Lautstarker Protest begleitet Spatenstich zum Kurpark

Nach anderthalbjähriger Planung Baubeginn des 5,4 Millionen-Euro-Projektes

XANTEN. Die Umwandlung der Wallanlangen zum Kurpark beschäftigt die Xantener Öffentlichkeit und Kommunalpolitik wie kein anderes Thema. Nun wurde der erste Spatenstich ausgeführt, so dass mit dem Bau dieses Parks der Begegnung begonnen werden kann. Begleitet wurde dieser Akt von lautstarken Protesten einiger Bürger.

Lächeln trotz aller Proteste: Beim ersten Spatenstich zum Kurpark v.l. Bürgermeister Thomas ­Görtz, der technische Dezernent Niklas Franke, Katja Schreiber von der Planungsgruppe Oberhausen, Josef Bours, Vorsitzender des Planungsausschusses und Peter Knappmann, Geschäftsführer der ausführenden Firma Knappmann. NN-Fotos: Theo Leie
Lächeln trotz aller Proteste: Beim ersten Spatenstich zum Kurpark v.l. Bürgermeister Thomas ­Görtz, der technische Dezernent Niklas Franke, Katja Schreiber von der Planungsgruppe Oberhausen, Josef Bours, Vorsitzender des Planungsausschusses und Peter Knappmann, Geschäftsführer der ausführenden Firma Knappmann.
NN-Fotos: Theo Leie

Knapp 5,4 Millionen Euro werden in den Park investiert. 80 Prozent zahlt das Land, 20 Prozent die Stadt. Der Baubeginn erfolgt nun nach anderthalbjähriger Planungsphase.
In einer Pressemitteilung schreibt dazu Bürgermeister Thomas Görtz: „„Mit der Planung eines solchen Großprojekts in so kurzer Zeit haben wir uns eine sehr hohe Messlatte gelegt – und diese erfolgreich genommen. Die Auftragsvergabe des ersten Bauabschnitts erfolgte am 30. März durch den DBX-Verwaltungsrat. Nun kann es mit der Umsetzung dieses wichtigen Stadtentwicklungsprojekts losgehen.“

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Mit den vorbereitenden Bauarbeiten war schon am 28. April begonnen worden. Sie umfassten auch eine umfangreiche Baumfäll­aktion, die einen Sturm des Protestes hervorrief, den es in Xanten selten so gegeben hat. Doch nun sind die Tatsachen geschaffen worden und die Bauarbeiten beginnen. Gleichwohl hat sich die Empörung in der Bevölkerung über diesen „Kahlschlag“ noch lange nicht gelegt und viele Bürger zeigten ihr Missfallen deutlich den Verantwortlichen, als sie den ersten Spatenstich zum Kurpark ausführten.

„Kahle Plack“ haben die protestierenden Xantener, zu denen auch Familie Hackenbruch gehörte, die Wallanlagen getauft, nachdem dort weit über 100 Bäume gefällt wurden. NN-Foto: Theo Leie
„Kahle Plack“ haben die protestierenden Xantener, zu denen auch Familie Hackenbruch gehörte, die Wallanlagen getauft, nachdem dort weit über 100 Bäume gefällt wurden.
NN-Foto: Theo Leie

Begonnen werden die Arbeiten im zukünftigen Bibelgarten an der Engelbert-Humperdinck-Straße; im Südwall und Ostwall von der Orkstraße bis zur Mitte des Ostwalls, wo neue Wege und ein Spielplatz errichtet werden. Ab dem 8. Mai werden die Wallanlagen nur noch eingeschränkt nutzbar sein. Der Bereich von der Viktorstraße bis zur Mitte des Ostwalls muss für den Fußgänger- und Fahrradverkehr gesperrt werden, entsprechende Umleitungen werden ausgeschildert. Die Orkstraße bleibt hingegen weiter befahrbar.
Weiter geht’s dann im August: Für gut sechs Wochen wird die Querung des Ostwalls vom Parkplatz in Richtung Rathaus/Innenstadt gesperrt, um eine neue Treppenanlage zu bauen. Danach wird die Baumaßnahme (Wege- und Fitnessbereich) in Richtung Rheintor fortgesetzt.
Abschließend heißt es in der Mitteilung des Bürgermeisters: „In Punkto Stadtentwicklung gleicht das Projekt einem Meilenstein. Seit Jahrhunderten prägen die Wallanlagen die Stadtsilhouette. Historisch zur Stadtverteidigung gedacht, dienen sie bis heute als Erholungs- und Freizeitfläche. Mit der Umwandlung zum Kurpark erhalten die Wallanlagen eine neue Qualität und nehmen eine weitere, überregionale Funktion ein: Sie werden unsere Heimatstadt Xanten als Luftkurort und Tourismusstandort stärken und somit künftig für Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste noch attraktiver machen“.
Die Protestler hätten diesen Worten sicher auch gerne zugestimmt, wenn für das ehrgeizige Projekt nicht so viele Bäume der Säge zum Opfer gefallen wären, was ihrer Ansicht nach völlig überflüssig war und nicht nachvollziehbar ist.

 

 

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