Weihbischof Wilfried Theising verleiht der engagierten Kevelaerin Dr. Elke Kleuren-Schryvers den Silvesterorden. NN-Foto: G.Seybert

KEVELAER. Der Silvesterorden gehört zu den höchsten Auszeichnungen, die die katholische Kirche an Laien vergeben kann. Ein päpstlicher Orden, zu dem entsprechend Geehrte „nicht Nein sagen können“. So zumindest „verkaufte“ Domkapitular und Rektor der Kevelaerer Wallfahrt Rolf Lohmann der engagierten Kevelaererin Dr. Elke Kleuren-Schryvers die Ehrung. Weihbischof und Bischöflicher Offizial Wilfried Theising überreichte nun im Priesterhaus der Frau den Silvesterorden, die bislang zu jeder öffentlichen Ehrung ihres respektablen Werkes „Nein“ gesagt hatte.

Weihbischof Wilfried Theising verleiht der engagierten Kevelaerin Dr. Elke Kleuren-Schryvers den Silvesterorden. NN-Foto: G.Seybert
Weihbischof Wilfried Theising verleiht der engagierten Kevelaerin Dr. Elke Kleuren-Schryvers den Silvesterorden. NN-Foto: G.Seybert

„Ich musste mit dieser Art der schon festgeschriebenen Ehrung in der Tat erst umgehen lernen. Was sich jedoch ganz rasch in mir breit machte, war das Gefühl großer Freude und Dankbarkeit darüber, diese Auszeichnung von Papst Franziskus zugesprochen bekommen zu haben“, betont sie zu Beginn ihrer Rede.
Anschließend ließ Lohmann die Lebensgeschichte von Kleuren-Schryvers, die 1959 in Kleve-Kellen geboren wurde und nach dem Abitur in Düsseldorf Medizin studierte, vor der Auszeichnung Revue passieren. Er betonte, dass ihr Name untrennbar mit der Aktion pro Humanität (APH) verbunden sei. Auf Afrika war die Ärztin durch einen Bericht im Magazin „Der Spiegel“ aufmerksam geworden. Durch Kontaktaufnahme mit dem Autor trat der Staat Benin unauslöschlich in ihr Leben, die Gründung der APH mit ihrem 2006 verstorbenen Mann erfolgte 1998. Projektarbeiten im medizinischen und sozialen Sektor in Benin und im Niger – zwei Länder, die zu den ärmsten der Welt gehören – gilt das Engagement bis heute. In Deutschland arbeitet die APH als spendenfinanzierte Nicht-Regierungs-Organisation ausschließlich mit Ehrenamtlichen. In ihrer niederrheinischen Heimat Kevelaer gilt das Engagement der gläubigen Ärztin der Kirchengemeinde St. Marien. Sie ist Initiatorin der Interreligiösen Wallfahrt, des Friedensgebetes und des Projektes „Spiritual Care“.

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Bei der Verleihung des Ordens sagte Weihbischof Wilfried Theising, dass der Silvesterorden ihr das Recht gebe, die Silvesteruniform zu schneidern und zu tragen, das Silvesterschwert zu schmieden und bei sich zu führen und mit dem Pferd die Stufen zum Petersdom hinauf zu reiten. „Das ist nun ihr Recht, das sie wahr nehmen können, aber nicht müssen“, schmunzelte er. Der Orden sei ihr in Anerkennung ihrer großen Verdienste für die katholische Kirche und ihres gelebten Glaubens von Papst Franziskus zugesprochen worden. „Er soll auch anderen Ansporn sein, die sich fragen: Wie ist es möglich so viel zu tun, wie Sie es tun? Aber es ist möglich, wenn man innerlich dafür brennt.“

Dass dies bei Kleuren-Schryvers der Fall ist, wurde in ihrer Rede als Silvesterordensträgerin einmal mehr deutlich: „Bequemlichkeit, Lethargie, Gleichgültigkeit: Wir alle tragen Symptome der Schlafkrankheit der Seele in uns, die wir bekämpfen müssen. Wir brauchen ein Weckmittel, eine Medizin, eine Therapie, einen Weck-Dienst, der aufrüttelt. Damit wir aufwachen, genesen können. Die gute Nachricht: es gibt sie und wir können lernen, wie sie anzuwenden ist. Und je früher wir mit der Behandlung beginnen, um so besser lässt sich diese Erkrankung  therapieren.Also raus aus der Lethargie und rein in die Welt.“

Abschließend äußerte sie in ihrer Rede: „Ich verspreche, dass ich all meine mir verbleibende Kraft dafür einsetzen werde, dieser Auszeichnung eine Gegenwarts- und Zukunftsdynamik im Sinne der Consolatrix afflictorum zu geben.“ Aufgeben sei keine Option und das APH-Team habe noch viel zu tun.

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