REES. Die Reeser Kindertagesstätte Villa Kunterbunt wird 25 Jahre alt und feiert am morgigen Sonntag im Melatenweg 80. Von 11 bis 17 Uhr gibt es für kleine und große Besucher Spiele und Bastelaktionen rund um Pippi Langstrumpf, eine Vorleseecke, einen Schminkstand und einen Luftballonwettbewerb. Ab 15 Uhr führen die jüngsten Akteure ein Theaterstück auf, das sie mit der Theaterpädagogin Silja Böhling-Buhl zum Thema Kinderrechte einstudiert haben. Eine Cafeteria und ein Grillstand sorgen dafür, dass kein Besucher hungrig nach Hause gehen muss.
Die Villa Kunterbunt wurde 1992 als dritter Kindergarten in Rees-Stadt eröffnet. Er war das Ergebnis einer Initiative mehrerer Eltern, die aus beruflichen Gründen auch auf eine Betreuung ihrer Kinder in den Nachmittagsstunden angewiesen waren. Bereits 1997 wurde das Haus erweitert und die Zahl der Gruppen von zwei auf vier erhöht. 2011 wurde die Villa Kunterbunt zugunsten eines U3-Angebotes erneut vergrößert. Derzeit widmen sich 16 Erzieherinnen insgesamt 72 Kindern in vier Gruppen. In zweien davon können die Kinder, nach dem gemeinsamen Mittagessen, bis 16.30 Uhr bleiben.
Gabi Schröder leitet die Villa Kunterbunt seit 2000 und gehört seit dem Eröffnungsjahr 1992 zum Team. Sie lobt die Vorteile der Elterninitiative: „Die Eltern können ihre Wünsche einbringen und das Leben und Lernen ihrer Kinder mitgestalten. Wir haben immer einen sehr aktiven Vorstand und Elternrat, weil sich die Mitglieder freiwillig melden und viel Schwung in die Kindertagesstätte bringen.“ Die vier Gruppen der Villa Kunterbunt heißen Pippi Langstrumpf, Kleiner Onkel, Herr Nilsson und Kling & Klang. Dass Astrid Lindgrens berühmteste Romanheldin eine Art Schutzpatronin der Einrichtung ist, gefällt Gabi Schröder: „Es ist natürlich sehr speziell, dass Pippi Langstrumpf mit einem Affen und einem Pferd in einem großen Haus lebt und ihr Papa mit dem Piratenschiff weit weg ist. Aber auch unsere Villa Kunterbunt ist ein großes Haus mit fröhlichem, buntem Treiben, in dem wir den Kindern viel Platz zur Mitbestimmung geben.“
Die Villa Kunterbunt steht heute inmitten des dicht besiedelten Wohngebietes Queckvoor. „In den Anfangsjahren waren wir fast nur von Maisfeldern umgeben“, erinnert sich Gabi Schröder. Heute profitieren viele junge Familien in der direkten Nachbarschaft von dem zentralen Standort der Kindertagesstätte, die ursprünglich in der ehemaligen Grundschule in Esserden unterkommen sollte. Die Elterninitiative entschied sich aber für einen Neubau auf dem knapp 1900 Quadratmeter großen Grundstück am Melatenweg.
Der Kreis Kleve und der Landschaftsverband Rheinland übernahmen den Großteil der Baukosten, die Elterninitiative steuerte circa fünf Prozent aus Mitgliederbeiträgen des eingetragenen Vereins sowie aus Spenden bei. Anfang 1992 konnten Bauherr Karl Goris und Bürgermeister Willy Buckermann den Schlüssel an die damalige Leiterin Petra van Emmerloot übergeben. Die Kindertagesstätte lädt nun alle, die vor 25 Jahren erfolgreich Starthilfe gegeben haben, aber auch die ehemaligen Kindergartenkinder und deren Eltern sowie die Nachbarn und sonstige Interessenten zur Geburtstagsfeier ein. Dem Vernehmen nach soll auch Pippi Langstrumpf ihr Kommen zugesagt haben.
