Unvergessen ist das
„Brausebad“ am Bandolahof

Gedenktafel am Bauhof der Gemeinde Alpen aufgestellt

ALPEN. „Brausebad“ war im 2. Weltkrieg der Deckname für den Militärflughafen am Bandolahof in Bönninghardt, wo heute zwar noch eine Flugzeughalle zu sehen ist, aber inzwischen der Bauhof der Gemeinde Alpen angesiedelt ist.

Eine neue Info-Tafel am Bauhof der Gemeinde Alpen erinnert an den ehemaligen Flugplatz in der Bönninghardt, der im II. Weltkrieg als Militärflughafen genutzt wurde. Wolfgang Wegener vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege (r.) erläutert die Bilder im Beisein von Bürgermeister Thomas Ahls (M.) und Ursula Hüsch von der Gemeinde Alpen. NN-Foto: Lorelies Christian
Eine neue Info-Tafel am Bauhof der Gemeinde Alpen erinnert an den ehemaligen Flugplatz in der Bönninghardt, der im II. Weltkrieg als Militärflughafen genutzt wurde. Wolfgang Wegener vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege (r.) erläutert die Bilder im Beisein von Bürgermeister Thomas Ahls (M.) und Ursula Hüsch von der Gemeinde Alpen. NN-Foto: Lorelies Christian

Der Landschaftsverband Rheinland hat 2014 anlässlich „100 Jahre Kriegsbeginn des I. Weltkrieges“  besondere Gedenkstätten im Rheinland errichtet, um mit Hinweistafeln auf Kriegsrelikte aufmerksam zu machen. Dieses Projekt wurde noch im gleichen Jahr auf die Geschehnisse in Verbindung mit dem II. Weltkrieg (75 Jahre nach Kriegsbeginn) und 25 Jahre nach  Ende des sogenannten ‚kalten Krieges‘ ausgeweitet.

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Hatte das LVR-Amt für Bodendenkmalfplege zunächst vier Gedenktafeln aufgestellt, so kamen nun in diesem Jahr acht weitere hinzu. Auch die Gemeinde Alpen konnte einen Beitrag leisten. Ursula Hüsch, bei der Gemeindeverwaltung fürs Archiv zuständig, konnte zahlreiche Dokumente und Fotos zur Verfügung stellen von dem ehemaligen Feldflughafen in der Bönninghardt.

Auf der Gedenktafel, die nun am Bauhof der Gemeinde an der Bönninghardter frei zugänglich aufgestellt wurde, ist die Nutzung des Geländes am Bandalohof dargestellt. Die ehemalige „Alpsche Kuhweide“ wurde ab 1827 als Exerzier- und Reitplatz genutzt, später hatte Familie Baumgärnter dort ihren Hof, benannt nach ihrem berühmten Reitpferd „Bandola“. Ab 1936 war auf dem Gelände ein Segelflughafen stationiert, der bereits 1939 als Militärflughafen eingerichtet wurde. Die damalige Jugendburg (die erst 1968 abgerissen wurde) wurde zur Funkleitstelle umfunktioniert.

Wolfgang Wegener vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege hat das gesamte Gelände durchforstet, um eventuell Kriegsrelikte aufzuspüren. „Ich habe einen Betonring gefunden, der eventuell seinerzeit zur Wasserversorgung genutzt wurde und auch im Wald gibt es noch hin und wieder Betonreste“, berichtet er.
Wer mehr zur Kriegsgeschichte im Rheinland erfahren möchte, dem sei das Studium des Buches „Archäologische Kriegsrelikte im Rheinland“ empfohlen, das von Wolfgang Wegener und Wiebke Hoppe geschrieben wurde.

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