„Stadt Geldern ist gut aufgestellt“

Bundesministerin Barbara Hendricks kam zum Gespräch über aktuelle kommunale Fragen ins Wasserwerk

GELDERN. Sanierungsbedürftige Turnhallen, bezahlbarer Wohnraum und die geplante Stadtkerntangente: Zahlreiche aktuelle kommunale Themen standen auf dem Programm, als Bundesministerin Barbara Hendricks im Rahmen ihrer traditionellen Gemeindebesuche nun die Stadt Geldern ansteuerte. Im Wasserwerk Hartefeld kam sie zum Gespräch mit Bürgermeister Sven Kaiser sowie mit Spitzen der Verwaltung und Vorsitzenden der Fraktionen zusammen.

Mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Geldern endete der Besuch von Barbara Hendricks in der Landlebenstadt. Bürgermeister Sven Kaiser hatte die Bundesministerin ins Wasserwerk zum Gespräch über aktuelle kommunale Themen eingeladen. NN-Foto: Nina Meyer
Mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Geldern endete der Besuch von Barbara Hendricks in der Landlebenstadt. Bürgermeister Sven Kaiser hatte die Bundesministerin ins Wasserwerk zum Gespräch über aktuelle kommunale Themen eingeladen.
NN-Foto: Nina Meyer

Mit einem Blick über die Streuobstwiese neben dem Wasserwerk im Hartefelder Dyck begann der Rundgang durch das Herzstück der Gelderner Trinkwasserversorgung. Die Umweltministerin konnte sich von der Entwicklung der Ausgleichsfläche überzeugen, die nicht nur dem Ökokonto der Stadt Geldern zugute kommt sondern auch direkt den Naturschutz fördert. In der anschließenden Gesprächsrunde brachten die Gelderner dann Themen zur Sprache, die stärker ins Ressort der Bauministerin fallen. So erkundigte sich Barbara Hendricks beispielsweise nach der Sanierung einiger Turnhallen im Stadtgebiet, die Anfang des Jahres notwendig geworden war. „Aber die Stadt hat dieses Problem gut im Griff“, lautete ihr Fazit. Die Wohnraumentwicklung und ihre weiteren Möglichkeiten in Geldern bewertete sie ebenfalls positiv: „Beispielhaft ist hier der Nierspark, aber auch die zukünftige Erweiterung in Richtung Süden.“ Beim Thema „Mietraum zu bezahlbaren Preisen“ nannte Hendricks die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft einen „wichtigen Impulsgeber“. „Ziel ist es, mögliche Konkurrenz zu vermeiden, denn es darf niemand aus der Innenstadt verdrängt werden“, hob die Kleverin hervor.

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Im Zusammenhang mit der Stadtkerntangente für die B58 und dem damit verbundenen Lärmschutz versicherte Barbara Hendricks: „Gut, wenn der Austausch auf der Verwaltungsebene läuft. Ansonsten kann ich mich auch gerne in Düsseldorf dafür verwenden.“ Dabei geht es um mögliche Fördermittel, die die Stadt beim Land NRW einfordern möchte. Im Zusammenhang mit energetischen Anforderungen an Eigenheime hatte die Ministerin noch einen Tipp für Hausbesitzer: „Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau gibt es eine Zuschussförderung beispielsweise für eine neue Heizungsanlage, ein altersgerechtes Bad oder sogar beides.“ Bei der großen Zahl von Einfamilienhäusern im Raum Geldern sei der Bedarf hier ja durchaus groß, so ihre Einschätzung. Insgesamt sehe sie in Geldern einige Entwicklungschancen: „Die Stadt ist gut aufgestellt. Sie ist bisher gewachsen und es wird auch weiterhin gut voran gehen.“ Ein weiteres Thema war die Windkraft und ihre Vereinbarkeit mit dem Wasserschutzgebiet. Hendricks betonte: „Hier muss man die verschiedenen Interessen in Einklang bringen. Es muss möglich sein, Flächen zu finden, die nicht geschützt sind.“

Für den Nachmittag hatten sich im Wahlkreisbüro der Abgeordneten in Kleve zudem Vertreter der Bürger-Windenergie-Interessengemeinschaft aus Geldern und Straelen angekündigt. Im Zusammenhang mit der Gesetzesänderung für Stromeinspeisung, die 2017 in Kraft tritt, informierte sie: „Es wird mit dem neuen Gesetz keine Festvergütung mehr geben sondern ab 2017 dann Ausschreibungen bezüglich des günstigsten Preises.“ Für Genossenschaften, die sich erst jetzt gründen möchten, ergänzte sie: „An diesen Ausschreibungen kann man sich auch mit kleineren Einheiten beteiligen.“ Denn man müsse einen Ausgleich herstellen für beide Seiten: „Wie lukrativ ist ein Angebot für die Genossenschaft und wie teuer wird es für den Stromkunden?“

Bevor sich Barbara Hendricks mit ihrem Eintrag im Goldenen Buch der Stadt Geldern verewigte und sich kurz darauf verabschiedete, antwortete sie auf die Frage nach ihrem frisch gekürten Konkurrenten in der Bundestagswahl 2017, Stefan Rouenhoff von der CDU: „Ich gehe davon aus, dass er sich bei Gelegenheit bei mir vorstellen wird. Ich denke, das wäre der richtige Weg.“

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