„Ich bin Ich“ – Schüler stellen Vielfalt mit Kunstprojekt dar

Bönninghardt-Schüler zeigen ihre Werke in Alpen, Xanten, Kamp-Lintfort

BÖNNINGHARDT. Eine echte Herausforderung war es für den freischaffenden Künstler Peter Helmke aus Mülheim, ein Schulprojekt an der Förderschule in Bönninghardt durchzuführen. Jetzt nach Abschluss resümiert er: „Die Zusammenarbeit war traumhaft!“

Schüler der Bönninghardt-Schule stellen Kunstwerke in Xanten (Foto), Alpen, Bönninghardt und Kamp-Lintfort aus. NN-Foto: Lorelies Christian

Die Frage „Wie soll ich auf die Schüler zugehen?“ klärte sich ganz schnell für Helmke, denn die Kinder und Jugendlichen machten ihm den Kontakt leicht. Sie waren genauso neugierig wie er, was es denn mit dem Kunstprojekt auf sich haben sollte. Zum Kennenlernen erarbeitete die Schulgemeinschaft „Steckbriefe“ von den 15 Teilnehmern und kam dabei ungezungen ins Gespräch. „Und wer bist du?“ fragte Helmke und erhielt von einem die Antwort „Ich bin ich“ – der Titel des Projekts war geboren.
Aus den weiteren Antworten entwickelten sich die Darstellungen, die auf Plakatwänden festgehalten wurden. Dabei wurde sehr unterschiedlich vorgegangen. Tiba erzählt: „Ich habe mich auf einen Karton gelegt und die anderen haben meine Umrisse mit dem Bleistift festgehalten.“ Der „Körper“ wurde ausgeschnitten und der dicke schwarze Zopf aufkopiert – eine Hingucker-Skulptur entstand. Simon erzählte von seiner Zwillingsschwester, doch die besucht nicht die Bönninghardt-Schule. Also wurde Simons Kopf zwei mal dargestellt und die Abbildungen gespiegelt, so dass sie sich anschauen. Beeindruckend auch das Kunstwerk von Serren, die an ihren Kopf mit beeindruckendem Zopf aus Zeitungspapier einen Körper hinzugefügt hat, unter dem zwei Hände bittend nach oben zeigen. „Das Bild würde ich mir sofort übers Sofa hängen“, schwärmt Lehrerin Andrea Theisen, doch wahrscheinlich wäre es nicht das einzige, weil jedes Kunstwerk für sich spricht. Natalie hat ihren Berufswunsch durch die Darstellung einer Tierartzpraxis zum Ausdruck gebracht und Miguel hat ganz phantasievoll außerirdisches Leben mit einem Alien dargestellt.
Das ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt von den vielen Werken, die innerhalb einer Woche in den „Ateliers“ der Schule entstanden sind. „Für uns ist wichtig, dass unser Projekt öffentlich wahrgenommen wird. Daher haben wir einen ‚Flash mob‘ organisiert“, erläutert Peter Helme Ausflüge mit den Kunstschaffenden in den Einzugsbereich der Schule. Mit dem Bus erreichten die in weißen Arbeitsanzügen gekleideten Jugendlichen Alpen, Kamp-Lintfort und Xanten, um dort an verschiedenen Standpunkten ihre Plakatwände aufzustellen. Bis Ende nächster Woche sollen sie die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen.
In einer Video-Präsentation in der Schule zeigten die am Kunstprojekt Beteiligten ihre Arbeiten und Ergebnisse und erhielten viel Applaus der Zuschauer für das Geleistete.

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