Am 1. Juli 2018 schließt Kaufland auf dem Wall. Letzter Verkaufstag ist der 30. Juni 2018. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

GOCH.Die Nachricht, dass Kaufland in Goch zum 30. Juni 2018 schließen wird, beschäftigt die Menschen nach wie vor. Vor allem in den sozialen Netzwerken gab es nach der offiziellen Mitteilung aus der Konzernzentrale in Neckarsulm viele Diskussionen und auch diverse Mutmaßungen, was nun mit den anderen, im Einkaufszentrum ansässigen Geschäften passieren wird. Von möglichen Schließungen war da bereits die Rede.

Doch dem ist nach Auskunft des Verwalters, Wolter Pelt, nicht so. Er handelt im Auftrag der niederländischen Inhaber der Immobilie, den Gebrüdern Kerssens. In der Tat sind die Geschäfte, bis auf Medimax, Untermieter bei Kaufland. Die Medimax-Filiale hat ihren eigenen Mietvertrag, ebenso die Arztpraxis.
„Wir haben bereits mit den Untermietern gesprochen“, sagt Wolter Pelt, „sie sind am Standort alle zufrieden und möchten auch dort bleiben.“ Zurzeit werde daran gearbeitet, einen direkten Mietvertrag für die Läden zu erstellen. „Es geht ja hier auch um die Existenz“, so Pelt. Die Nachricht, dass Kaufland schließt, sei ein Schock für die Händler gewesen. Für Wolter Pelt, der im engen Kontakt mit den Inhabern steht, kam das ebenfalls völlig unerwartet. Umbau- und Erweiterungspläne gemeinsam mit Kaufland seien bereits weit gediehen gewesen. „Der unterschriftsreife Mietvertrag war so gut wie fertig“, erzählt Pelt. Es habe aber wohl einen Führungswechsel in der Chefetage bei Kaufland gegeben und dann sei eine andere Entscheidung zum Standort Goch getroffen worden. „Zu unserer großen Überraschung.“ Doch jetzt müsse man in die Zukunft schauen. „Es ist wichtig für diesen Standort, dass er auf gute Art und Weise gesichert wird“, betont Wolter Pelt. Daran seien auch die Eigentümer interessiert. Die Immobilie sei schließlich das Tor zur Innenstadt und zur Fußgängerzone. „Wir wollen, dass es ein attraktives Gebäude bleibt.“ Das sei eine gemeinsame Aufgabe: „Es muss ein Miteinander sein, das erfordert dieser Standort.“ Noch sei es zu früh zu sagen, wer neuer Mieter nach Kaufland wird. „Es werden Gespräche geführt“, sagt Wolter Pelt.

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Der Elektronikfachmarkt Medimax wird den Standort Goch nicht velassen. Das unterstreicht der Geschäftsführende Gesellschafter Jörg Barthel im Gespräch mit den NN. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Ein klares Bekenntnis zu Goch gibt auch Jörg Barthel, Geschäftsführender Gesellschafter von Medimax, ab. „Wir wollen am Standort bleiben; es ist für uns keine Option, aus Goch wegzugehen“, unterstreicht er, „wir sind ein fester Bestandteil der City.“ Seit 2009 ist der Elektronikfachmarkt auf dem Wall ansässig. „Die Gocher sind gute Kunden.“ Das Center habe die richtige Größe, biete viele Parkplätze und im Falle von Medimax sogar eine überdachte Warenausgabe. Natürlich sorge Kaufland noch für viel Laufkundschaft, die nach der Schließung womöglich zum Teil ausbleiben werde, aber: „Je besser der Mix der Händler ist, desto eher sind die Menschen geneigt, hinzufahren“, so Barthel zur Zukunft des Einkaufszentrums, das auch mit seinem Parkhaus punktet.

Apropos Parken: Hier muss eine Parkscheibe ausgelegt werden, die Höchstdauer beträgt drei Stunden. Wer die Parkscheibe vergisst, bekommt ein Knöllchen über 30 Euro. Das hat in der Vergangenheit schon für großen Unmut gesorgt. Hier wirbt Jörg Barthel um Verständnis: „Seit in Goch der Parkraum bewirtschaftet wird, hatten wir im Parkhaus viele Dauerparker; die Center-Kunden fanden kaum noch Parkplätze.“ Doch ein Knöllchen für die vergessene Parkscheibe kann auch storniert werden. Wer im Center eingekauft hat, sollte sich sofort an den entsprechenden Händler wenden und seinen Bon dort vorlegen, empfiehlt Jörg Barthel.

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