst zusammen: „Es wurde zum Selbstläufer, es gewann zunehmend an Eigendynamik“. Und auch Thomas Sundermann vom Goseplchor nickt: „Wir haben uns unheimlich wohl gefühlt. Es hat die Menschen in der Region zusammengebracht.“
Und auch Judy Bailey fühlt sich bestätigt, denn genau das sagen ja auch ihre Lieder: „Wir sind alle Menschen. Wir bauen Brücken. Wir suchen Frieden. Jeder braucht etwas, jeder gibt etwas!“ Toningeenieur Klaus-Dieter Keusgen hat alle kennengelernt bei den Studioaufnahmen und als quasi „Unbeteiligter“ ist auch er vollkommen angetan: „Es war ein schönes Erlebnis, alle Menschen im Studio zu haben.“ Ebenso erging es Christoph Lehmann, der einen Kurzfilm zum Projekt drehte, den man nun auf Youtube anschauen kann. Ihm ist gelungen, die große Freude der Beteiligten einzufangen.
Und sieht man das strahlende Gesicht von Anass, so glaubt man ihm, dass er durch dieses Porjekt neue Freunde gefunden hat, sich seither in Alpen Zuhause fühlt. „Ich kam vor drei Jahren aus Tadschikistan ganz alleine hierher, konnte kein Deutsch, doch jetzt habe ich hier Freunde und eine Ausbildung bei Norgreen“, berichtet er in tadellosem Deutsch. Die Freude am Singen habe ihm zu diesem Projekt gebracht.
Als die dreizehnjährige Sidra mit Gitarrenunterstützung von Judy Bailey „So viel von was ich bin“ singt, spätestens da weiß jeder Zuhörer, warum die Vortäge so berühren.
Die CD ist nicht käuflich zu erwerben, jedoch können Interessenten sich bei allen Mitwirkenden melden oder eine mail schreiben an alpenmusik@alpen.de
Und das Beste kommt zum Schluss: Am 17. November wird es im Agroforum der Firma Lemken ein Konzert geben. Der Vorverkauf startet zum Herbstspektakel in zwei Wochen. Doch auch hier können Interessenten schon Karten reservieren (alpenmusik@alpen.de).
Der Live-Auftritt wird der Höhepunkt sein, bei großem Interesse denken die Veranstalter an eine Wiederholung am 18. November.
Das gemeinsame Musizieren hat bei allen Beteiligten so viel ausgelöst, dass das Jahresprojekt in 2018 nicht abgeschlossen sein wird, sondern noch lange nachhallt und sich in Freundschaften festigt.

-Anzeige-

 

Vorheriger ArtikelSammelleidenschaft und eine Villa aus dem 16. Jahrhundert
Nächster ArtikelSchlossgärten Arcen feiern den Abschluss der Gartensaison