„Wir machen Musik in der Luft“

Dutch Dakota Association bot mit der DC-3 Dakota „Prinses Amalia“ Rundflüge an

NIEDERRHEIN. Die ehemalige „Air Force One” der Niederlande – so wird die DC-3 Dakota von den Freiwilligen der Dutch Dakota Association auch genannt. Genau dieses Flugzeug machte am vergangenen Wochenende einen Stopp in Weeze, wo sich dann für Interessierte die Gelegenheit bot, mit dem als „Rosinenbomber” bekannten Flugzeug in die Luft zu steigen.

Es fällt direkt auf. Zwischen all den anderen Flugzeugen, die an diesem Samstagvormittag am Weezer Flughafen stehen, fällt dieses Flugzeug direkt ins Auge. „In der Geschichte der Luftfahrt ist dieses einer der wichtigsten Flugzeuge überhaupt”, erklärt Tom van Hoorn, Pilot bei der Dutch Dakota Association. Wichtig nicht nur, weil es zu einem der ersten Passagierflugzeuge gehörte und vielen verletzten alliierten Soldaten zu Zeiten des Zweites Weltkrieges das Leben rettete, sondern auch durch seine Bedeutung in der niederländischen Geschichte: „Dieses Flugzeug war das Regierungsflugzeug von Prinz Bernhard”, so van Hoorn. Bis 1962 wurden Regierungsflüge mit der DC-3 unternommen. Was da alles angefallen ist, lässt sich heute nur noch mutmaßen: „Wenn das Flugzeug reden könnte, hätte es mit Sicherheit viel zu erzählen”, erläutert van Hoorn schmunzelnd.

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Mit 1.200 PS hinauf in die Luft

Neben den Städten, fällt die weitläufige Natur des Niederrheins sofort ins Auge. NN-Foto: Dickel

Kurz darauf geht es dann auch hinein in das Flugzeug. 18 Passagiere passen, neben zwei Piloten und einer Flugbegleiterin in die DC-3. 30 Liter Hubraum hat das Flugzeug und beim Start erreicht es eine Geschwindigkeit von 1.200 PS. Bevor es aber so weit ist, rollen wir zur Startbahn. Alles wirkt echter und näher als bei einem gewöhnlichen Flug. Die Vibrationen sind spürbar, die Geräusche anders: „Andere Flugzeuge machen Lärm, wir machen Musik in der Luft”, erklärte van Hoorn vorher und in der Tat ist die Geräuschkulisse nicht mit jener zu vergleichen, die man als Passagier bei einem gewöhnlichen Urlaubsflug hört. Und dann geht es los: Wir werden immer schneller und heben ab.

Schnell nehmen wir an Höhe auf und unter uns breitet sich der Niederrhein aus. Wir fliegen in einer Höhe von 400 bis 500 Metern, sodass die Landschaft deutlich erkennbar ist. Viele Seen und Teiche sind erstrecken sich unter uns. Man erkennt deutlich eine weitläufige grüne Landschaft, die durch die derzeitige Wetterlage leicht verdörrt aussieht. Immer mal wieder sehen wir verschiedene Stadtansammlungen – dort Kalkar, dort Xanten, doch vor allem sticht die Weite der Landschaft ins Auge. Von oben erstreckt sich vor uns der gesamte Niederrhein mit viel Natur.

Freiwillige engagieren sich für den Verbleib der DC-3

Bei Pilot Tom van Hoorn (links) und Kopilot Eduard Klap durften die Passagiere einen Blick ins Cockpit werfen. NN-Foto: Dickel

Neben van Hoorn begleiten Eduard Klap als Kopilot und Loes van Staveren als Flugbegleiterin den Flug. Alle drei sind Freiwillige, die sich für den Erhalt der DC-3 einsetzen: „Wir wollen dieses Flugzeug in der Luft halten”, erklärt van Hoorn. Für die vielen Hobbypiloten unter den Passagieren ist es ein einmaliges Erlebnis, mit diesem Flugzeug zu fliegen. Drei Flüge bringen heute über 50 Passagiere in die Luft – und wieder herunter. Im Anschluss an den Flug gibt es dann für alle Teilnehmer ein Zertifikat, das bestätigt, dass sie mit der „Prinses Amalia” geflogen sind, gepaart mit einer Menge schöner und aufregender Erinnerungen an einen außergewöhnlichen Flug.

 

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