„Konnte viele Impulse setzen“

Emmerichs Wirtschaftsförderer Sascha Terörde geht zum 1. Oktober zurück in seine Heimatstadt Bocholt

EMMERICH. Nun ist es also amtlich: Sascha Terörde, Emmerichs scheidender Wirtschaftsförderer, wird nach seinem Abschied zum 30. September der Leiter der im Bocholter Rathaus neu geschaffenen Stabsstelle „Zukunfts- und Strategiebüro”, wo er am 1. Oktober seinen Dienst antritt. Terörde hatte sich auf die ausgeschriebene Stelle beworben, betont aber zugleich: „Mich zieht es nach Bocholt, mich treibt nichts weg aus Emmerich.”

Sascha Terörde (r.) hört als Wirtschaftsförderer der Stadt Emmerich auf. NN-Archivfoto: SP

Terörde ist gebürtiger Bocholter, war vor seinem Amtsantritt in Emmerich vier Jahre lang in der dortigen Wirtschaftsförderung tätig. „Bocholt ist meine Heimatstadt und die Heimat meiner Kinder. Die Zukunftsentwicklung einer Stadt begleitet mich bereits seit dem Studium, und wenn dies dann auch noch die eigene Heimatstadt ist, umso mehr”, wird Terörde in einer Pressemitteilung der Stadt Bocholt zitiert. Im Gespräch mit den NN versichert er: „Ich habe mich für Bocholt entschieden, nicht gegen Emmerich.”

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In der Hansestadt habe er in den zurückliegenden knapp zwei Jahren einiges bewegen können, sagt er. „Ich konnte viele Impulse setzen im Bereich Stadtmarketing.” Er habe sich stets als Moderator und Netzwerker gesehen zwischen der Wirtschaft und beispielsweise der Verwaltung, in vielen Dingen beraten und bei Problemen vermittelt. Das Feedback in Gesprächen mit Unternehmern, aber auch aus den sozialen Medien in den vergangenen Wochen habe ihm gezeigt: „Wir sind auf dem richtigen Weg.”

Kritik an Arbeit

Kritiker hatten Terörde dagegen vorgeworfen, er würde sein Augenmerk zu sehr auf das Stadtmarkting richten und sich zu wenig um die Ansiedlung neuer Unternehmen kümmern. Dem widerspricht Terörde. Die Wahrnehmung seiner Tätigkeit sei ein Stück weit verzerrt, da er mit vielen Dingen – Diskussionen oder Krisensitzungen mit Unternehmen, nicht spruchreife Neuansiedlungen – nicht an die Öffentlichkeit gehe, mit Themen des Stadtmarketings sehr wohl.

In diesem Zusammenhang nennt er auch ein Ziel, dass er in seiner Zeit in Emmerich nicht erreicht hat: „Ich konnte nicht deutlich machen, dass Stadtmarketing Wirtschaftsförderung ist.” So sei das Standort-Image für Unternehmen von immer größerer Bedeutung. Er führt weiter aus: „Der Fokus muss auf der Bestandskundenpflege liegen, denn die Unternehmen vor Ort haben die Mitarbeiter, die in dieser Stadt leben, in Lohn und Brot. Damit dies so bleibt und die Betriebe auch neue Mitarbeiter finden, müssen wir zeigen, dass Emmerich lebenswert ist. Hier wirkt Stadtmarkting als Wirtschaftsförderung.”

Weiter gibt Terörde zu bedenken, dass es derzeit kaum Platz für Neuansiedlungen in Emmerich gebe, „das Potenzial an verfügbaren Gewerbeflächen geht perspektivisch zur Neige”. Gerade deshalb müsse man den Unternehmen vor Ort Perspektiven für eine Erweiterung ihres Standortes aufzeigen, ansonsten drohe die Abwanderung in andere Kommumen. „Hier muss die Politik tätig werden”, blickt Terörde in die Zukunft, „Emmerich muss selbst Gewerbeflächen entwickeln und darf dies nicht nur Privaten überlassen.”

Wichtig für die Stadt sei auch, dass die Innenstadt-relevanten Maßnahmen aus dem ISEK endlich umgesetzt würden. „Seit ich in Emmerich bin, wird darüber diskutiert, die Förderbescheide sind aber immer noch nicht da. Deshalb konnten wir bestimmte Dinge wie das City-Management oder die Qualitätsoffensive bislang nicht angehen.”

Bis zu seinem Abschied wird Terörde mit den Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings noch verschiedene Veranstaltungen vorbereiten, darunter „Emmerich im Lichterglanz” und eine Fortsetzung von „Wirtschaft vor Ort”.

Nachfolge klären

Bis dahin soll die Nachfolge auch möglichst geklärt sein. Laut Emmerichs Pressesprecher Tim Terhorst überlegt die Gesellschafterversammlung, wie die derzeitigen Strukturen angepasst oder überarbeitet werden müssen, „wie sich die Wirtschaftsförderung inhaltlich und strukturell aufstellen muss. Davon hängt dann auch das Anforderungsprofil an den neuen Wirtschaftsförderer ab.”

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