Drei Metallkugeln und
ein „Schweinchen“

Die Boulefreunde Pont laden Interessierte aus dem ganzen Kreis Kleve zum Boule-Spielen ein / Offene Stadtmeisterschaft am 17. September

PONT. „Habt ihr Lust, mit uns ‘ne Kugel zu schmeißen?“, begrüßt der 66-jährige Manfred Weihofen aus Pont interessierte Spaziergänger auf der Ponter Dorfwiese. Er ist Vorsitzender der Boulefreunde Pont, die sich hier bereits seit sechs Jahren zweimal in der Woche zum Boule-Spielen treffen. Und hierhin verschlug es auch Neuling Reiner Gossen aus Oermten: „Boule ist eine Randsportart, die mich sofort begeistert hat.“

Wer liegt näher? Gemeinsam mit dem Schiedsmann entscheiden die Teilnehmer, wer die meisten Punkte bekommt.Foto: privat
Wer liegt näher? Gemeinsam mit dem Schiedsmann entscheiden die Teilnehmer, wer die meisten Punkte bekommt. Foto: privat

Begonnen hatte es vor einigen Wochen in Oermten. „In meinem Leben habe ich bereits Tennis, Squash und Badminton gespielt. Nun wollte ich etwas Neues ausprobieren“, erinnert sich Gossen. Daher ging er zum nahelegenen Bouleplatz und spielte die erste Zeit alleine. „Ich fand es fasziniert, diese Ruhe“, sagt er. Doch irgendwann wollte der 67-Jährige in einer Gruppe spielen und stieß bei seinen Recherchen auf den Ponter Bouleverein. „Als ich da ankam, wurde ich sofort gefragt: ,Wo hast du deine Kugeln?‘“, schmunzelt er, „die Kameradschaft, die ich da vorfand, war ausschlaggebend, um zu bleiben.“

-Anzeige-

Die Spielregeln

Doch was ist Boule und wie geht es? „Boule ist nicht schwer. Man kann sofort mitspielen, denn die Regeln sind schnell nachvollziehbar. Alter und Geschlecht spielen dabei keine Rolle“, erzählt Weihofen. Boule ist eine französische Kugelsportart, bei der es darum geht, mit drei 700 Gramm schweren Metallkugeln so nah wie möglich an die Zielkugel, auch „Schweinchen“ genannt, zu kommen. Wer in ihrer unmittelbaren Nähe liegt, kriegt Punkte. Gewinner ist der, der zuerst 13 Punkte macht. „Beim Boule-Spiel gibt es drei Spielarten“, erklärt er weiter, „wenn ein Spieler gegen einen anderen antritt, heißt es Tête-à-tête. Zwei Spieler pro Team nennen sich Doublette und bei jeweils drei Spielern spricht man von einer Triplette.“ Per Münzwurf wird zu Spielbeginn ausgelost, wer die Zielkugel platzieren darf. Dabei wird sie etwa sechs bis zehn Meter weit geworfen. Den Abwurfplatz markiert der Spieler mit einem 50 Zentimeter großen Kreis, aus dem die Spieler ihre Kugeln „schießen“ (um eine gegnerische Kugel von er Zielkugel zu entfernen) oder „legen“ (seine Kugel so nah wie möglich an die Zielkugel werfen) dürfen. Jede Kugel, die dem Ziel näher liegt als die Bestplatzierte des Gegners, kriegt einen Punkt. Mit der Punktevergabe endet die erste Spielrunde.

Anschließend sammeln alle ihre Kugeln wieder ein, die Zielkugel wird neu platziert und weiter geht das Spiel. Die Spieldauer beträgt in der Regel eine Stunde. „Es ist ein schöner Freizeitausgleich für uns“, ergänzt Weihofen, „man braucht keine Uniform oder Trikot. Man kann sofort loslegen – bei jedem Wetter.“ Und vor allem sei das Spiel gerade für Anfänger geeignet, fügt er noch an. Aber auch Menschen mit Handicap oder Behinderungen könnten problemlos mitspielen, denn ein Magnet helfe zum Beispiel beim Aufheben der Kugeln. „Bei diesem Spiel sind Bewegung, Kameradschaft und Konzentration gefordert. Man kann nichts falsch machen“, sagt Sportwart Karl-Heinz Ingenleuf, „man lernt vielmehr nette Menschen bei Spaß, Witz und einem Käffchen kennen.“ Und wer möchte, kann auch Hochspannung in Ligaspielen erfahren, ergänzt Ingenleuf.

[quote_box_left]Offene Gelderner Stadtmeisterschaft
Die Boulefreunde Pont richten am Samstag, 17. September, die  Offene Gelderner Stadtmeisterschaft im Boule über vier Runden „Supermelee“ aus. Los geht es um 10 Uhr auf dem Vorplatz des Adelheidhauses in Geldern. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Alle Interessierten können gegen eine Startgebühr von zwei Euro teilnehmen. Anmeldung unter Telefon 0174/4983250.[/quote_box_left]Zum Reinschnuppern laden die Boulefreunde alle Interessierten zu ihren Treffen jeweils dienstags und donnerstags ab 18 Uhr auf die Ponter Dorfwiese ein. Interessierte jeden Alters sind eingeladen, mitzuspielen – auch ohne Mitgliedschaft, so Weihofen. Jeden zweiten Dienstag im Monat findet zudem ein „Melée-Spiel“, also eine kleine Meisterschaft, gegen eine Gebühr von zwei Euro statt. Für die Gewinner gibt es kleine Preise. Weitere Infos unter http://bf-pont.npage.de.

Vorheriger ArtikelLeblose Frau auf dem Radweg entdeckt: Autofahrerin leistete erste Hilfe
Nächster Artikel28-jähriger Emmericher schlägt
mit einem Beil gegen eine Haustür