Die Schätze von St. Martini

Führungen in der Emmericher Kirche beim „Tag des offenen Denkmals“

EMMERICH. Der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 10. September, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Macht und Pracht“. Rund 7.500 Städte und Gemeinden beteiligen sich daran – darunter auch Emmerich.  Nach der vorgezogenen Öffnung des Amtsgerichtsgebäudes an der Seufzerallee führt der Weg nun in die Schatz- und Paramentenkammer der St.-Martini-Kirche. Um 14 und 16 Uhr finden Führungen durch die Heiltumskammer statt. „Wir haben hier die mittelalterliche Schatzkunst aus Emmerich und den Ortsteilen zusammengezogen, seit kurzem auch aus den Dorfkirchen Vrasselt, Praest und Dornick“, berichtet Dechant Bernd de Baey.

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Die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Pretiosen stammen aus dem ehemaligen Besitz des Martinistiftes sowie aus der Schatzkammer des reichsfreien hochadeligen Damenstiftes in Hochelten. Es handelt sich um kirchliches Altargerät zur Feier der heiligen Messe, darunter zwei Kelche, die vor 1250 entstanden sind. „Keine andere Schatzkammer im Bistum Münster verleiht so oft Schätze wie wir“, betont Pfarrer em. Paul Seesing, der die Führung um 16 Uhr übernimmt. Um 14 Uhr führt Gisela Lensing-Hebben durch die Martini-Schatzkammer.

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Während diese häufiger ihre Pforten öffnet, bleibt die Tür der Paramentenkammer zumeist verschlossen. Zum Tag des offenen Denkmals aber zeigt Pfarrer de Baey historische Paramente aus St. Aldegundis und St. Martini im Hochchor der St.-Martini-Kirche. „Wir haben hier einige mittelalterliche Messgewände, hauptsächlich aber Anschaffungen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts“, sagt de Baey. Diese sind zumeist in Paramentenwebereien in Krefeld entstanden, den einzelnen Werkstätten aber nicht mehr zuzuordnen.

Neben den Messgewändern wird auch ein Antependium – ein Altarschmuck, der den Altartisch hervorheben soll – gezeigt; dieses stammt ebenfalls aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurde seinerzeit für den alten Barockaltar angeschafft, der jedoch bei den Bombenangriffen während des Zweiten Weltkrieges verbrannte.

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