Kunst als intellektuelle
Herausforderung annehmen

Ausstellung von Kurth Corinth „real – surreal“ wird am Sonntag im Schlösschen Borghees eröffnet

EMMERICH. Nicht fürs „stille Kämmerlein“, sondern für eine „breite Öffentlichkeit“ sind die Werke von Kurth Corinth bestimmt. Denn der Klever Künstler möchte, dass sich möglichst viele Betrachter mit seinen Ideen, seiner Sichtweise von Kunst und den eigenen Assoziationen auseinandersetzen. Am kommenden Sonntag, 5. Februar, wird um 11.30 Uhr eine Ausstellung mit 60 Bildern und acht Skulpturen von Kurt Corinth im Schlösschen Borghees eröffnet.

„Mein Lehrmeister war und ist die Anschauung“, sagt Corinth über sich selbst. Noch heute lerne er als Autodidakt, der „von keiner Kunsthochschule und von keinem anerkannten oder berühmten Kunstprofessor verbogen wurde“, von weltbekannten Kunstwerken und Künstlern. Seine eigenen Werke, die er dem „realen Surrealismus“ zuordnet, sind zudem durch das Leben beeinflusst, das „mit seiner Fülle von Problemen und Themen“ nur darauf warte, künstlerisch aufgearbeitet zu werden. Corinth sieht Kunst nicht zuletzt als „intellektuelle Herausforderung“, die „zum Hinterfragen“ anregen soll; Unterhaltung und die emotionale Auseinandersetzung haben ebenfalls einen hohen Stellenwert. „Ich möchte zum Nachdenken anregen“, betont Corinth immer wieder. Um dies zu schaffen, fügt er in seinen Bilder – er arbeitet dabei mit verschiedenen Druck- und Maltechniken und vereint unterschiedliche Stilrichtungen – oftmals ein Element hinzu, das fehl am Platz zu sein scheint, dem Werk aber letztlich eine ganz andere Bedeutung gibt.

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Damit wird auch klar, dass man die Werke von Kurt Corinth auch immer mit einem Augenzwinkern betrachten sollte. Dazu passt ein Blick in seinen Lebenslauf. So schreibt er, dass er nach seinem Umzug nach Kleve 1976 Joseph Beuys vor dem heutigen Museum Kurhaus getroffen haben könnte. Ein Foto von Beuys mit dem damaligen Stadtdirektor Hans-Hermann Schröer soll dies belegen: „Warum ich auf besagtem Foto nicht mit abgelichtet bin, kann ich mir heute auch nicht mehr erklären.“

Die Ausstellung „real – surreal“ wird am Sonntag mit einem Konzert der Pianistin Naoko Aburaki, Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe in Deutschland, Österreich, Italien, Litauen und Japan, eröffnet; sie spielt Werke von Bach, Haydn, Debussy, Liszt und Schumann. Dazwischen erfolgt die Einführung durch Hans Linnartz. Die Ausstellung von Kurth Corinth ist bis zum 17. April im Schlösschen Borghees zu sehen.

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