„Ein Polizist, den jeder kennt“

Andreas Mötter aus Rheinberg ist neuer Bezirksdienstbeamter in Alpen. Der 55-Jährige legt besonders großen Wert auf Bürgernähe

ALPEN. Andreas Mötter ist der neue Bezirksdienstbeamte der Polizei in Alpen. Der 55-Jährige folgt auf Andreas Schlicht, der nach Wesel wechselte und dort die Kradstaffel leitet. Andreas Mötter möchte den Dienstwagen möglichst oft stehenlassen und lieber zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf Streife gehen.

Andreas Mötter (2. von links) wurde in Alpen durch Landrat Ansgar Müller, den leitenden Polizeidirektor Rüdiger Kunst und Bürgermeister Thomas Ahls begrüßt.
NN-Foto: Michael Scholten

Seit 39 Jahren ist Andreas Mötter im Polizeidienst, 21 Jahre war er in seiner Heimatstadt Rheinberg aktiv, weitere Stationen waren Düsseldorf und Krefeld. 2012 wechselte er nach Kamp-Lintfort in den Inneren Dienst, organisierte die Aus- und Fortbildung der Kollegen, war für die Personalplanung und das Gebäudemanagement zuständig.
„Ich hatte immer im Blick, am Ende meiner Laufbahn Bezirksdienstbeamter zu werden“, sagte Andreas Mötter jetzt bei einem Pressegespräch. Eigentlich hatte er mit Rheinberg als Einsatzort gerechnet, aber nun freut er sich über seinen Dienst in Alpen: „Ich wurde hier sehr freundlich aufgenommen und bedanke mich für das Vertrauen, das mir alle entgegenbringen.“
Bürgermeister Thomas Ahls zeigte sich erfreut, dass die freie Stelle sofort wieder besetzt wurde: „Der Bezirksdienstbeamte, der immer ansprechbar ist, leistet einen wichtigen Beitrag zur gefühlten Sicherheit der Bürger.“ Landrat Ansgar Müller betonte, dass es der Kreispolizeibehörde Wesel wichtig sei, in allen Orten präsent zu sein: „Wir brauchen Bezirksdienstbeamte, die jeder kennt und die ihrerseits jeden Bürger kennen“, sagte Müller. Je kleiner ein Ort sei, desto besser funktioniere die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Bevölkerung. Nur so seien Erfolge wie der jüngste Rückgang von Wohnungseinbrüchen im Kreis Wesel zu erreichen.
Andreas Mötter baut derzeit eifrig Kontakte zu Schulen, Kindergärten, Vereinen und Firmen auf. Morgens trägt er zur Schulwegsicherung bei, später hofft er auf viele Gespräche mit den Alpenern. Deshalb hat er auch ein Dienstfahrrad beantragt: „So komme ich viel schneller mit den Bürgern ins Gespräch, als wenn ich im Dienstwagen sitze.“
Bei größeren Einsätzen, zum Beispiel bei Karnevalsumzügen und Schützenfesten, erhält Mötter Unterstützung aus Rheinberg. Ansonsten ist er in Alpen auf sich allein gestellt. „Die Zeiten, in denen wir sechs Polizeibeamte in Alpen hatten, endeten um 1970“, sagte der leitende Polizeidirektor Rüdiger Kunst: „Vorher gab es in Alpen einen Gruppenposten mit zwei Beamten und jeweils einen Beamten in Menzelen-West, Menzelen-Ost, Veen und auf der Bönnighardt.“ Damals seien aber sowohl der Streifendienst als auch die Funkmöglichkeiten nicht so gut gewesen wie heute.
Steile Fahrrad-Einsätze auf der Bönninghardt dürften für Andreas Mötter kein Problem sein. Ist er doch privat ein Ausdauersportler, der auf acht Marathonläufe in Essen, Köln und Duisburg zurückblickt und gern Rennrad fährt. Mit seiner Frau und den erwachsenen Kindern geht er jährlich im Allgäu Bergwandern. Als ehemaliger Verteidiger beim TuS 08 Rheinberg trainierte er dort viele Jahre die Jugendmannschaften, später übernahm er diese Aufgabe beim SV Budberg.

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