JVA: Polizei und Feuerwehr im Einsatz

KLEVE. Gegen 19.20 Uhr am Montag wurde in der JVA Kleve Feueralarm ausgelöst, was im Folgenden zu einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr führte. Das Feuer war in der Zelle eines 26-jährigen Syrers aus Aleppo ausgebrochen.

Der Gefangene, saß wegen einer Ersatzfreiheitsstrafe ein und wäre am 18. Oktober entlassen worden. Udo Gansweidt, Leiter der Justizvollzugsanstalt Kleve: „Ersatzfreiheitsstrafe bedeutet, dass jemand eigentlich zu einer Geldstrafe verurteilt wird, diese allerdings nicht bezahlen kann und demzufolge in Haft muss.” Vorher war der Gefangene bereits wegen schweren Diebstahls verurteilt worden. Er erlitt schwere Brandverletzungen. Wolfgang Fengels, Verwaltungsleiter der JVA Kleve: „40 Prozent der Körperfläche des Gefangenen sind verbrannt. Er hat Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitten.”

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Die Feuerwehr löschte den Brand in der JVA. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Zunächst wurde der Gefangene ins Klever Krankenhaus gebracht, anschließend mit einem Rettungshubschrauber in ein Duisburger Krankenhaus transportiert und dort in ein künstliches Koma versetzt.” Acht Beamte des Vollzugsdienstes erlitten bei dem Einsatz Rauchgasvergiftungen, zwei wurden vorsorglich auf der Intensivstation des Krankenhauses untergebracht. Udo Gansweidt: „Über die Brandursache haben wir derzeit noch keine Klarheit.” Gansweidt zur Problematik des Brandes in einer Justizvollzugsanstalt: „Sie müssen sich vorstellen, dass wir ja nicht einfach das Haus evakuieren können. Dazu kommt der Lärm der Rauchabzugsmaschinen. Natürlich würden wir im Bedarfsfall auch ein Hafthaus evakuieren, denn Menschenleben gehen immer vor. In dem Augenblick, wo die Feuerwehr eintrifft, sind das natürlich die Profis.” Wolfgang Fengels: „Natürlich haben wir für Fälle wie diesen genaue Einsatzpläne.”

Im Anschluss an die Rettungsaktion wurde der Haftraum von der Kriminalpolizei versiegelt. Udo Gansweidt: „Solange die Brandursache nicht geklärt ist, handelt es sich ja um einen potenziellen Tatort.” Von den acht verletzten Beamten wurden sechs ins Klever und zwei ins Emmericher Krankenhaus verbracht. Die Staatsanwaltschaft Kleve ermittelt. Am Rettungseinsatz beteiligt waren der Löschzug der Feuerwehr Kleve sowie der Löschzug Materborn, der Rettungsdienst des Kreises Kleve, der Malteser Hilfsdienst, ein Rettungshubschrauber, das Rote Kreuz sowie die Polizei.

 

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