Wer sichert den Schulweg?

Schülerlotsin sucht Nachfolge für den Dienst an der Straße Adenauerplatz zwei Mal wöchentlich

ALPEN. „Ich habe eine wunderbare Aufgabe, sie bringt mir viele nette Kontakte und außerdem ist sie sehr sinnvoll“, Iris Maas spricht von ihrem Schülerlotsendienst in Alpen. Jeden Mittwoch- und Donnerstagmorgen steht sie von 7.30 bis 8 Uhr an der Straße Adenauerplatz – Kreuzung Lindenallee und geleitet die Grundschüler sicher über die Straße. An den anderen drei Tagen sind zwei weitere Freiwillige im Einsatz. Seit Oktober 2016 erledigt sie diesen ehrenamtlichen Dienst, doch im März arbeitet sie wieder und muss daher diese Verpflichtung aufgeben. Händeringend sucht sie bereits seit Weihnachten einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin – bisher ohne Erfolg.

Iris Maas sorgt mit dem Schülerlotsendienst dafür, dass die Kinder auf ihrem Schulweg die Straße „Adenauerplatz“ sicher überqueren können. Händeringend sucht sie Ersatz, weil sie diesen Dienst ab März nicht mehr ausführen kann .
NN-Foto: Lorelies Christian

„Ich weiß, dass viele Mütter berufstätig sind und sich daher nicht melden, doch ich denke an eine Seniorin oder einen Senior, die nicht mehr zur Arbeit müssen“, erklärt sie ihren Aufruf. Und sie macht ihn gleich schmackhaft: „Es ist ja nicht nur Verpflichtung, man bekommt so viel zurück von den Kindern. Sie sind freundlich, man kommt mit ihnen ins Gespräch, sie schenken Vertrauen und ich kann ihnen auch schon mal helfen. Das ist ein schönes Gefühl!“ Ja, manchmal geht es um mehr, als nur die Verkehrslücke suchen, um die Kinder sicher rüber zu bringen und Autofahrer zum Anhalten zu motivieren. Da muss man auch mal Streit schlichten zwischen den Kindern, die vielleicht mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden sind. Oder aufmuntern, überhaupt zur Schule zu gehen, wenn ein Kind von seinen Schwierigkeiten mit einer Lehrperson erzählt.
„Ganz besonders große Aufregung herrschte hier, als zwei Mädchen ein frei laufendes Huhn an der Eisdiele entdeckt haben. Sie wollten es unbedingt retten, damit es nicht vom Auto überfahren wird. Sie konnten sich erst beruhigen, als ein Vater und ich jemanden beim Ordnungsamt der Gemeinde erreicht haben, der sich des verirrten Tieres annahm.“ erzählt Iris Maas von besonderen Begebenheiten, die Schülerlotsin und Kinder verbinden.
Die Hauptaufgabe bleibt natürlich die des „Verkehrshelfers“, wie es offiziell zu lesen ist auf der Warnweste mit den reflektierenden Streifen. Iris Maas ist auch in der Dämmerung (im Winter in der Dunkelheit) gut zu erkennen von den Autofahrern – oftmals im Gegensatz zu den Kindern, die dunkel gekleidet sind. Ihre Kelle darf sie nur waagerecht ausstrecken, nicht hochhalten – das Eingreifen im Verkehr ist ihr nicht erlaubt. Nur der Einsatz auf der Nebenstraße – so lautet auch die Anweisung des Polizeihauptkommissars, der die Unterweisung für Verkehrshelfer durchführt. „Dabei juckt es mir schon manchmal in den Fingern, wenn ich sehe, wie die alten Leute sich schwer tun, über die Lindenallee zu gelangen. Denn hier herrscht morgens oft viel Verkehr, die Berufstätigen sind unterwegs und Lkws bringen die Lieferung zu den Geschäften. Das ist für Fußgänger oftmals sehr unübersichtlich und sie trauen sich nicht, die Straße zu überqueren“, ist die Beobachtung von Iris Maas.
Grundschulleiterin Ulla Ledermann bestätigt: „Die Ecke ist gemein morgens. Mir wäre auch wohler, wenn sich jemand finden würde, der ab März den Schülerlotsendienst von Frau Maas übernimmt. In dieser Woche erhalten die Eltern einen Brief, in dem auch dieser Aufruf nochmals veröffentlicht wird.“
Wer sich vorstellen kann, das Schülerlotsenteam zu verstärken, kann sich bei Ulla Ledermann melden unter Telefon-Nummer 02802 4278.

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