Díe VFR-Showgirls begeisterten die Zuschauer im Bühnenhaus. NN-Foto: Seybert

KEVELAER. Unter das Motto „40 Jahre jeck in Kevelaer” stellt der Verein zur Förderung des Rosenmontagzugs (VFR) Blau-Gold Kevelaer seine Veranstaltungen in dieser Session. Im Jahr des 40jährigen Bestehens wurde auch das Programm der großen Kappensitzung neu strukturiert. Neben den gewohnten, langen Tischreihen konnten die Gäste erstmals an Stehtischen das Programm verfolgen. Im Vorfeld der Veranstaltung hatten einige Beteiligte dadurch eine größere Unruhe im Saal befürchtet, die blieb aus. Neu auf der Bühne des VFR waren die Gruppe FKK (Freunde des Kegeln und Karnevals aus Winnekendonk), der Komiker Rocky (Andreas Kraitzek) & Co (sein Partner, ein Stoffrabe), und der kölsche Sänger Willi Weiden. Wegen Krankheit hatte die Band Palm aus Köln ihren Auftritt erst am Veranstaltungstag abgesagt. Die „Neulinge” auf der VFR-Bühne waren ein Gewinn für die Veranstaltung. Die Gruppe FKK sorgte mit ihrem intelligenten Kurzlernprogramm der Kölner Sprache mit Sätzen wie „We do hey low oder auf Kölsch „Wido helau” für große Heiterkeit. Merke: Kölsch ist die einzige Sprache, die man trinken kann. Mit Rocky und seinem Rabe sang das Publikum im Handumdrehen die tchechische Nationalhymne, das Biene Maja-Lied. Dank Rocky wissen jetzt alle, was sich hinter dem Begriff „Frauenbaumarkt” verbirgt: eine Parfümerie. Der kölsche Sänger Willi Weiden versetzte die Jecken im Bühnenhaus in Schunkellaune. Sobald der Auftritt von Hilla Heien angekündigt wird, gerät das Publikum in Ekstase. Hilla wirbelte in Kevelaer durch das Publikum und über die Bühne, dekorierte Männer mit Perücken und Schals, sang und tanzte. Ihr Auftritt krönt alljährlich das Programm der VFR-Kappensitzung. Die Paparazzi aus Weeze (Michael Peters und Uwe Magney) hatten einige politische Sprüche mitgebracht: „Wer wird gerettet, wenn Hilary Clinton und Donald Trump gemeinsam in einem Boot untergehen? Amerika wird gerettet”. Weniger ist ja bekanntlich oft mehr. Einige Zotten weniger hätten dem Auftritt der Paparazzi gut getan. Eine tolle Show zeigte das Männerballett (Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Goch). Bei ihrem Auftritt stand ein „prominenter Koch aus Goch” im Mittelpunkt, der versuchte, ein geflügeltes Tier in den Kochtopf zu bekommen. „Tote Enten sollten nicht verwesen, tote Enten bringt man zum Chinesen”. Ein amüsantes Zwiegespräch hielt das Kevelaerer Kinderprinzenpaar 2016 Prinz Luis I. und Prinzessin Anne I. Es war ihr letzter großer Auftritt, den ein Tag später wurden ihre Nachfolger inthronisiert. Sie dürfen am Rosenmontag im Zug vom VFR-Wagen Kamelle ins närrische Volk werfen. Eine Augenweide sind alljährlich die Auftritte der VFR-Tanzgarden, der Zwerge, der Minies, der Teenies und der Showgirls. Die Kleinsten werden von Julia Saborowski und Lisa Fedke trainiert. Für den Showtanz der Teenies war Lisa Fedke erstmals komplett verantwortlich. Die Gardetänze der Minis, Teenies sowie der Showtanz der Showgirls werden weiterhin von Verena Hermens trainiert. Die 18-köpfige Teenietanzgarde hatte sich bei ihrem Showtanz vom US-amerikanischen Film „The Great Gatsby” inspirieren lassen und feierte eine Party im Stil der legendären Gatsby-Partys. Beim Auftritt der Showgirls wurde es ganz heiß. Die Bühne verwandelte sich in einen Einsatzort. Gekleidet in Feuerwehr-outfit nutzen die Tänzerinnen Feuerwehr-Requisiten und zeigten spektakuläre Hebefiguren. Das Knoase Duo, Clemens Martens und Guido Kösters aus Wetten, begleitete das VFR-Programm musikalisch. Nach Ende des offiziellen Teils war Party angesagt, dazu legte DJ Stefan auf. Die VFR-Kappensitzung mit umgestaltetem Programm kam bei den Gästen gut an. Mit dabei waren auch Egon Kammann, der Altkanzler des VFR, der sich langsam von seiner Erkrankung erholt, und seine Frau Erika. Als weitere Ehrengäste hatte VFR-Präsident Willi Holtappels zuvor unter anderem den Rektor der Wallfahrt Rolf Lohmann, den Präsidenten der Geselligen Vereine Kevelaer Peter Tenhaef, Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und den Kevelaerer Festkettenträger 2017 Theo Keysers von der Hubertus-Gilde Keylaer begrüßt.

 

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