Das Kurpark-Großprojekt liegt „gut im Zeit- und Kostenplan“

Bürgermeister Thomas Görtz hatte zum öffentlichen Spaziergang eingeladen

XANTEN. Die dritte öffentliche Führung durch den Kurpark in den Wallanlagen verlief anders als die ersten beiden Führungen: Wegen verschärfter Sicherheitsmaßnahmen durften die mehr als 40 Teilnehmer, die sich mit Bürgermeister Thomas Görtz auf den Weg machten, diesmal nicht die Baustellen betreten. Doch auch als Bauzaungäste erhielten sie viele Informationen über den aktuellen Stand der 5,4-Millionen-Euro-Maßnahme, die laut Görtz „gut im Zeit- und Kostenplan liegt“ und „ein Vorzeigeprojekt“, gar „ein Jahrhundertprojekt“ sei.

Der Spaziergang führte einmal am Xantener Nordwall und Westwall entlang.                         NN-Foto: Michael Scholten

Der Bürgermeister und Katja Schreiber von der Planergruppe Oberhausen zeigten Verständnis dafür, dass es die Xantener Bürger und Besucher in den Kurpark drängt. Doch bis die Bauzäune am Nordwall in der zweiten Mai-Woche verschwinden sollen, bat Katja Schreiber um Geduld: „Die Baufirma hat das Recht, Sie von der Baustelle zu verweisen“, warnte sie. Die unvollendeten Wege seien gefährlich, die jungen Pflanzen anfällig für Beschädigungen. Deshalb werde auch das Siegfried-Spektakel im Mai einmalig zum Ostwall verlegt.
Die mehr als 100.000 Blumenzwiebeln und 50.000 Pflanzen, die im Kurpark gepflanzt wurden und werden, verglich Bürgermeister Thomas Görtz mit dem Aufwand, der sonst nur für Landesgartenschauen betrieben werde. Bei einem anderthalbstündigen Spaziergang inspizierte die Gruppe insbesondere den Nord- und Westwall. Katja Schreiber verwies unterwegs auf künftige Projekte wie den zwölf Meter langen Drachen, den die Künstlerin Nicole Peters in den Pfingstferien mit Kindern bauen wird, oder die erweiterte Außengastronomie hinter der historische Mühle am Nordwall.
Ein wenig Sorge bereitet den Verkehrsplanern noch die verengte Fahrbahn, wie sie in der Hagebuschstraße bereits gebaut wurde und in der Bahnhofstraße gerade entsteht. Anstatt die Autofahrer auszubremsen, wie es eigentlich geplant war, donnern die Fahrzeuge einfach über die fahrrad- und rollstuhlfreundlich abgesenkten Bordsteine. Derzeit bremsen improvisierte Warnbaken die Autos aus, aber dies soll keine dauerhafte Lösung sein.
Katja Schreiber widersprach Gerüchten, die geparkten Autos seien nach dem Fällen von Bäume künftig besser zu sehen. Das Gegenteil sei der Fall: „Durch die Hecken und Stauden wird man die Parkplätze kaum noch wahrnehmen.“ Der geplante Rosengarten im Westwall wird seinem Namen im Sommer 2018 noch keine Ehre machen: „Leider sind noch nicht alle Rosenarten in der Qualität, die wir uns wünschen, lieferbar“, sagte Schreiber. Daher werde es wohl eine Zwischensaat anderer Blumen geben: „Im Sommer wird es hier blühen, aber es werden noch keine Rosen sein. Die blühen erst 2019.“
Der technische Beigeordnete Niklas Franke betonte, dass das acht Meter hohe und 25 Meter lange Gradierwerk mit Kneippanlagen gerade in der Ausschreibung sei, damit im Frühsommer mit dem Bau begonnen werden könne. Laut Förderbeschluss müsse das Projekt noch vor Jahresende abgeschlossen sein.
Mit einem Abstecher zum fertiggestellten Bibelgarten endete der Spaziergang. Bürgermeister Görtz dankte den Teilnehmern für ihre Offenheit gegenüber Veränderungen in der Stadt: „Man sollte erst über etwas Neues urteilen, wenn man sich darüber informiert hat“, sagte Görtz. Nach vielen anfänglichen Protesten sei das Großprojekt Kurpark inzwischen in der Bevölkerung angekommen und werde nun als Bereicherung für die Stadt Xanten wahrgenommen: „Ich freue mich auf die Eröffnung im Jahr 2019.“

-Anzeige-
Vorheriger ArtikelNachhaltige Holzkohle statt Zerstörung des Regenwaldes
Nächster ArtikelPostkarten zeigen die Schulgeschichte Sonsbecks