WEEZE/VALENCIA. Valencia ist vielen vielleicht „nur“ als Heimat der Paella bekannt. Dabei lockt die Stadt am Mittelmeer auch mit moderner Architektur, tollen Stränden (mit blauer Flagge ausgezeichnet) und einer der schönsten Altstädte Spaniens.
[quote_box_left]Der FlugRyanair fliegt dienstags und samstags ab Weeze nach Valencia in Spanien. Der Flughafen Manises liegt im Westen der Stadt, etwa acht Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.
www.ryanair.de
www.airport-weeze.de[/quote_box_left] Fest steht: Valencia muss sich sicher nicht hinter spanischen Metropolen wie Barcelona oder Madrid verstecken. Die Ursprünge der 138 v. Chr. gegründeten Stadt reichen bis in das iberische Tyris zurück. Und natürlich haben später auch die Römer hier ihre Spuren hinterlassen. Der spanische Nationalheld El Cid, Symbolfigur der Reconquista, hat hier im 11. Jahrhundert gekämpft und (vorübergehend) die Mauren besiegt. Im 15. Jahrhundert, dem „Goldenen Zeitalter“, wurde die Stadt zu einem der bedeutendsten Handelszentren.
Spuren der Vergangenheit

Tag 1: Die Altstadt von Valencia lässt sich am besten zu Fuß erkunden. Stadtplan? Überflüssig. Viel schöner ist es, das Wirrwarr von mit kleinen Läden, Restaurants und Bars gespickten Gassen und Plätzen selbst zu erkunden, sich treiben und die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Imposante Jugendstilbauten wechseln sich ab mit verwitterten Häusern und schattigen Hinterhöfen. Immer wieder stößt man unvermittelt auf Graffiti an den Wänden. Aufgepasst: Das sind nicht etwa „Schmierereien“, sondern Straßenkunst in vielfältiger Ausprägung. Mittlerweile gibt es dazu sogar offizielle Führungen durch die Altstadt und die von überwiegend jungen Leuten und Studenten geprägten Stadtteile El Carmen und La Ruzafa. Sehenswertes gibt es darüber hinaus natürlich so einiges. Etwa die Lonja de la Seda, die Seidenbörse, die zwischen 1482 und 1533 unter der Leitung des Steinmetzmeisters Pere Compte erbaut wurde und als eines der bedeutendsten Gebäude der profanen Gotik in Europa gilt. Der gesamte Komplex ist über 2.000 Quadratmeter groß und zählt seit 1996 zum Unesco Weltkulturerbe.

Oder die ab 1262 auf den Grundmauern einer alten Moschee errichtete Kathedrale. Der angebaute gotische Turm Torre del Miguelete aus dem 14. Jahrhundert gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. In einer Seitenkapelle der Kathedrale wird ein Kelch aus Achat als Reliquie aufbewahrt, der mit der Sage um den Heiligen Gral verknüpft ist. Tipp: Für zwei Euro darf man die 207 Stufen erklimmen und genießt von oben einen herrlichen Blick über die Stadt.

Zu den Sehenswürdigkeiten in der Altstadt zählt auch der Mercado Central, die Markthalle. Bauern und Obsthändler, Metzger und Bäcker bieten hier ihre regionalen Waren an. In einem Seitenflügel gibt es fangfrischen Fisch. Hier findet man auch das für Valencia typische Getränk, die Horchata (der Geschmack ist „speziell“ – einfach mal probieren), dazu isst man süße Fartons oder frittierte Churros. Am Abend ist die Altstadt voller Leben. Wie in mediterranen Ländern üblich, nimmt man das Abendessen spät ein. Um 22 Uhr Tapas genießen, eine Paella oder Fideuà bestellen? Kein Problem. Dazu trinkt man Wein. Oder eiskalte Sangria. In jedem Fall bieten sich hier vielfältige Möglichkeiten für Nachtschwärmer.
Das moderne Valencia

Tag 2: Ein kurzer Abstecher zur Arena Plaza de Torros, der Stierkampfarena, sollte drin sein. Lohnenswert ist auch der Besuch des Estación del Norte (Nordbahnhof), das sich gleich nebenan befindet. Von diesem Verkehrsknotenpunkt aus gelangt man bequem per Metro oder Bus in die anderen Stadtteile. Tipp: Valencia ist eine fahrradfreundliche Stadt. Valenbisi heißt der städtische Fahrradverleih (300 Stationen), daneben gibt es noch zahlreiche weitere Anbieter.
Viel Zeit sollte man einplanen für den Besuch der Ciudad de las Artes y las Ciencias. Sie befindet sich an einem Ende des üppigen Grüngürtels, der sich im trockengelegten Flussbett des Turia von der Altstadt in Richtung Mittelmeer zieht.

In der Stadt der Wissenschaft und Künste befindet sich unter anderem ein modernes 3D-Kino mit Planetarium, ein interaktives Wissenschaftsmuseum, das mit 110.000 Quadratmetern größte Aquarium Europas und die extravagante Oper (Palau de les Arts Reina Sofía), die 2005 eröffnet wurde. Baukosten: 300 Millionen Euro. Tipp für Familien (umsonst und draußen): Ganz in der Nähe findet man den Parque Gulliver, einen Spielplatz, der nicht aus klassischen Spielgeräten, sondern aus einem überdimensionalen Gulliver besteht, der als schlafender Riese Kinder und Erwachsene dazu einlädt, auf ihm herumzuklettern oder runterzurutschen.
Auszeit am Mittelmeer
Tag 3: Nach zwei erlebnisreichen Tagen und vielen neuen Eindrücken, bietet sich zum Abschluss noch ein Besuch von Hafen und Strand an. Valencias Stadtstrände sind weitläufig und locken mit feinem Sand und klarem Wasser. Die Strandpromenade Paseo Marítimo hat sich zu einer angesagten Flaniermeile entwickelt und eignet sich auch in der kälteren Jahreszeit für einen gemütlichen Spaziergang, zum Rollschuhlaufen, Joggen und Sonne genießen.

