Niemand ist zu krank oder zu behindert, um an der Wallfahrt teilzunehmen. Das ist von Anfang an der Grundsatz gewesen. Foto: privat

GOCH. Seit 1974 organisiert die Krankenbruderschaft Rhein-Maas e.V. eine Wallfahrt nach Lourdes. Mit einem Sonderzug reisen gesunde und kranke Pilger nach Frankreich und werden während der gesamten Reise von Helfern liebevoll betreut. In diesem Jahr findet die Pilgerfahrt vom 27. Mai bis zum 3. Juni statt. Über Emmerich, Wesel, Dinslaken, Duisburg, Krefeld, Viersen, Mönchengladbach, Köln, Bonn und Trier geht es nach Lourdes; 24 Stunden dauert die Fahrt.

Marion Müller-Praschma, Geschäftsführerin und Mitbegründerin der Krankenbruderschaft Rhein-Maas, erinnert sich noch gut an die Anfänge. Eine erste Pilgergruppe fuhr bereits 1967, damals noch im Malteserzug aus Koblenz, mit nach Lourdes: „Ein Kranker, zwei Helferinnen und ein Helfer waren dabei.“ Das war der Beginn, von nun an gab es Wallfahrten vom Niederrhein nach Lourdes. In den folgenden Jahren wurden es immer mehr Teilnehmer, auch aus den Niederlanden, so dass 1973 die Krankenbruderschaft Rhein-Maas gegründet wurde, um die Fahrt mit dem Pilgerzug zu organisieren. In den Hochzeiten reisten bis zu 700 Teilnehmer mit. In den letzten Jahren waren es nicht mehr ganz so viele, aber die Arbeit wird deswegen nicht weniger.

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Die Krankenbruderschaft Rhein-Maas veranstaltet auch in diesem Jahr wieder eine Pilgerfahrt nach Lourdes, und zwar vom 27. Mai bis zum 3.Juni. Gesunde und kranke Menschen machen sich gemeinsam auf den Weg in den französischen Wallfahrtsort. Interessierte können sich noch gerne anschließen. Foto: privat

„Wir reichen in Lourdes drei Termine ein und bekommen Antwort, wann wir anreisen können“, berichtet Marion Müller-Praschma von den Vorbereitungen. Erst dann kann der Zug angemietet werden. Vor Ort in Lourdes bucht ein Agent die Hotels. Ganz besonderes Augenmerk wurde von Anfang an darauf gelegt, dass Kranke mit nach Lourdes fahren können. Sie werden durch den Malteser-Lour­des-Krankendienst betreut. Um Schwerstbehinderte wird sich im Lazarett-/Liegendwagen, der auch für Notfälle ausgerüstet ist, und später in Lourdes im Hospital Marie St. Frai gekümmert. Ein Ärzteteam begleitet die gesamte Pilgerfahrt. Es gilt: Niemand ist zu krank oder zu behindert, um an der Wallfahrt teilnehmen zu können. 100 Kranke können an der Wallfahrt teilnehmen, dann ist das Maximum erreicht. „Es ist für die Pilger beruhigend zu wissen, dass sie gut versorgt sind“, betont Marion Müller-Praschma.

Seit einigen Jahren ist zudem eine Jugendgruppe des Collegium Augustinianum Gaesdonck dabei; die jungen Leute im Alter von 13 bis 18 Jahren leis­ten Hilfsdienste, zum Beispiel beim Anziehen und Füttern, und haben stets ein offenes Ohr für die Pilger. „Sie nehmen uns mit Fröhlichkeit und guter Laune viel Arbeit ab“, erzählt Marion Müller-Praschma. Und immer wieder wechseln einige Jugendliche, wenn sie das 18. Lebensjahr erreicht haben, in das Malteser-Pflegeteam, weil sie sich weiterhin für andere Menschen einsetzen wollen und die Gemeinschaft als etwas Beglückendes erleben.

Die Pilger nehmen an den verschiedenen Gottesdiensten teil.Foto: privat

In Lourdes erwartet die Pilger ein abwechslungsreiches Programm. Neben Gottesdiensten, Eucharistiefeiern, Sakraments- und Lichterprozessionen, steht ebenfalls ein Ausflugstag auf dem Programm. Die geistliche Leitung hat in diesem Jahr Weihbischoff Rolf Lohmann, Xanten. „Die Weihbischöfe fahren mit Begeisterung bei uns mit“, freut sich Marion Müller-Praschma, „und die Leute genießen es, dass sie Zeit für Gespräche haben.“

Viele der kranken Pilger können die Reise allerdings aus eignen Mitteln nicht finanzieren. Hier versucht die Krankenbruderschaft Rhein-Maas im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen. Dafür ist sie auf Spenden angewiesen. Die kommen unter anderem alljährlich durch das Parkfest auf Schloss Wissen, Weeze, zusammen. Hausherr Raphael von Loë öffnet am zweiten Julisonntag die Tore für die Öffentlichkeit. Es werden Besichtigungen, ein buntes Unterhaltungsprogramm und natürlich Essen und Trinken angeboten. Die Erlöse der Wohltätigkeitsveranstaltung fließen der Krankenbruderschaft zu.

Auf der Homepage www.krankenbruderschaft-rhein-maas.de gibt es viele weitere Informationen über den Verein und die Pilgerfahrt. Ein Film des katholischen Fernsehsenders EWTN bietet zudem einen Einblick in die Pilgerfahrt. Übrigens: Wer in diesem Jahr mitfahren möchte, der kann sich noch melden. „Bis zum letzten Tag, wenn Platz ist“, betont Marion Müller-Praschma, „jeder, der zusätzlich kommt, ist uns herzlich willkommen.“

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