Ein „teures Geschenk“:
Praester Brücke eröffnet

Überführung der Betuwe-Linie fertiggestellt – Kosten haben sich verdoppelt

Michael Teitzel (vorne l.) und Peter Hinze (vorne r.) eröffnen die Bahnüberführung bei Praest – mit fast zwei Jahren Verzögerung. NN-Fotos (2): Rüdiger Dehnen

PRAEST. Erst einmal ist es für Peter Hinze ein „teures Geschenk“. Gleichzeitig mahnte er: „Ob es ein Geschenk bleibt, wird sich noch zeigen.“ Emmerichs Bürgermeister bezog sich bei seinen Worten auf die Brücke über die Betuwe-Linie an der Baumannstraße in Praest, die er am Donnerstag gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Bahn einweihte, und die damit verbundene Problematik: Sollte die Konsensregelung mit der Bahn kippen, müsste sich die Stadt noch an den Kosten beteiligen – allein für Praest wären dies rund eine Million Euro.

Erst einmal aber freute sich Hinze über das erste Betuwe-Bauwerk: „Die Praester sind gerettet, die Brücke verbindet die Menschen.“ Doch zeige sie auch die „Unwägbarkeiten, die noch bei den anstehenden Betuwe-Projekten möglich sind“. So hatte sich die Fertigstellung der Brücke aufgrund der Bodenbeschaffenheit um zwei Jahre verzögert, die Kosten hatten sich auf rund zehn Millionen Euro verdoppelt. Die neue Brücke an der Baumannstraße führt in sechs Metern Höhe über die Bahngleise und hat eine Länge von etwa 21 Metern. Die Fahrbahn ist rund 6,50 Meter breit.

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21 Meter lang und sechs Meter hoch ist die neue Brücke.

Für Michael Teitzel als Verantwortlichen für den Planungsabschnitt bei der Deutschen Bahn war die Einweihung zwar auch der Abschluss dieses Projekts, doch ebenso der „eigentliche Anfang“ für alle Maßnahmen im Rahmen des Betuwe-Ausbaus. Elf weitere Brücken- und Unterführungsbauten sollen im Raum Emmerich noch entstehen, hinzu kommen Lärm- und Erschütterungsschutzmaßnahmen sowie – nicht zu vergessen – der Bau des dritten Gleises.

Teitzel dankte den Bürgern in Praest für „viel Geduld“, die sie bewiesen hätten, und den „konstruktiven Dialog“ während der langen Bauzeit. Auch die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hob er hervor. Über die Brücke selbst sagte er: „Sie ist ein Bauwerk, das Menschen miteinander verbindet und sie nicht voneinander trennt.“

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