Auto wird zugunsten
von Waisen in Afrika versteigert

Claudia und Michael Ingendae fahren auf der Route Paris- Dakar

KEVELAER. Das wird das Abenteuer unseres Lebens”, freuen sich Claudia und Michael Ingendae aus Kevelaer. Das Ehepaar macht Ende Dezember eine ganz besondere Reise: Auf der berühmten Route Paris – Dakar fahren die beiden mit rund 30 weiteren Autos aus Deutschland nach Mauretanien. Das liegt in Westafrika kurz vor Dakar im Senegal. Dort wollen sie ihr Auto versteigern – für einen guten Zweck. Das eingenommene Geld geht an ein Waisenhaus in Mauretanien, einem der ärmsten Länder der Erde.

Claudia und Michael Ingendae machen sich in Kürze auf eine lange Reise. Ihr Ziel: Mauretanien. NN-Foto: Gerhard Seybert
Claudia und Michael Ingendae machen sich in Kürze auf eine lange Reise. Ihr Ziel: Mauretanien.
NN-Foto: Gerhard Seybert

Das Auto ist ein alter Mercedes W124 200 D, Farbe weißgrau, 29 Jahre alt, aber fahrtüchtig. Den Wagen hat das Ehepaar extra für die Fahrt gekauft. Er ist eine Spende des Ehepaars Mario und Judith Schelbergen, die beide eine Firma besitzen: Gelderland-Logistik aus Geldern und eine Atelier- und Kunstschule in Achterhoek. Die Partner in Mauretanien haben sich einen alten Mercedes, möglichst ohne Elektronik, gewünscht. Der Wagen ist für die Fahrt höher gelegt und hat an der Unterseite Schutzbleche. Es geht in Westafrika immerhin durch die Sahara. Am 29. Dezember treffen sich die Kevelaerer mit gleichgesinnten Deutschen in Tarifa, Spanien. Dann geht es nach der Überfahrt nach Marokko in Kolonne von etwa 30 Fahrzeugen, zumeist alten Diesel, nach Mauretanien. Die Fahrt dauert rund zwei Wochen, mit zweitägigem Aufenthalt in Marrakesch. 7.500 Kilometer ist die Strecke Deutschland – Dakar lang, am Ende werden es wohl nicht ganz so viele Kilometer werden. „Wir fahren aber nicht nur zum Spaß runter”, erzählen die Ingendaes. Die rund 30 Autos sollen in Westafrika versteigert werden, für ein Waisenhaus in Mauretanien, in dem 75 Kinder leben. AEPN heißt der Gemeinschaftsverein aus Mauretanien und Deutschland, der das Kinderheim in Afrika betreibt. Es ist eine gemeinnützige Organisation zur Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien im westafrikanischen Staat Mauretanien. Das Land in der Sahelzone ist sehr arm und noch immer von Analphabetismus und Zwangsarbeit gezeichnet. Im Internet ist die Organisation unter www.aepn.de erreichbar. AEPN lebt von der Organisation „Dust and Diesel”, also „Staub und Diesel”. Die Dust-and-Diesel Rallye ist eine Amateurrallye für jedermann, die zweimal jährlich mit PKWs nach Westafrika fährt. Am Ende der Fahrt werden die Fahrzeuge verkauft und der Erlös dem Deutsch-Mauretanischen Hilfsprojekt für benachteiligte Kinder gespendet. Das Ehepaar Ingendae hat über Mundpropaganda von dem Verein und der Autorallye erfahren. „Erst war uns das zu gefährlich”, erzählen sie, „aber dann haben wir uns doch entschlossen, runter zu fahren.” Claudia Ingendae hat sich extra dafür Urlaub aufgespart. Für die Fahrt müssen ausrangierte Kleider reichen, denn es wird staubig in der Wüste. Außerdem haben sie eine Campingausrüstung dabei, weil es über lange Strecken keinen Tourismus auf der Route gibt. Das Auto darf unterwegs nicht stehen bleiben, denn das wird teuer wegen des Zolls, der saftige Strafgebühren kassiert, sollte ein Auto in einem der Reiseländer verbleiben. Derzeit hat der Wagen ein Saison-Kennzeichen, in Marokko muss die Kolonne ihre Autos bei lokalen Anbietern neu versichern. Einfach losfahren ist nicht, es kommt doch mehr zusammen, als man denkt. Besonders die Küstenstrecke in der Westsahara gilt als anspruchsvoll. Deshalb gab es auch vor der Fahrt ein Vorbereitungstreffen in Papenburg. Hinzu kommt: Die Autos haben Gewicht. Die Ingendaes nehmen zum Beispiel Percussions-Instrumente mit, eine Spende von Welbers aus Kevelaer. Nellesen in Sonsbeck hat Kinder-Turnschuhe beigesteuert. Das Ehepaar ist auch offen für weitere Spenden, Zahnbürsten etwa, und freut sich über jede Zuwendung für die Kinder in Mauretanien. Michael Ingendae: „Wir packen, bis voll ist.”

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