„Musikalische Leckerbissen“

Reeser Tage der Musik finden zum fünften Mal vom 23. bis 25. Juni statt

REES. An die Premiere vor vier Jahren kann sich Georg Michel noch gut erinnern. „Der Besucherzuspruch war anfangs nicht gut“, erzählt der Initiator der Reeser Tage der Musik. „Wir dachten schon, wir müssten die Idee wieder begraben.“ Doch bereits im Folgejahr kam mehr Publikum zu den musikalischen Darbietungen der dreitägigen Veranstaltung. Nun finden von Freitag, 23., bis Sonntag, 25. Juni, die Tage der Musik zum fünften Mal statt, und Sigrid Mölleken, Fachbereichsleiterin Schule, Kultur und Sport der Stadt Rees, verspricht „eine große Bandbreite an Musikrichtungen und -stilen“.

Los geht es am Freitagabend mit dem Eröffnungskonzert in der Evangelischen Kirche (Markt 23) in Rees. Die „Haldern Strings­“ unter der Leitung von Ole Hansen spielen klassische Werke. Weiter geht es um 21 Uhr mit dem Auftritt der „Väter Mülheims“ im Buena Ressa Music Club (Empeler Straße 85). „Wir haben erst überlegt, wieder an der Pumpe den Akustik Jam stattfinden zu lassen, uns dann aber für eine Veranstaltung im Club entschieden“, sagt Michel. Die „Väter“ haben im vergangenen Jahr den Band Contest gewonnen, der im Rahmen der Tage der Musik stattfindet. „Die drei Musiker spielen eigene Songs mit sozialkritischen, aber peppigen Texten“, berichtet Egon Schottek vom Buena Ressa. „Letztes Jahr haben sie das Publikum beim Band Contest mitgerissen.“

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Der Samstag beginnt mit einem Auftritt des Schlagzeug-Ensembles der Kreismusikschule unter der Leitung von Heinz-Gerd van den Wyenbergh unter den Arkaden auf dem Marktplatz. „Es wird nicht nur laut sein, aber laut genug“, kündigt Thomas Dieckmann, Leiter der Kreismusikschule, an. „Sie spielen fetzige Musik, die zum Mitgrooven einlädt.“ Um 14 Uhr beginnt der Band Contest im Keusgen Tonstudio (Zum Wiesengrund 5) in Haldern. Zehn Bands treten dabei an, Anmeldungen sind noch möglich. „Wir suchen keine direkten Coverbands“, erläutert Initiator Klaus-Dieter Keusgen, „wenn sie covern, sollten die Songs auf eine eigene Art interpretiert sein. Ansonsten sind uns eigene Texte sehr willkommen.“ Eine Premiere bei den Tagen der Musik feiert das Konzert der Big Bands „Bajazzo“ und „Jazzabo“ im Tonstudio am Samstag­abend ab 20 Uhr. „Wir sind sehr froh über diesen Nachwuchs“, betont Georg Michel. „Wir spielen moderne Big-Band-Arrangements – Funk, Rock, Latin und Swing­“, sagt Christian Lehmann, Betreuer von „Bajazzo“ und der Nachwuchsband „Jazzabo“. Die Leitung hat Christian Mallach, die rund 20 Musiker werden teilweise begleitet von Sängerin Carla Helfterkamp.

Der Sonntag beginnt traditionell mit einem Gottesdienst um 11.15 Uhr in der St.-Mariä-Himmelfahrt-Kirche, musikalisch gestaltet vom Jugendblasorchester der Kreismusikschule und der Leitung von Gerd Verhouven. Weiter geht es mit Straßenmusik von 13 bis 15 Uhr auf dem Marktplatz. Es spielen das Saxophon-Quartett „Saxette“, Peter Buhr und Sandrine Li. „Sie ist eine Entdeckung aus unseren Open-Stage-Veranstaltungen“, verrät Egon Schottek, der der Sängerin aus Moers „eine hohe Qualität“ bescheinigt. Nach der Kaffeehausmusik­ von 15 bis 16 Uhr mit dem „Rheinklang-Quartett“ der Haldern Strings im Rheincafé Rösen (Markt 6) steht um 17 Uhr der Höhepunkt der Tage der Musik an: das große Abschlusskonzert im Reeser Bürgerhaus mit dem Halderner Blasorchster und Gästen, den „Haldern Strings“, dem Vocalensemble „Time Out“ und der Band „Schottek“, unter der Ge01samtleitung von Klaus Lohmann. Nach Beiträgen der einzelnen Teilnehmer endet das Konzert mit einem gemeinsamen Beitrag: „Wir spielen Arrangements von Jules Hendriks, darunter Leckerbissen wie ‚Time to Say Goodbye‘ und ‚Rosanna‘“, sagt Lohmann. Bei „Land of Hope and Glory“ setzt er zudem auf das Mitwirken – genauer Mitsingen – des Publikums.

Alle Musiker treten unentgeltlich in Rees auf, betont Georg Michel: „Ansonsten würden wir eine solche Veranstaltung mit dieser Bandbreite nicht auf die Beine stellen können.“ Zumal der Eintritt an allen Tagen frei ist. Unterstützt werden die Tage der Musik von der Stadt Rees und der Sparkasse Rhein-Maas, den Transport der Instrumente übernimmt das Georg Neinhuis vom Klavierhaus am Niederrhein. Für die Tontechnik beim Band Contest und Abschlusskonzert zeichnen Jan Leppink und Knut Steiner von KST Tech verantwortlich. „Das ist für uns eine echte Herausforderung“, sagt Leppink. „Weniger die Größe als vielmehr, die Feinheiten aller Instrumente unter einen Hut zu bringen.“ Georg Michel lädt die Besucher dazu ein, zwischen dem 23. und 25. Juni „den ganzen Tag in Rees zu verbringen – es lohnt sich auf jeden Fall“. Und er hofft, dass die Tage der Musik „sich zu einer Veranstaltung mit einer langen Tradition“ entwickeln.

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