Spreen: „Die Bürger im
Kreis leben überaus sicher“

Landrat stellt Kriminalstatistik für 2017 vor: Fallzahlen sind gesunken

Positive Entwicklung: Bert Gricksch, Wolfgang Spreen und Michael Ermers (Pressestelle) verkünden rückläufige Fallzahlen. NN-Foto: MB

KREIS KLEVE. „Die Bürger im Kreis Kleve leben, im Vergleich zum Land Nordrhein-Westfalen, überaus sicher.“ Mit diesen Worten hat Landrat Wolfgang Spreen die Kriminalstatistik Kreispolizeibehörde Kleve für das Jahr 2017 vorgestellt. Kriminaldirektor Bert Gricksch, der Direktionsleiter Kriminalität, konnte auf rückläufige Fallzahlen verweisen und auf eine Aufklärungsquote, die über dem Landesdurchschnitt liegt.

So wurden im vergangenen Jahr 20.958 Straftaten im Kreis verübt, das entspricht einem Rückgang um 5,6 Prozent gegenüber 2016 (Land: 1.373.390, -6,5 Prozent); zudem ist es der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Damit seien 6,6 Prozent der Bevölkerung im Kreis von einer Straftat betroffen, landesweit seien es 7,7 Prozent. 54,9 Prozent der Straftaten konnte die Polizei im Kreis aufklären, „wir haben etwa 9.000 Tatverdächtige ermittelt“, berichtete Gricksch.

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In zwei Bereichen ist die Zahl der Straftaten angestiegen: bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (+34,1 Prozent) und bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (+16,1 Prozent). Ersteres begründete Gricksch­ mit einer Gesetzesänderung, nach der sexuelle Belästigung unter Strafe gestellt ist. „Vorher galt dies als Beleidigung.“ Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten äußerte er die Vermutung, dass es sich um Fälle von Erschleichen einer Beförderung, also Schwarzfahren, handelte. Diese von der Bundespolizei in die Statistik eingebrachten Fälle hätten deutlich zugenommen.

Steigende Fallzahlen gibt es laut Gricksch beim Betrug zum Nachteil älterer Menschen, „hier verzeichneten wir im vergangenen Jahr einen erheblichen Anstieg gegenüber 2016“. Vor allem der „Enkeltrick“ und in jüngerer zeit das Phänomen „Falscher Polizeibeamter“ würden von Betrügern häufig angewandt. Auch die gegenüber 2016 höheren Fallzahlen im Bereich der Häuslichen Gewalt sehe man sehr kritisch, äußerte Gricksch. Hier habe man 60 Prozent der Täter der Wohnung verwiesen.

Die rückläufige Zahl der Wohnungseinbrüche (603; 2016: 769) führte Gricksch auch auf die „gute Präventionsarbeit“ zurück: „Wir haben mit unseren Beratungsterminen Hunderte Bürger erreicht, ebenso durch die telefonische Beratung.“ Da 46 Prozent der Fälle auf Einbruchsversuche entfallen, „hatten wir im letzten Jahr im Schnitt weniger als einen erfolgreichen Einbruch pro Tag“. Gleichzeitig machte Gricksch aber auch noch einmal deutlich, dass „wir auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen sind. Nur so können wir Einbrüche vereiteln oder erfolgreich aufklären.“ Auf die gute Aufklärungsquote von 28,7 Prozent (Land: 16,7) „sind wir auch sehr stolz“. Im Gegensatz zu der Quote bei Fahrrad-Diebstählen, die aber laut Gricksch „traditionell schlecht“ sei (Kreis 6,3 Prozent; Land 7,6).

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