„Weiße Ware“ im Fokus,
Service als starkes Standbein

Veränderungen im Ladenlokal von Abbing & Bolk – Bekenntnis zur Steinstraße

EMMERICH. Ist der Umzug ein Fehler gewesen? „Keineswegs, es war genau der richtige Schritt“, betont Christoph Bolk. Vor elf Jahren entschloss er sich, mit seinem Elektro-Fachgeschäft vom Großen Löwen an die Steinstraße zu wechseln. Eine größere Laden- und Schaufensterfläche, mehr Parkplätze und die Aussicht auf mehr Laufkundschaft haben die Entscheidung beeinflusst. Nun hat sich bei Abbing & Bolk im vergangenen Jahr wieder einiges getan.

Seit 1982 gibt es in Emmerich das Geschäft Abbing & Bolk. Über viele Jahre war es für die Kunden die Anlaufstelle, wenn es um die „braune Ware“ geht, also Unterhaltungselektronik und Multimedia, Alarmanlagen und Überwachung, inzwischen auch „Smart House“-Systeme. „Wir hatten aber schon immer Kunden, die nach ‚weißer Ware‘ fragten“, erzählt Bolk. Vor drei Jahren war es dann soweit: Nachdem der Kooperationspartner EP bestätigte, dass es einen Markt für Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner und Herd gibt, wurde die „weiße Ware“ ins Sortiment aufgenommen.

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Zunächst waren diese Produkte im kleinen Obergeschoss ausgestellt. „Dort wurden sie aber kaum wahrgenommen“, erinnert sich Kirsten Bolk, die im Geschäft ihres Vaters arbeitet. Also folgte im vergangenen Jahr der „Umbau“: Die „weiße Ware“ wanderte ins Erdgeschoss, direkt an die Schaufensterfront. „Die Menge der Geräte in der Ausstellung hat sich dadurch verdreifacht“, berichtet Christoph Bolk. Auch eine Demo-Küche mit Einbaugeräten gehört nun zum Inventar, ebenso ein „Virtual Shelf“, an dem mittels Touchscreen die Kunden sich das ganze Sortiment zeigen lassen und direkt bestellen können.“

Die Umbaumaßnahmen und Investitionen bei Abbing & Bolk sind auch als Bekenntnis zum Standort Steinstraße zu werten. „Wir sind für viele Kunden auch Versorger, etwa in Sachen Batterien und Leuchtmittel“, sagt Christoph Bolk. „In Zeiten von LED und Weißtönen braucht es beispielsweise eine gute Beratung.“ Auch gebe es mehr Laufkundschaft als noch am alten Standort, „an verkaufsoffenen Sonntagen ist das Geschäft immer voll“, sagt Tochter Kirsten. Hinzu komme der Faktor der Mitarbeiter aus Emmerich: „Man kennt sie, sie sind für uns ein starkes Standbein.“

Die ständige Kritik an der Steinstraße ist für sie nicht immer nachvollziehbar. „Wir haben tolle Geschäfte in der Steinstraße“, sagt Kirsten Bolk. „Aber es wird eben wenig über das Gute und viel über das Schlechte gesprochen.“ Allerdings hat auch sie beobachtet, dass gerade die inhabergeführten Geschäfte weniger werden. „Woran liegt das denn?“, fragt Thomas Kern, langjähriger Mitarbeiter bei Abbing & Bolk, und liefert gleich die Antwort: „Es gibt immer weniger Kunden, die deutlich sagen: Das Geld muss in Emmerich bleiben.“ Stattdessen werde nur auf den Preis geschaut, im Internet oder in großen Einkaufszentren in Nachbarstädten eingekauft, „und unsere Stadt blutet aus“.

Um dagegenzusteuern, seien die Geschäftsleute selbst und auch Stadt gefordert, sagen Kirsten Bolk und Thomas Kern. „Manchmal bremst einen die Verwaltung schon aus, etwa bei der Fassadengestaltung“, sagt Bolk. Auch Kern würde sich „mehr Entscheidungsfreudigkeit seitens der Stadt wünschen“. So versuche die Verwaltung zwar, auch über das Einzelhandelskonzept aus den eigenen Fehlern und denen anderer Städte zu lernen, „aber das dauert etwas lange“. Auch sollte man seiner Ansicht nach über kostenfreies Parken oder Parkzonen nachdenken. Die Gewerbetreibenden wiederum müssten sich dringend auf „einheitliche Geschäftszeiten“ einigen, sagt Kern, „das wäre sehr wichtig, denn für die Kunden muss klar sein, wann jemand im Laden anzutreffen ist“. Bei Abbing & Bolk jedenfalls bekennt man sich klar zur Steinstraße und zu Emmerich, „wir haben auch schon wieder die nächsten Ideen für unser Geschäft“, verrät Christoph Bolk.

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