Keine Blumen – weil die Laternen nicht stabil sind

KLEVE. Die Geschäftsleute an der Hagschen Straße, zwischen Fischmarkt und altem Postgebäude, sind enttäuscht. Sie wollten den Bereich vor ihren Geschäftsräumen mit Blumenampeln an den Straßenlaternen verschönern. Doch die Stadt Kleve hat mehrere Wochen nach der Antragsstellung ihr Veto dagegen eingelegt.

Die Geschäftsleute Jochen Thies (Elektro Thies), Brigitte Kürvers-Will (Schuhhaus Kürvers), Zdenko Busic (Hotel zur Post), Petra Scholz (Hofladen Slütter) und Ingo Marks (Playmore Fantasy) hätten die Laternen an der Hagschen Straße gerne verschönert. NN-Foto: SP
Die Geschäftsleute Jochen Thies (Elektro Thies), Brigitte Kürvers-Will (Schuhhaus Kürvers), Zdenko Busic (Hotel zur Post), Petra Scholz (Hofladen Slütter) und Ingo Marks (Playmore Fantasy) hätten die Laternen an der Hagschen Straße gerne verschönert. NN-Foto: SP

Auf Nachfrage bestätigt die Stadt das, was auch den Geschäftsleuten mitgeteilt wurde: Die Straßenlaternen seien bereits 35 Jahre alt, aus Aluminiumguss und damit nicht stabil genug, um die Last der rund 30 Kilo schweren Blumenampeln zu tragen. „Aufgrund der Beschaffenheit der Laternen und des Alters kann bei einer zusätzlichen Gewichtsbelastung und der daraus resultierenden höheren Windlast zur Stand- und Bruchfestigkeit der Laternenmeste keine belastbare Aussage getroffen werden. Deshalb können in diesem Bereich keine Blumenampeln gestattet werden – unabhängig von Höhe und Gewicht”, so die Stadt Kleve. Grundsätzlich begrüße sie aber die Initiativen der Einzelhändler für die Innenstadt.

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Brigitte Kürvers-Will vom gleichnamigen Schuhhaus an der Hagschen Straße kann die Aussagen nicht vollends nachvollziehen. Sie hatte alles organisiert und ihre Händlerkollegen angesprochen, ob sie sich an der Blumen-Aktion beteiligen würden. Insgesamt 22 sagten Ja. „Das ist schon selten, dass man so viele Händler für etwas begeistern kann”, meint Kürvers-Will. Mit der Firma Flower-Shower, die ihr anlässlich des 775-jährigen Klever Stadtjubiläums ein Sonderangebot unterbreitete, hatte sie sich schon abgestimmt. Von Mai bis November hätten Blumenampeln mit roten und weißen Geranien die Laternen zwischen Fischmarkt und Nassauerstraße sowie zwei in der Propsteistraße verschönern sollen. Um die Bewässerung hätte sich ebenso die Firma Flower-Shower gekümmert, so dass der Stadt Kleve keine Kosten entstanden wären.

Nachdem die Stadt den Geschäftsleuten aber ihre Absage mitteilte, mussten diese ihren Plan beiseite legen. „Es ist kaum vorstellbar, dass die Stadt Kleve weniger stabile Laternen als andere Städte hat. In vielen anderen Orten Deutschlands hängen die Blumenampeln der Firma Flower-Shower”, so Kürvers-Will und ergänzt: „Im Sommer klettern doch auch Kinder, die über 30 Kilo wiegen, die Laternen hoch. Sind die dann überhaupt verkehrssicher?”

Eigentlich wollten die Geschäftsleute nur ihre Stadt verschönen. „Blumen machen eine Straße liebenswert und laden zum Verweilen ein”, findet Brigitte Kürvers-Will. Doch daraus wird nun erstmal nichts.

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