Nahversorgungszentrum

auf dem Kasernengelände

Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts für Emmerich präsentiert

EMMERICH. Diese Erkenntnis dürfte kaum überraschen: Es gibt Optimierungspotenzial in Emmerich. So lautet eine ganz kurze Zusammenfassung der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts, das Projektleiter Jens Nußbaum von Stadt + Handel am vergangenen Dienstag im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt hat. Im Bereich der Lebensmittel-Nahversorgung sieht eine Lösung ein „perspektivisches Nahversorgungszentrum“ auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne vor.

Teil der Arbeit von Stadt + Handel war eine Haushaltsbefragung, primär zum Bereich Lebensmittel. Diese ergab: Zwar verdienen die Geschäfte durch auswärtige Kunden, es fließt aber auch Kaufkraft aus Emmerich ab, etwa nach Kleve und in die Niederlande. Es gibt außerdem ein Missverhältnis zwischen Discountern (7) und Vollsortimentern (3). „Der Anteil der Verkaufsfläche von Vollsortimentern liegt im Bundesdurchschnitt bei rund 60 Prozent, in Emmerich sind es nicht einmal 50 Prozent“, berichtete Nußbaum. Entsprechend kaufen die Emmericher auch überwiegend bei Discountern. „Das ist ungewöhnlich“, sagte Nußbaum, „normalerweise wird mehr Kaufkraft bei Vollsortimentern gelassen.“

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Laut Nußbaum gibt es in Emmerich drei Flächenpotenziale für eine Optimierung der Nahversorgung: das Gelände am Steintor, bei Wemmer & Janssen sowie die ehemalige Kaserne. Im Fall der Kaserne sei eine räumliche Optimierung möglich, da hier die Bereiche liegen, wo bislang Lebensmittelgeschäfte nicht fußläufig zu erreichen sind. Das Steintor sowie Wemmer & Janssen sind dem Einzelhandelskonzept nach nicht geeignet für eine Nahversorgung, beides hätte negative Auswirkungen für die Innenstadt-Entwicklung.

[quote_box_left]Weg frei für Schoofs
In seiner Sitzung am Dienstag hat der Ausschuss für Stadtentwicklung in Emmerich für das von Investor Josef Schoofs geplante Wohn- und Geschäftshaus am Neumarkt gestimmt. Die Linke und die BGE stimmten dagegen.[/quote_box_left]Bleiben zwei Varianten für das Kasernengelände: ein großer Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von rund 3.000 Quadratmetern oder mit knapp 2.000 Quadratmetern. „In jedem Fall müsste ein perspektivisches Nahversorgungszentrum an der Kaserne ausgewiesen werden“, erläuterte Nußbaum, „nur dann wäre eine der beiden Varianten genehmigungsfähig.“ Dieses sei aber nur in Verbindung mit einer Wohnbebauung möglich. Nußbaum legte den Fokus klar auf die kleinere Marktvariante. Ein großer Vollsortimenter würde sich negativ auswirken, insbesondere auf Netto an der ‘s-Heerenberger Straße und Kaufland an der Normannstraße – bis zur Schließung. „Ein kleinerer Markt würde die räumliche Nahversorgung nicht gefährden.“

Das Konzept stützt die Pläne von Neumarkt-Investor Josef Schoofs, aber auch beispielsweise von Edeka. Das Unternehmen hat Interesse an einer Ansiedlung auf dem ehemaligen Kasernengelände und am Neumarkt.

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