Die Solisten des Abend: Fagottist Theo Plath, Pianist Fabian Müller und Geiger Jonian Ilias Kadesha (von links) konzertieren im Kurhaus Kleve.Foto: Monika Lawrenz

KLEVE. „Eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden“, heißt es im Johannes-Evangelium (16, 20) und das schafft spielend die Musik zum Anfang des Neuen Jahres. Zumal wenn sie von drei versierten Instrumentalisten interpretiert wird, die als junge Gewinner und Stipendiaten aus dem hoch angesehenen Deutschen Musikwettbewerb hervorgegangen sind.

Im Triokonzert am Samstag, 14. Januar, um 19 Uhr im Rahmen der „Besonderen Reihe“ im Museum Kurhaus Kleve vertreiben der Geiger Jonian Ilias Kadesha, der Fagottist Theo Plath und der Pianist Fabian Müller frei nach einer gleichnamigen Bachkantate das „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ kurz nach der Jahreswende.
In jeder Saison gastieren in der Klever Konzertreihe fantastische „Rising Stars“ aus der Stipendiatenauswahl des Deutschen Musikrates. Von den drei Solisten dieses Konzertabends ahnte man schon vor dem Deutschen Musikwettbewerb, dass sie mit ihren besonderen Talenten den Rahmen eines Förderprogramms bald sprengen würden. Mit vielbeachteten Konzerten auf namhaften Podien im In- und Ausland hat dies jeder der drei jungen Herren längst geschafft. In unterschiedlichen Besetzungen geben sie nun in Kleve ihre kammermusikalische Visitenkarte ab: Wie mit zarten Pastellkreiden gemalt klingen die Farbschichten der Trio-Ballade von Charles Lefèbvre. Humorvoll, elegisch und im neoklassischen Retrolook zeichnete Camille Saint- Saëns die Fagott-Sonate seines letzten Lebensjahres. Dem Maler Franz Lenbach widmete Edvard Grieg seine dritte Violinsonate, das letzte großformatige Kammermusikwerk aus seiner Feder. Beider Freund Franz Liszt entwickelte aus dem Basso Continuo der Bach-Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ eine Enzyklopädie des Schmerzes und komponierte dessen Wandel in Freude. Als „Meistertrio der Gegenwart“ bezeichnete Schumann schließlich Felix Mendelssohns erstes Klaviertrio, und Ferdinand Hiller schrieb „Gewaltig impressionirte mich das Feuer und Leben, der Fluß, die Meisterschaft in einem Wort, die sich in jedem Tact geltend macht.“

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Dem entsprechend beeindrucken diese meisterhaften Stipendiaten und wandeln jedes dunkle Klagen und Sorgen zum Jahresauftakt musikalisch in hoffnungsvolle Freude und Zuversicht. Winterdepression: adé!
Das Konzert mit Stipendiaten der Bundesauswahl Konzerte junger Künstler (BAKJK) wird vom Deutschen Musikrat gefördert. Konzertkarten (zwölf Euro / sechs Euro) gibt es beim Fachbereich Kultur, Telefon 02821/84254, im Bürgerbüro der Stadt Kleve, Telefon 02821/84600 und im Museum Kurhaus, Telefon 02821/7501-10. Einlass ab 18.30 Uhr.

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